Int. Fußball

UEFA erweitert Financial-Fair-Play-Regeln

Verband führt Möglichkeit für Selbstanzeige ein

UEFA erweitert Financial-Fair-Play-Regeln

Hat die Regeln zum Financial Fair Play erweitert: Die UEFA.

Hat die Regeln zum Financial Fair Play erweitert: Die UEFA. Getty Images

Im Rahmen des "Voluntary Settlement Agreement" kann sich ein Klub demnach mit einem Businessplan mit festgelegten Bilanzzahlen für jedes Geschäftsjahr an die UEFA wenden. Diese räumt dem betreffenden Verein anschließend in den folgenden vier Jahren einen von der UEFA überwachten finanziellen Konsolidierungsprozess ein. Das gleiche Verfahren war jenen Klubs bislang aufgezwungen worden, die gegen die das FFP verstoßen hatten. Die seit der Einführung der finanziellen Kontrollvereinbarung im Jahr 2011 sonst üblichen Sanktionen sollen im Fall der freiwilligen Selbstanzeige jedoch ausbleiben.

"Die neuen Regeln sollen das finanzielle Fair Play erweitern und stärken. Das übergeordnete Ziel bleibt unverändert und wir gehen von einer Zeit der Sparpolitik in eine Zeit über, in der wir mehr Möglichkeiten für nachhaltiges Wachstum und Entwicklung bieten können", erklärte UEFA-Präsident Michel Platini. Bei Klubs, die nicht von der neuen Möglichkeit Gebrauch machen, sollen indes wie bisher Strafen ausgesprochen werden. So hatten in der Vergangenheit unter anderem der FC Paris St. Germain und Manchester City Strafzahlungen in Millionenhöhe, verbunden mit Transferverboten, leisten müssen.

UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino führte in seiner Stellungnahme zu den Änderungen derweil Borussia Dortmund als positives Beispiel für eine Sanierung im Fußball an. Die neuen Regeln würden nun "Investoren ermutigen, in den Fußball zu investieren", meinte Infantino. "Wir wollen gute Investoren. Wir wollen keine Leute, die viel versprechen. Das hatten wir in mehreren Fällen in mehreren Ländern. Und dann sind die Klubs bankrott gegangen. Wir müssen auf die Stärke von FFP bauen und Investment weiter möglich machen", so der Italiener.

Das bisherige System des FFP war von Teilen der Vereine und auch Spielerberatern als nicht konform mit den Gesetzen des freien Marktes in der EU kritisiert worden. Ernsthafte gerichtliche Konsequenzen waren bislang allerdings ausgeblieben.

sid/dpa/jom