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Liebesgrüße, Comicfiguren, Zivilcourage
Swanseas Publikumsliebling ließ 2006 nach Spielende eine Comicfigur auf ein Cardiff-Trikot urinieren und wurde direkt von der Polizei verhaftet. Passiert derartiges während der Partie, ist der Referee verpflichtet, beleidigende oder diskriminierende Vorfälle zu ahnden. In der Bilderstrecke folgt eine Auswahl weniger schwerwiegender Verstöße, die in Zukunft dennoch allesamt vom DFB sanktioniert werden. Getty Images
Haris Seferovic setzte - noch ungestraft - ein Zeichen für die in Offenbach an den Folgen einer Prügelattacke verstorbene Studentin Tugce. Wie wird damit in Zukunft verfahren? Dr. Rainer Koch, für Rechtsfragen zuständiger DFB-Vizepräsident, signalisiert Spielraum bei der Bestrafung: "Es kann kein pauschaler Katalog erstellt werden. Das Sanktionsspektrum, das die DFB-Satzung zulässt, ist weit - es beginnt bei einem Verweis und endet bei hohen Geldstrafen oder Sperren." imago
Auch Anthony Ujah wurde mit seiner Anti-Rassismus-Demo für den bei einer Polizeikontrolle in New York ums Leben gekommenen Eric Garner nicht sanktioniert. Allerdings werden auch politische Botschaften in Zukunft bestraft. Dr. Koch: "Man muss sich behutsam jeden einzelnen Fall anschauen." imago
Die Regelhüter betonen, die Konsequenz, jegliche T-Shirt-Botschaften zu untersagen, vermeide endlose Interpretationsdebatten. Sie räumten ein, so mitunter auch einer guten Sache im Weg zu stehen. Diesbezüglich ein gutes Beispiel ist Lionel Messi, der sich 2009 für geistig Behinderte einsetzte, die an einem fragilen X-Syndrom leiden. Doch wo die Grenze ziehen? imago
Hält man es wie damals Edin Dzeko am 1. Januar 2013, zählt das sicherlich zu den harmloseren Vergehen. imago
Dazu zählen sicherlich auch Geburtstagswünsche an den Sohnemann, wie hier von Jefferson Farfan praktiziert ... imago
... und auch Muttertagsgrüße an die Mama, die hier Marcos de Azevedo (Servette Genf) nach seinem Torerfolg überbringt. imago
Auch der Papa wird nicht vergessen: "For you Dad thank you for all" - so die Botschaft Abdou Traores (Lechia Danzig). imago
Ebenfalls harmlos: Mario Götze widmete seinen Treffer - 2011 noch im Dortmunder Trikot - seinem am Saisonende scheidenden Kollegen Dede. Aber: Auch dies wird in Zukunft eine Strafe nach sich ziehen. imago
Genau wie die Art des Torjubels, den Carlos Tevez hier praktiziert: Der Argentinier erinnert hier an das Viertel seiner Kindheit. imago
Auch Glaubensbekenntnisse finden sich auf der Verbotsliste wieder. Kakas Dank nach oben nach der gewonnenen Champions-League-Revanche gegen Liverpool 2007 gilt ebenfalls als Verstoß. imago
Auch Steven Pienaar sollte sich in Zukunft Aufschriften verkneifen - will er nicht zumindest einen Verweis kassieren. imago
Cacau stellte nicht nur als Jungprofi beim 1. FC Nürnberg religiöse Statements zur Schau ... imago
... wandelte die Art und Weise, seinen Glauben darzustellen, aber im Laufe der Zeit ab. imago
Auch Selbstironisches hat keinen Platz mehr unter dem Trikot: Mario Balotelli suchte einen Tag, nachdem sich in seinem Badezimmer Feuerwerksraketen entzündet hatten, nach Mitgefühl. picture alliance
Ebenfalls unvergessen: Spaniens Torschütze Andres Iniesta gedenkt im WM-Finale 2010 gegen die Niederlande (1:0 n.V.) des verstorbenen Espanyol-Spielers Dani Jarque - und wird verwarnt. picture alliance
Michel Bastos praktiziert eine Alternative. Das Trikot bleibt an, ein Spruchband, auf dem er zwei Anhängern gedenkt, begleitet seinen Weg. Wohl nur scheinbar eine Option: Auch dafür hat der DFB sicherlich etwas auf seiner Agenda. imago