Eine mögliche Bestechung durch das Emirat an die stimmberechtigten Mitglieder des FIFA-Exekutivkomitees bei der Vergabe der Weltmeisterschaft im Dezember 2010 wies Blatter derweil von sich: "Nein, nein, das habe ich nie gesagt." Allerdings stellte der Schweizer fest, dass es angeblich "politischen Druck" gegeben habe. "Man weiß gut, dass große Firmen aus Frankreich und Deutschland in Katar arbeiten, aber sie arbeiten nicht nur für die WM", so der 78-Jährige doppeldeutig.
Blatter bestätigte zudem in dem Interview, dass er 2015 eine weitere Amtszeit als FIFA-Präsident anstrebe: "Ich habe nicht nur Lust, ich bin entschlossen weiterzumachen." Blatters Aussagen zu WM-Ausrichter Katar könnten daher auch als Manöver gegen den möglichen Konkurrenten Michel Platini zu verstehen sein.
Der französische Chef der UEFA hat sich als einziger Fußball-Funktionär offen zu seiner Katar-Unterstützung bekannt. In der Kritik steht Platini wegen seines Treffens mit dem damaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy und dem Emir von Katar kurz vor der WM-Abstimmung.