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Neuer FIFA-Präsident wird erst im Jahr 2016 gewählt

Blatter setzt sich mit seinem Terminvorschlag durch

Neuer FIFA-Präsident wird erst im Jahr 2016 gewählt

Heißer Kandidat auf die Blatter-Nachfolge: UEFA-Präsident Michel Platini.

Heißer Kandidat auf die Blatter-Nachfolge: UEFA-Präsident Michel Platini. imago

Es ist ein kleiner Sieg für Blatter, der also auch an Weihnachten noch offiziell FIFA-Präsident sein wird. Wer bei der Wahl antreten wird, bleibt offen, angeblich bemüht sich UEFA-Chef Michel Platini um das Amt. Der Wunsch nach einem früheren Termin fand keinen ausreichenden Zuspruch, auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hatte einen früheren Zeitpunkt öffentlich bevorzugt. "Die Sitzung muss das klare Ziel haben, unter Beachtung der FIFA-Statuten einen möglichst schnellen Termin festzulegen", hatte er gesagt: "Ich erwarte eine Terminierung für den Dezember, noch vor Weihnachten."

Ein Nachfolgemodell könnte folgendermaßen aussehen. Platini beerbt Blatter, Niersbach nimmt dafür das Amt des Franzosen als UEFA-Chef ein. Laut der Nachrichtenagentur AFP will Platini, der angeblich von vier der sechs Konföderationen unterstützt wird, in den kommenden beiden Wochen seine Entscheidung bekannt geben. Dieser UEFA-Plan, der zuletzt von Adidas-Vorstandsboss Herbert Hainer befürwortet wurde, stößt allerdings auf Kritik - vor allem, weil Platini durch Vorwürfe der Vetternwirtschaft schwer belastet ist. "Für einen wirklichen Neuanfang ist Platini sicher nicht der Richtige", hatte Dagmar Freitag, die Vorsitzende des Bundestag-Sportausschusses, zuletzt gesagt.

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Niersbach hatte zuletzt ein 10-Punkte-Programm für tiefgreifende Änderungen vorgelegt, wollte dieses aber ausdrücklich nicht als Wahlprogramm verstanden wissen. Für Reformen eingetreten war zuletzt ausgerechnet Blatter, der in seinen verbleibenden Monaten an der Spitze die Erneuerung selbst auf den Weg bringen will und sogar mit einem Verbleib im Amt kokettierte. Davon hält Niersbach nichts. "Die Einführung und Umsetzung eines umfassenden Reformpakets sehe ich beim neuen Präsidenten", sagte Niersbach: "Er könnte seine Ideen beispielsweise auf dem außerordentlichen Kongress als Ziel formulieren und sie auf dem ordentlichen Kongress im Mai 2016 in Mexiko zur Abstimmung stellen."

WM-Bewerbungsverfahren soll reformiert werden

Als Konsequenz aus dem Skandal beriet das Exko am Montag unter anderem über Reformen beim Bewerbungsverfahren um die Ausrichtung künftiger WM-Turniere. So sollen Bewerber keine Projekte zur Förderung des Fußballs im Ausland mehr finanziell unterstützen dürfen. Außerdem liegt der Plan auf dem Tisch, wonach potenzielle WM-Gastgeber künftig die Standards der Vereinten Nationen (UN) bei Menschen- und Arbeitsrechten umsetzen müssen. Der Anti-Korruptions-Organisation Transparency International (TI) und den Sponsoren reicht eine Erneuerung aus dem FIFA-Innern allerdings nicht aus. Sie fordern eine "unabhängige Kommission", um den Weltverband zu reformieren. Ziel müsse es sein, die FIFA von der "Kultur der Korruption" zu säubern.

dpa/las