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Messis Verletzung schockt Barcelona

Argentinier erlitt gegen Las Palmas eine Knieverletzung

Messis Verletzung schockt Barcelona

Verletzte sich gegen Las Palmas früh und fehlt Barcelona nun wochenlang: Lionel Messi.

Verletzte sich gegen Las Palmas früh und fehlt Barcelona nun wochenlang: Lionel Messi. Getty Images

Erst vier Minuten waren gegen Las Palmas gespielt, da stockte dem Publikum im Camp Nou der Atem. Messi zog in den Strafraum, Las Palmas' Verteidiger Pedro Bigas hinderte ihn per Pressschlag in letzter Sekunde am Torschuss - da passierte das Unglück: Messi blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Zwar machte er noch kurz weiter, wurde wenig später aber ausgewechselt und sogleich zu Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht. Humpelnd verließ er die Klinik wieder.

Zwar siegte Barcelona gegen den Aufsteiger dank Luis Suarez' Doppelpack mit 2:1 - doch der Pflichtsieg geriet schnell in den Hintergrund, denn mit Schlusspfiff teilte der Triple-Sieger die Verletzung via Twitter mit: "Messi erlitt einen Riss im Innenband des linken Knies und fällt ungefähr sieben bis acht Wochen aus." Ein Schock für die Katalanen, die jüngst erst den langfristigen Ausfall von Rafinha Alcantara beklagen mussten. Der Offensivspieler fehlt aufgrund eines Kreuzbandrisses, erlitten im Champions-League-Spiel beim AS Rom, rund sechs Monate. Nun also der Ausfall des nächsten Angreifers. Vizepräsident Jordi Mestre gab nach dem Spiel zu: "Messis Verletzung hat einen Einfluss auf die anderen Spieler. Ich war in der Kabine, sie waren alle sehr ernst."

Spielersteckbrief Messi
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Luis Enrique: "Das ist eine Prüfung"

Nach der Partie äußerte sich Trainer Luis Enrique auf der Pressekonferenz zur Verletzung seines Superstars: "Es ist immer schlimm, wenn ein Spieler verletzt wird, aber wenn es Messi ist, versteht sofort jeder, was das für unsere Mannschaft bedeutet", so der Asturier, der hinzufügte, dass sein Team nun vor schweren Wochen stünde: "Das ist eine Prüfung. Wir werden die Herausforderung annehmen." Ohne den Argentinier müsste das Team enger zusammenrücken und die Last verteilt werden.

Einer der beiden potentiellen Messi-Ersatzmänner: Der 20-jährige Munir El Haddadi.

Einer der beiden potentiellen Messi-Ersatzmänner: Der 20-jährige Munir El Haddadi. Imago

"Jetzt geht es mehr um die Mannschaftsleistung", so Luis Enrique, der im Sturm neben Luis Suarez und Neymar nur noch die unerfahrenen Youngster Munir El Haddadi und Sandro Ramirez zur Verfügung hat. Pedro war im Sommer spät zu Chelsea verkauft worden, weshalb nun ein Engpass im Sturm besteht, da aufgrund des Transferbanns die Neuzugänge Arda Turan und Aleix Vidal erst ab Januar spielberechtigt sind. Bereits nach Rafinhas Verletzung hat Barça bei der FIFA nachgefragt, ob Turan per Sondergenehmigung früher eingesetzt werden könnte. Laut Statuten der Primera Division darf ein Verein einen Spieler außerhalb des Transferfensters nachverpflichten, sollte ein anderer Akteur langfristig über die nächste Transferperiode hinaus verletzt ausfallen. Doch die FIFA blieb hart und lehnte Barcelonas Antrag mit dem Hinweis auf die Transfersperre ab.

Er ist der beste Spieler der Welt, wir werden ihn vermissen.

Sergio Busquets über den Ausfall Messis

Schwierige Wochen stehen dem Triple-Sieger aufgrund des dünnen Kaders und den vielen englischen Wochen bevor, das weiß man in der katalanischen Metropole. Demzufolge war am Tag danach Messis Verletzung Thema Nummer eins in den hiesigen Gazetten. "Messi K.o." titelte die "Sport" auf schwarzem Grund. Von einem "Unglück" sprach "El Mundo Deportivo", während "La Vanguardia" über "zwei Monate ohne Leo" klagte. "Er ist der beste Spieler der Welt, wir werden ihn vermissen", erklärte Mittelfeldstratege Sergio Busquets zerknirscht.

So verpasst Messi unter anderem das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen am Dienstag in der Champions League, aber auch das schwere Liga-Gastspiel in Sevilla in einer Woche und aller Voraussicht nach sogar den Clasico gegen Real Madrid, der am 22. November stattfindet. Barcelonas Hoffnungen auf die Titelverteidigung in "La Liga" haben mit einem Mal einen mächtigen Dämpfer bekommen.

atr