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Neuer zu Recht unter den Top 3 - Löw ist Topfavorit

Kommentar von kicker-Chefreporter Karlheinz Wild

Neuer zu Recht unter den Top 3 - Löw ist Topfavorit

Noch im Rennen um den Ballon D'Or: Joachim Löw und Manuel Neuer (re.).

Noch im Rennen um den Ballon D'Or: Joachim Löw und Manuel Neuer (re.). imago

Neuer nutzt seine beiden Füße genauso wie seine Arme und Hände. Als Torwart wird er zum stets anspielbaren, frappierend ballsicheren elften Feldspieler. Er ist der aktuell beste Torhüter der Welt plus Weltmeister, der in der Bundesliga zudem kaum gegnerische Treffer zulässt.

Auch Cristiano Ronaldo hat ein großartiges Jahr 2014 - die Bewertungsperiode der FIFA reichte vom 30.11.2013 bis zum 20.11.2014 - hingelegt, mit Real Madrid gewann er die Champions League und erzielte in der Königsklasse wie in der Primera Division Tore nach Belieben. 17 Treffer in der Champions League 2013/14 sind eine tolle Bestmarke. Der Titelverteidiger steht zu Recht in der Endausscheidung, obwohl CR7 bei der WM mit Portugal enttäuschte.

Lionel Messis Vorauswahl hingegen überrascht. Der Argentinier hat kein großes Jahr hinter sich, bei der WM gelang es ihm nicht, die Seinen zum Titel zu führen. Da hätten sich deutsche Weltmeister - und das hat rein gar nichts mit überzogenem Patriotismus zu tun - eher angeboten, Thomas Müller oder Philipp Lahm: Beide haben insgesamt ein großartiges 2014 hinter sich. Genauso wäre Arjen Robben ein würdigerer Kandidat gewesen, der Niederländer spielt das beste Jahr seiner Karriere und ragte auch in Brasilien beim Weltturnier heraus. Für Messi sprach wohl sein bisheriges Lebenswerk, er hat diese Ehrung schon viermal bekommen.

Die Entscheidung, wer denn Weltfußballer 2014 wird, kann nun nur zwischen Manuel Neuer und Cristiano Ronaldo fallen. Am Montag, 12. Januar, wird bei der Gala in Zürich das Geheimnis gelüftet.

Klarer Fall bei den Trainern: Löw ist Topfavorit

Bei den Trainern müsste der Fall eigentlich klar sein. Der neue Welttrainer kann nur Joachim Löw heißen, schließlich hat der Bundestrainer den wichtigsten Titel im Weltfußball abgeräumt. Dazu stellte er die entscheidenden Weichen in der Vorbereitung auf das Turnier und unmittelbar in den brasilianischen Wochen.

Seine Konkurrenten sind logische Mitbewerber: Carlo Ancelotti hat die zuweilen eigensüchtigen Stars von Real Madrid geeint und mit seiner ruhigen Art zum Triumph in der Champions League dirigiert, der von den "Königlichen" so sehr ersehnten Decima, also dem zehnten Gewinn dieses Wettbewerbs. Diego Simeone vom Stadtrivalen Atletico war im Lissabonner Finale ein großer Gegner, der Argentinier hat mit weitaus weniger Geld den spanischen Meister 2014 geformt, 2012 den Gewinner der Europa League und 2013 den spanischen Pokalsieger. Pep Guardiolas nationaler Double-Gewinn mit dem gloriosen Triple-Sieger 2013, FC Bayern, muss dahinter verblassen.

Karlheinz Wild

kicker-Chefreporter Karlheinz Wild.

kicker-Chefreporter Karlheinz Wild.