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Florenz und Neapel erledigen Pflichtaufgaben

Roma geht mit Mini-Vorsprung ins Derby - Berardi glänzt gegen Milan - Inter verspielt Führung

Florenz und Neapel erledigen Pflichtaufgaben

Jubel mit Ikone: Francesco Totti, Juan Iturbe und Radja Nianggolan (v.l.).

Jubel mit Ikone: Francesco Totti, Juan Iturbe und Radja Nianggolan (v.l.). Getty Images

Der AS Rom geht mit einem Ein-Punkte-Vorsprung und als Tabellenzweiter ins Derby gegen den Dritten Lazio Rom am vorletzten Spieltag. Mit 2:1 bezwang die Roma am Sonntagabend Udinese Calcio. Der SSC Neapel auf Platz vier ist damit wohl weit genug distanziert, zumindest die Champions-League-Qualifikation so gut wie sicher.

Francesco Totti kehrte gegen Udine in die Startelf zurück, nachdem er die letzten drei Liga-Spiele allesamt als Bankdrücker begonnen hatte. Und es zahlte sich aus: Mit einer geschickten Flanke ermöglichte die Roma-Ikone Nainggolan kurz vor der Pause das 1:1. Die Gäste waren durch Perica, einen 19-jährigen Chelsea-Leihspieler, der sein erstes Serie-A-Tor schoss, in Führung gegangen (19.), kurz nach dem 1:1 scheiterte Teamkollege Guilherme mit einem Freistoß an der Latte. Den Siegtreffer für die Hausherren markierte Torosidis nach einer Fehlerkette in Udines Hintermannschaft (65.).

Serie A - 36. Spieltag
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Serie A - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Juventus Turin Juventus Turin
83
2
AS Rom AS Rom
67
3
Lazio Rom Lazio Rom
66

Dreierpack! Berardi glänzt wieder gegen Milan

Domenico Berardi

Letzte Saison erzielte Domenico Berardi vier Tore in einem Spiel gegen Milan - am Sonntag waren es drei. Getty Images

Immer wenn es gegen Milan geht: Vergangene Saison schenkte Domenico Berardi dem großen AC Mailand bei Sassuolos 4:3-Sensationserfolg gleich vier Treffer ein. Am Sonntag gastierte Milan wieder bei den Neroverdi - und verlor 2:3. Dreifacher Torschütze? Berardi. "Wenn wir immer gegen Milan spielen könnten, ware das großartig", sagte der U-21-Nationalspieler nach seiner neuerlichen Show. Die hatte allerdings einen kleinen Makel: Beim 1:0 rutschte Milan-Torhüter Diego Lopez der Ball nach einem eher harmlosen Berardi-Schuss durch die Finger. Der Schlussmann schien ihn zwar gerade noch rechtzeitig vor dem Überschreiten der Linie zu sichern, doch der Schiedsrichter entschied auf Tor (13.). Nächste Saison wird auch in der Serie A die Torlinientechnologie eingeführt - dann hätte der Treffer womöglich nicht gezählt. Nach Berardis zweitem Tor (31.) schlug Milan durch Bonaventura (33.) und Alex (51.) zwar zurück. Doch auf den dritten Treffer des 20-Jährigen (57.) hatten die Rossoneri keine Antwort mehr - in der Mittagshitze agierten sie nach Gelb-Rot gegen Bonaventura (57.) in Unterzahl, in der Nachspielzeit sah Suso zudem noch glatt Rot.

Cagliari steigt ab

Nach dem 4:1-Auswärtssieg bei Atalanta Bergamo hätte der CFC Genua die Europa League eigentlich fester im Blick denn je. Doch ums internationale Geschäft geht es für den CFC wohl nicht mehr. Der Verein reichte die Unterlagen zu spät bei der UEFA ein, die daraufhin die Startberechtigung für die Europa League verweigerte. Zwar wird CFC gegen dieses Urteil Einspruch einlegen, doch die Aussichten auf Erfolg sind bescheiden. Atalanta hat den Klassenerhalt trotz der klaren Pleite sicher. Cagliari steht nach dem 0:1 gegen Palermo als dritter Absteiger fest.

Allegri wirft die Rotationsmaschine an - Juve gewinnt dank Morata

Sein Führungstreffer reichte nicht: Mauro Icardi.

Sein Führungstreffer reichte nicht: Mauro Icardi. Getty Images

Zum Auftakt des 36. Spieltags in Italien stieg am frühen Samstagabend das als Derby d'Italia bekannte Duell zwischen Inter Mailand und Juventus Turin. Ein Klassiker, zum insgesamt 225. Mal standen sich beide Kontrahenten gegenüber. Die Begegnung hatte für die "Alte Dame" wegen der bereits erreichten Meisterschaft keine große Bedeutung mehr, weswegen auch Coach Massimiliano Allegri viele Male rotierte: Torhüter Buffon, Regisseur Pirlo, Motor Vidal oder Stürmer Tevez waren gar nicht dabei, während Pogba als Joker fungierte. Die Bianconeri richteten ihre Blicke natürlich schon voraus aufs Endspiel der Coppa Italia am 20. Mai (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) und aufs Champions-League-Finale in Berlin am 6. Juni (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) gegen Barcelona.

