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Inter müht sich zum Sieg gegen Neun-Mann-Lazio

35. Spieltag: Rückkehrer Pogba trifft - Roma patzt bei Milan

Inter müht sich zum Sieg gegen Neun-Mann-Lazio

Comeback samt Tor: Jetzt hofft Juventus Turin auf einen Einsatz Paul Pogbas beim Halbfinal-Rückspiel in Madrid.

Comeback samt Tor: Jetzt hofft Juventus Turin auf einen Einsatz Paul Pogbas beim Halbfinal-Rückspiel in Madrid. Getty Images

Erfolgreiches Pogba-Comeback nährt Juves Hoffnungen

Für das Heimspiel gegen Cagliari warf Juve-Coach Massimiliano Allegri erwartungsgemäß die Rotationsmaschine an: Mit Marchisio stand nur ein Spieler in der Startelf, der auch beim 2:1-Erfolg gegen Real im Halbfinal-Hinspiel der Champions League begonnen hatte. Eine Personalie dürfte jedoch in Madrid mit Interesse verfolgt worden sein: Nach fast sechswöchiger Verletzungspause feierte Pogba am Samstagabend sein Comeback - und was für eins! Der Franzose meldete sich mit einigen gefährlichen Distanzschüssen zurück, ehe sein noch leicht abgefälschter Schuss von der Strafraumgrenze zur 1:0-Führung im Tor einschlug. Dass die abstiegsbedrohten Sarden noch zum 1:1 Ausgleich kamen (Rossettini, 85.) wird die "Alte Dame" verschmerzen können. Viel wichtiger: Pogba, der 63 Minuten durchhielt, könnte beim Rückspiel in Madrid am Mittwoch eine Rolle spielen.

Spannender Kampf um die CL-Tickets: Die Roma patzt!

Mattia Destro

Ausgerechnet! Mattia Destro köpft gegen seinen Ex-Klub Roma zum 2:0 für Milan ein. Getty Images

Nach den Hinspiel-Ergebnissen im Halbfinale der Europa League (Florenz verlor klar, Neapel spielte zuhause nur 1:1) sind die Chancen auf einen zusätzlichen Champions-League-Platz für die Serie A gesunken. Wer zieht über die Liga in die Königsklasse ein? Das ist die spannendste noch offene Frage im Saisonendspurt. Der AS Rom war durch zwei Siege in Folge zuletzt wieder am Erzrivalen Lazio vorbeigezogen. Am Samstagabend verpassten es die Giallorossi jedoch, beim Krisen-Klub AC Mailand vorzulegen.

Die Mailänder, die zuletzt dreimal in Folge verloren hatten, spuckten den Römern durch einen 2:1-Erfolg in die Suppe. Dabei war es ausgerechnet Roma-Leihgabe Destro, der Milan durch sein Kopfballtor zum 2:0 (56.) endgültig auf die Siegerstraße brachte. Van Ginkel hatte fünf Minuten vor der Pause die Führung erzielt. Der kurz zuvor eingewechselte Totti sorgte per Elfmeter noch einmal für Spannung (73.) - es war sein 68. Elfmeter-Tor in der Serie A, Rekord zusammen mit Legende Roberto Baggio. Milan geriet somit noch einmal ins Schwimmen, brachte den Sieg aber über die Zeit. Die Roma muss damit wieder mächtig um die Königsklasse bangen. Lazio könnte am Sonntag wieder vorbeiziehen, Napoli bis auf zwei Punkte herankommen.

Lazio hält zu neunt lange mit - Hernanes besorgt Inter den Sieg

Matchwinner für Inter: Hernanes.

Matchwinner für Inter: Hernanes. imago

Für Lazio Rom, bei dem Klose in der Startaufstellung stand, begann die Partie gegen Inter Mailand ganz nach dem Geschmack der Römer. Nach nur acht Minuten zappelte der Ball im Netz der Gäste. Der Brasilianer Felipe Lopez dribbelte auf der linken Seite in den Strafraum, und legte ab in die Mitte auf Candreva, der den Ball mit einem wuchtigen Schuss in die Maschen beförderte. In der Folgezeit gab es weitere gute Gelegenheiten, doch in der 24. Minute nahm das Spiel eine Wendung. Mauricio stellte sich gegen Palacio ungeschickt an und foulte den Argentinier, der alleine auf den Weg zum Tor gewesen wäre - die Folge: Platzverweis! Den darauffolgenden Freistoß beförderte der ehemalige Lazio-Spieler Hernanes mit einem sehenswerten Freistoß aus knapp 16 Metern zum 1:1 ins Tor. Nach der Pause kam Lukas Podolski in die Partie und versuchte für ein wenig Unruhe zu sorgen, blieb aber weitgehend blass.

In der 61. Minute sah auch noch Lazios Torhüter Marchetti nach einem Foul im Strafraum gegen Icardi die Rote Karte - ein Albtraum. Lazio-Coach Pioli reagierte auf den zweiten Platzverweis und nahm für den Ersatzkeeper Berisha Klose aus der Partie. Und der neue Torwart stand gleich im Mittelpunkt, parierte den fälligen Elfmeter gegen Icardi und hielt seine Mannschaft im Spiel. Lange sah es danach aus, als könnte Lazio in Unterzahl den Punkt über die Zeit retten, doch Hernanes machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Der Brasilianer nahm ein Zuspiel von Kovacic an und schloss aus 15 Metern ins rechte untere Eck ab. Lazio verpasste es, am Lokalrivalen AS Rom vorbeizuziehen, während Inter sich weiter Hoffnungen auf eine Europa-League-Teilnahme machen kann.

Napoli patzt bei Parma - Florenz hält Kurs auf Europa

Am frühen Sonntagabend war der SSC Neapel im Einsatz. "Platz zwei ist noch möglich", sagte Coach Rafa Benitez unlängst. Dafür durfte sich sein Team allerdings beim längst als Absteiger feststehenden Schlusslicht Parma keinen Ausrutscher erlauben wie kürzlich beim 2:4 in Empoli. Doch genau das geschah. Nach neun Minuten brachte Palladino den Tabellenletzten aus kurzer Distanz in Führung, Gabbiadini erzielte in der 28. Minute den Ausgleich für Neapel, aber nur fünf Minuten später brachte Jorquera Parma wieder in Front. Nach der Pause drückte der SSC auf den Ausgleich, doch Hamsik und Callejon scheiterten am gut aufgelegten Parma-Keeper Mirante. In der Folgezeit fanden auch Higuain und Gabbiadini im Torhüter ihren Meister. Doch dieser war beim Angriff der anrennenden Neapolitaner in der 72. Minute machtlos. Mertens hatte den Ball nach Zuspiel von Strinic zum 2:2-Endstand ins Toreck befördert. Damit hat sich die Ausgangsposition Neapels im Kampf um die Champions League verschlechtert.

Der AC Florenz, für den der Traum vom Europa-League-Endspiel in Warschau nach dem 0:3 in Sevilla so gut wie geplatzt ist, gewann am Sonntag beim FC Empoli mit 3:2 und ist weiter auf Europa-League-Kurs. Mit 55 Punkten bleibt Florenz auf dem fünften Platz einen Punkt vor Sampdoria Genua. Gomez, der zuletzt viel Kritik einstecken musste, saß über die gesamte Spielzeit nur auf der Bank und musste mitansehen, wie an seiner Stelle Ilicic (4./68.) und Salah (57.) die Tore für seine Farben schossen. Saponara hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt, in der 77. Minute kam Empoli durch Mchedlidze nochmal ran, zum Ausgleich reichte es aber am Ende nicht mehr.

ski/kid