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Rot für Marchetti - Klose verliert Spiel 100

Juve fertigt Milan ab - Roma und Napoli im Gleichschritt

Rot für Marchetti - Klose verliert Spiel 100

Genuas Perotti traf nach Rot für Lazio-Torwart Marchetti vom Punkt - Lazio war und blieb konsterniert.

Genuas Perotti traf nach Rot für Lazio-Torwart Marchetti vom Punkt - Lazio war und blieb konsterniert. Getty Images

Am Montagabend beschlossen Lazio Rom und CFC Genua den 22. Spieltag. Bei den Biancocelesti hatte Coach Stefano Pioli zunächst um den Einsatz von Weltmeister Klose (Rückenprobleme) gebangt, der schließlich doch in seinem 100. Serie-A-Match über die vollen 90 Minuten antreten konnte. Die Ligurier ließen den kopfballstarken Angreifer sowie dessen Hintermänner wie Kapitän Mauri aber in einer teils hektischen Partie wenig aufkommen. Hinzu kam der entscheidende Moment der Partie: Lazio-Torhüter Marchetti rauschte nach einem Steilpass der Gäste auf Niang zu, verfehlte den Ball und legte den Stürmer. Die Folgen: Rot wegen Notbremse, Elfmeter und das anschließende Tor vom Punkt von Schütze Perotti. Beim 1:0 blieb es auch - mit dem Dreier schob sich das in diesem Jahr erstmals siegreiche Genua bis auf zwei Zähler an die Römer heran. Die wiederum verpassten mit der zweiten Niederlage in Serie nach dem 1:2 in Cesena den Sprung auf Rang vier.

Tevez enteilt Paletta und bringt Juve auf die Siegerstraße

Juve gegen Milan - jahrelang fand das Duell der beiden Giganten des italienischen Fußballs auf Augenhöhe statt. Davon konnte vor dem erneuten Aufeinandertreffen am Samstagabend keine Rede sein. Denn während die "Alte Dame" unangefochten an der Tabellenspitze thront und unaufhaltsam dem vierten Scudetto in Folge entgegen strebt, kämpft der kriselnde AC Mailand verzweifelt um die Teilnahme am internationalen Wettbewerb. Satte 21 Punkte mehr als Milan hatte Juve auf dem Konto!

Carlos Tevez (links) und Paul Pogba

Carlos Tevez vollendete eiskalt zum 1:0 und jubelte anschließend mit Kollege Paul Pogba (rechts). Getty Images

Nach dem Spiel wuchs dieser Vorsprung um drei weitere Zähler an, denn die Turin siegte vor heimischen Publikum, das schon zu Beginn mit einer gewaltigen Choreographie für Gänsehaut-Atmosphäre sorgte, mit 3:1 (2:1). Milan erwischte zwar in Hälfte eins zwischenzeitlich eine ordentliche Phase, in der Antonelli auch per Kopf das 1:1 markierte (28.), doch insgesamt dominierte Juve vollends. Tevez verbuchte nach einem Alleingang frei vor Diego Lopez eiskalt das 1:0 (14.), während Bonucci nach einer Kopfballverlängerung von Tevez aus der Nahdistanz zur erneuten 2:1-Führung abstaubte (31.).

Alvaro Morata

Untermauerte seine Stammplatzansprüche: Stürmer und Torschütze Alvaro Morata. Getty Images

In der Halbzeitpause veröffentlichte der amtierende Meister via Twitter direkt eine Stimme des besten Spielers bis dato, Stürmer, Torschütze und Vorlagengeber Tevez: "Wir haben bislang die richtige Einstellung gezeigt. Es war vor allem wichtig, die Führung nach dem Ausgleich direkt wiederherzustellen." Mit diesem Selbstvertrauen trat Juve auch in der Folge auf, unternahm nicht allzu viel nach vorne, sondern setzte vielmehr auf Ergebnisverwaltung und die stets gewohnt sichere Defensive. Was unternahm die Mailänder Offensive dagegen? Viel zu wenig! Die Bestrafung folgte auf dem Fuße, das entscheidende 3:1. Marchisio feuerte aus der Distanz an den linken Pfosten, Keeper Diego Lopez streckte sich vergebens. Den Abpraller nahm Morata direkt und versenkte das Leder humorlos im nun freien Tor. Mit dem hochverdienten 3:1 untermauerte Juventus die Tabellenführung, während die Lombarden weiter im Mittelfeld absacken.

