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100.000 Euro pro Spiel: Pulvirenti gesteht Manipulation

Italien: Zweitligist Catania droht der Zwangsabstieg

100.000 Euro pro Spiel: Pulvirenti gesteht Manipulation

Manipuliert ja, gewettet nein: Catanias Präsident Antonino Pulvirenti.

Manipuliert ja, gewettet nein: Catanias Präsident Antonino Pulvirenti. picture alliance

Für jedes Match habe Pulvirenti 100.000 Euro gezahlt, berichtete der in der Manipulationsaffäre ermittelnde Staatsanwalt von Catania Giovanni Salvi am Montag. Damit wollte Pulvirenti seinen Klub vor den Abstieg in die dritte Liga retten. Der Catania-Chef dementierte allerdings, auf Spiele gewettet zu haben, berichtete Salvi.

Wegen der Ermittlung wird die Serie B voraussichtlich nicht nach Plan im September starten, berichtete der Präsident der Serie, Andrea Abodi. Insgesamt sieben Personen waren vergangene Woche im Zuge des Skandals um Catania Calcio festgenommen worden. Neben Pulvirenti stehen Vize-Präsident Pablo Cosentino und der frühere Manager des Klubs, Daniele Delli Carri, sowie Agenten und Eigentümer von Wettagenturen unter Verdacht. Cosentino bezeichnete sich laut Ansa als unschuldig. "Ich weiß nichts von Absprachen, ich habe mit all dem nichts zu tun", erklärte er. Pulvirenti hatte übrigens unmittelbar nach Bekanntwerden des Skandals ebenfalls von sich gegeben, er werde beweisen, mit der Sache nichts zu tun zu haben. Ans Licht kam der Skandal durch abgehörte Telefonate, in denen Gespräche über Zugverbindungen als Tarnung dienten , und ungewöhnlich hohe Wetteinsätze, die das Misstrauen der Beamten geweckt hatten.

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Inzwischen hat Catania eine Mitteilung via Homepage veröffentlicht. Dort heißt es: "Herr Antonino Pulvirenti, der kürzlich von allen Ämtern bei Catania Calcio zurückgetreten ist, hat sich heute in einer langen Anhörung dem Gericht gestellt und seine Position klargemacht." Pulvirenti habe zwar Kontakt zu anderen Parteien gehabt, um das Ergebnis der Spiele zu beeinflussen, "jedoch hat diese Maßnahme auf die betroffenen Spiele keinen wirklichen Effekt gehabt". Catania gewann vier der fünf Partien, eine Begegnung endete mit einem Remis. In den vergangenen Jahren hatten immer wieder Enthüllungen über manipulierte Spiele den italienischen Fußball erschüttert. Dutzende Verdächtige waren festgenommen worden.

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