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ManCity siegt - Chelsea auf Titelkurs

33. Spieltag: Entwarnung bei David Silva

ManCity siegt - Chelsea auf Titelkurs

Pechvogel: James Collins erzielte ein sehenswertes Eigentor.

Pechvogel: James Collins erzielte ein sehenswertes Eigentor. picture alliance

KLOPP-GERÜCHTE: Hat ManCity ganz andere Pläne?

Ticker, Videos, Kommentare: Jürgen Klopps angekündigter Abschied aus Dortmund war am Mittwoch das Thema des Tages, auch in England. "Ehrlich gesagt, finde ich diesen Zirkus ein bisschen zum Lachen", echauffierte sich Arsene Wenger, auf den sicherlich eine noch viel größere Welle zurollen würde, sollte seine Arsenal-Ära jemals enden.

Dass man sich auf der Insel so für Klopp interessiert, hat viele Gründe. Die Champions-League-Erfolge sind nicht vergessen, seine wilden medialen Auftritte ("One comes to the other") ebenso wenig. Sein BVB verkörperte mit seiner Nähe zu den Fans und seinen Emotionen "alles, was die Premier League nicht ist", notiert das Boulevardblatt "Daily Mail". Und nicht zuletzt sagte Klopp im November, England sei das einzige Land, "in dem ich neben Deutschland arbeiten sollte, weil es das einzige ist, bei dem ich die Sprache ein wenig spreche, und die brauche ich für meine Arbeit".

Er bewundert die Premier League, die Premier League bewundert ihn. Wo also landet Klopp, der ein Sabbatjahr ausschloss? Die logischste Lösung scheint auf den ersten Blick Manchester City zu sein, auch die Wettquoten stützen das. Trainer Manuel Pellegrini ist, alles andere wäre inzwischen verwunderlich, spätestens am Saisonende seinen Job los. Doch nun heißt es beim "Guardian" und der "BBC" übereinstimmend: Klopp stehe anders als 2012 nach dem Aus von Roberto Mancini nicht auf der Wunschliste des Scheich-Klubs; selbst wenn Sportdirektor Txiki Begiristain entgegen der anhaltenden Gerüchte die Wunschlösung, seinen alten Barcelona-Freund Pep Guardiola, nicht nach Manchester locken können sollte. Aktuell scheint am wahrscheinlichsten, dass Nachwuchstrainer Patrick Vieira zur neuen Saison übernimmt - als Platzhalter für Guardiola.

Sehenswertes Eigentor bringt ManCity auf Kurs - Entwarnung bei David Silva

Der Noch-Meister sicherte sich dessen ungeachtet am Sonntag mal wieder ein Erfolgserlebnis, denn die Qualifikation zur Champions League sollte nicht auch noch verspielt werden. Gegen ein völlig harmloses West Ham war dazu aber auch keine Galavorstellung vonnöten. Im Gegenteil: Mit einem spektakulären Eigentor leisteten die Hammers sogar Aufbauarbeit. Eine Hereingabe von Jesus Navas von der rechten Seite kickte Collins aus 16 Metern unglücklich aber sehenswert über seinen Keeper unter die Latte zur Führung für ManCity ins Tor. Keeper Adrian stand einige Meter vor der Linie und konnte nicht eingreifen. Die Hausherren waren drückend überlegen und erhöhten noch vor der Pause. Yaya Toure erzwang einen Ballverlust, der folgende Konter war zu schnell für die Gäste. Diesmal fand die Flanke von Jesus Navas, selbst noch ohne Saisontor, Aguero. Der Argentinier drückte den Ball ohne Mühe über die Linie und feierte sein 20. Saisontor. Auch nach dem Wechsel diente West Ham allenfalls als besserer Sparringspartner, Spannung kam dadurch keine mehr auf. Unschöner Höhepunkt war die Verletzung von David Silva. Nachdem er den Ellbogen von Kouyaté in einem Zweikampf reichlich unglücklich abbekam, wurde er minutenlang behandelt und schließlich mit Sauerstoffflasche vom Platz getragen. Noch am Sonntagabend gab es Entwarnung. Via Twitter teilte der Spanier mit, dass er wieder daheim sei und keine größeren Verletzungen habe. Der Schock saß tief bei den Spielern, vor allem die Himmelblauen spielten die Partie unkonzentriert zu Ende, aber West Ham vermochte seine Chancen nicht zu nutzen, sodass es beim 2:0 blieb.

DAS TOPSPIEL: Hazard macht Uniteds Träume zunichte

Lief allen seinen Bewachern davon und markierte das 1:0: Chelseas Eden Hazard (re.).

Lief allen seinen Bewachern davon und markierte das 1:0: Chelseas Eden Hazard (re.). Getty Images

Sechs Tage nach dem überzeugenden 4:2-Triumph über Stadtrivale City war Manchester United bei Spitzenreiter Chelsea gewillt, auch den siebten Liga-Dreier in Serie folgen zu lassen. Speziell die Personalsituation spielte Red-Devils-Coach van Gaal aber nicht gerade in die Karten, kurzfristig mussten Carrick, Jones und Blind verletzungsbedingt passen. Dafür sollten McNair und Shaw der Defensive Stabilität verleihen, im Sturmzentrum kam Falcao neu ins Team. Chelsea wurde von Trainer Mourinho auf Grund von "nur" acht Punkten Vorsprung äußerst defensiv eingestellt. Und das hätte sich in der Anfangsphase beinahe gerächt: Nach nur vier Minuten suchte Linksverteidiger Shaw an der Strafraumkante den im defensiven Mittelfeld (!) aufgestellten Rooney, der mit seinem Schlenzer die frühe Führung nur knapp verpasste (4.).

Auch in der Folge lief der Ball hervorragend durch die Reihen des Tabellenzweiten, im letzten Drittel fehlte allerdings zu oft der letzte Pass. Glück hatte United, als ein Handspiel von Keeper de Gea außerhalb des Strafraums ungeahndet blieb (36.). Zwei Zeigerumdrehungen später unterstrich dann allerdings Chelsea, warum sich die Blues auf Meisterkurs befinden: Nach einem blitzsauberen Konter über Fabregas bediente Oscar per Hacke Hazard, der de Gea tunnelte - 1:0 (38.).

In der zweiten Halbzeit waren die Schützlinge von van Gaal also gefordert, wollte man im Titelkampf noch ein Wörtchen mitreden. Danach sah es aber zunächst nicht aus, ganz im Gegenteil: Drogba rannte allen Bewachern davon, sein abgefälschter Schuss flog über de Gea hinweg - doch Hazard, der am zweiten Pfosten gelauert hatte, traf nur den Querbalken (54.). Aufgeben wollte sich Manchester aber keineswegs, alleine in der 67. Minute feuerten McNair, Mata, Rooney und Falcao auf den Kasten von Courtois. Das dickste Ding vergab der Kolumbier Falcao, als der kolumbianische Angreifer nach feinem Zuspiel von Shaw auf links nur den Außenpfosten traf (77.). Clever und mit unfassbarer Defensivpower spielten es die Blues am Ende runter, damit blieb die Elf von Trainer Mourinho zuhause auch im 16. Liga-Vergleich (13/3/0) ungeschlagen.

kon