Ein besonderes Spiel war es natürlich auch für Mittelfeld-Regisseur Pirlo, der mit Milan zwischen 2001 und 2011 große Erfolge gefeiert hatte. Darunter unter anderem Triumphe in der Königsklasse 2003 und 2007. Auch Juve-Coach Massimiliano Allegri traf auf seinen "Ex", trainierte die Rossoneri zwischen 2010 und 2014 (ein Meistertitel).

Florenz siegt auch ohne Gomez-Tore

Mario Gomez

Mit vollem Einsatz, aber diesmal ohne Torerfolg: Mario Gomez. imago

Der AC Florenz kam am Sonntagmittag zu einem mühevollen 3:2-Erfolg gegen Atalanta Bergamo, der Lauf der Fiorentina hält damit aber an: Seit mittlerweile sieben Pflichtspielen sind die Toskaner ungeschlagen. Großen Anteil an dieser Serie hat Mario Gomez, der nach langer Durststrecke vor der Sonntagspartie in drei Spielen auf fünf Tore und eine Vorlage kam. "Hoffentlich hält der Lauf an", hatte der Nationalstürmer dem kicker gesagt - doch gegen Bergamo ging Gomez leer aus, lediglich ein Abseitstor gelang ihm. Doch die Kollegen sprangen in die Bresche. Als Bergamos Joker Yiadom Boakye in der 83. Minute zum 2:2 ausglich, drohte Florenz zumindest ein schmerzhafter Punktverlust im Rennen um einen internationalen Startplatz. Doch in Minute 89 schlug Manuel Pasqual für die Fiorentina zu und stellte den 3:2-Erfolg sicher.

Roma und Napoli erfüllen die Pflicht - Rückschlag für Cesena

Am Sonntagnachmittag lösten die Champions-League-Kandidaten AS Rom und SSC Neapel ihre Pflichtaufgaben. Die Roma fuhr bei Cagliari Calcio einen 2:0-Sieg ein. Ljajic und der für den Serben ins Spiel gekommene Paredes sorgten dafür, dass die Römer ihren Vorsprung auf den drittplatzierten SSC konstant halten. Neapel seinerseits stellte beim 3:1 gegen Udinese Calcio durch Mertens und Gabbiadini früh die Weichen. Dann traf nur noch Udines Thereau - erst ins richtige Tor, dann ins eigene Netz.

Im Tabellenkeller musste der AC Cesena im Duell zwischen den beiden Aufsteigern beim FC Empoli einen Rückschlag hinnehmen. Maccarone und Signorelli schossen den 2:0-Sieg für Empoli heraus. Das zuletzt zweimal siegreiche Cesena büßt im Kampf um den Klassenerhalt damit Boden ein: Statt bis auf zwei Zähler an den direkten Konkurrenten heranzukommen, hinken die "Seepferdchen" nun acht Punkte hinter Empoli her.

Podolski schaut zu - Icardi trifft doppelt

Guarin und Icardi beendeten den Negativlauf.

Erfolgreiches Inter-Duo: Guarin und Icardi beendeten den Negativlauf. picture alliance

Inter Mailand hat seine Krise von drei Pflichtspielniederlagen am Stück beendet und gegen Palermo einen souveränen 3:0-Erfolg gefeiert. Lukas Podolski ist auf dem harten Mailänder Boden der Realität angekommen, was für den Nationalspieler gleichbedeutend mit einem Platz auf der Bank war. Bereits beim Coppa-Aus in Neapel musste sich der Stürmer das Geschehen vom Spielfeldrand aus ansehen. Dafür war Shaqiri vom Start weg dabei. Und der Schweizer brachte nach sieben Minuten einen Freistoß herein, den Juan Jesus per Kopf aufs Tor brachte und Keeper Sorrentino zu einer Parade zwang. Beim zweiten Versuch klappte es besser. Eine Ecke von Shaqiri fand Guarin, der aus fünf Metern wuchtig per Kopfballaufsetzer für die Führung von Inter sorgte. Aber auch Palermo war nicht chancenlos, Rigoni vergab eine gute Gelegenheit für die Gäste. Für die Entscheidung sorgte Icardi. Guarin setzte sich über die Außenbahn durch und flankte vors Tor. Am kurzen Pfosten verlängerte Palacio mit dem Kopf und Icardi vollendete mit einem trockenen Linksschuss aus 13 Metern. Kurz vor dem Ende setzte er per Kopf nach Hereingabe von Guarin auch noch den Schlusspunkt zum 3:0.

kon