Das alles hielt die Turiner aber nicht davon ab, einen 2:1-Sieg bei den Nerazzurri einzufahren. Zunächst sah es nicht danach aus, denn Icardi feuerte aus der Distanz humorlos zum 1:0 in die linke untere Ecke. Den Rückstand konnten Marchisio per Elfmeter und Morata per Fernschuss und mit gütiger Mithilfe von Keeper Handanovic allerdings drehen. Apropos Morata: Der Spanier bestätigte mit seinem Treffer einmal mehr seine bestechende Form. Nach seinen beiden Treffern im CL-Halbfinale gegen Ex-Klub Real Madrid stach er nun auch zum dritten Mal für Juve in Folge - erstmals gelang dem 22-Jährigen dies beim italienischen Serienmeister. Seinen Treffer bejubelte Morata außerdem auf besondere Art: mit einer Sonnenbrille. Von seinem Coach Allegri gab es später noch ein Lob: "Morata ist gewachsen - sowohl in seiner Physis als auch in seinem Selbstvertrauen."

Jubelsprung Richtung Fans: Juventus Turin feiert das 2:1 bei Inter Mailand.

Jubelsprung Richtung Fans: Juventus Turin feiert das 2:1 bei Inter Mailand. Getty Images

Allegris Gegenüber Roberto Mancini musste derweil einen Rückschlag im Kampf um die Teilnahme an der Europa League hinnehmen. Ohne Hernanes (Sperre) verloren die Mailänder erstmals wieder nach zuvor sieben Spielen ohne Niederlage. Schwer vorstellbar, dass sich die Lombarden nun noch für die internationalen Fleischtöpfe qualifizieren.

Woche der Wahrheit: Kloses Lazio startet mit einem Sieg

Santiago Gentiletti (im Hintergrund) erzielt das 1:0 für Lazio.

Santiago Gentiletti (im Hintergrund) erzielt das 1:0 für Lazio. picture alliance

Die Verlegung des Coppa-Finals betrifft auch Lazio Rom. Denn den Hauptstädtern steht damit die Woche der Wahrheit in dieser Saison bevor. Zum Auftakt am späten Samstagabend bei Sampdoria Genua durfte sich die Mannschaft um Weltmeister Klose keine Niederlage erlauben, steht eine Woche später doch das "Endspiel um Rang zwei" gegen den Stadtrivalen AS Rom an. Dazwischen liegt am kommenden Mittwochabend (20.45 Uhr) das Pokalendspiel gegen Juve.

Alles drei sicherlich keine leichten Aufgaben für Trainer Stefano Pioli, dessen Elf zuletzt etwas schwächelte (aus den vergangenen fünf Partien hatte Lazio nur einen Sieg eingefahren). Schritt eins erledigten die Römer aber erfolgreich: Santiago Gentiletti brachte die Adler nach einer Ecke mit etwas Glück in Front, als er den Ball mit dem Knie über die Linie drückte. Doch sei's drum: Es brachte den wichtigen Dreier ein, mit dem man Erzrivale AS Rom dicht auf den Fersen blieb.

Für Sampdoria um Champions-League-Sieger Eto'o bleibt durch die Pleite die Erkennis bestehen, dass Lazio der Angstgegner ist: Seit acht Partien oder seit August 2010 gelang kein Sieg mehr.

Florenz und Neapel siegen für Europa

Gomez-Konkurrent trifft: Alberto Gilardino erzielte das 2:0 für Florenz gegen Parma.

Gomez-Konkurrent trifft: Alberto Gilardino erzielte das 2:0 für Florenz gegen Parma. picture alliance

Der AC Florenz setzte sich am Montagabend zu Hause mit 3:0 gegen den FC Parma durch und machte damit einen großen Schritt Richtung Europa League. Angreifer Mario Gomez saß einmal mehr 90 Minuten auf der Bank, während Gonazlo Rodriguez (13.), Alberto Gilardino (31.) und Mohamed Salah gegen den Tabellenletzten trafen und die Fiorentina auf Rang fünf zurückführten.

Der SSC Neapel hat im Kampf um den Qualifikationsplatz für die Champions League drei wichtige Zähler eingeheimst. Der Favorit setzte sich knapp mit 3:2 gegen den bereits als Absteiger feststehenden AC Cesena durch.

Nach der überraschenden Führung Cesenas durch Gregoire Defrel (15.) hatte Dries Mertens zunächst ausgeglichen (19.), Manolo Gabbiadini (21.) drehte für Neapel die Partie, erzielte das 2:1. Kurz vor der Pause traf erneut Defrel zum 2:2. Mertens schließlich erzielte in der 57. Minute den Siegtreffer für Neapel. Mit nunmehr 63 Punkten liegt der SSC drei Zähler hinter dem Tabellen-Dritten Lazio Rom (66). Rang drei sichert die Qualifikationsrunde für die Königsklasse.

kon