Schon kurz nach dem Anpfiff musste der Schiedsrichter die Partie wegen starker Rauchentwicklung erstmals unterbrechen. Nach der frühen Ajax-Führung durch Ricardo van Rhijn (3.) eskalierte die Lage: Die Krawallmacher aus Amsterdam nahmen den Strafraum von Ajax-Schlussmann Kenneth Vermeer unter wiederholten Pyro-Beschuss und provozierten im "De Kuip" so eine weitere Unterbrechung, die 25 Minuten dauerte. Ex-Nationaltorwart und Ajax-Marketingdirektor Edwin van der Sar versuchte, die Amsterdamer Anhänger zu beruhigen ("Hört auf mit der Scheiße, sonst wird das Finale abgebrochen und wir verlieren").
Zwolle, in der Liga Tabellenneunter, gab auf die Entgleisungen der Ajax-Chaoten nach der Wiederaufnahme der Partie die passende Antwort: vier Tore in 26 Minuten! Ryan Thomas (8./12.) und Guyon Fernandez (22./34.) brachten den krassen Außenseiter auf die Siegerstraße. Bram van Polen setzte fünf Minuten nach der Pause sogar noch einen drauf. Was für eine Schmach für den designierten Meister, der ein nationales Pokalendspiel seit 60 Jahren nicht mehr so hoch verloren hatte!
"Was sich unsere Fans geleistet haben, ist ein Skandal", distanzierte sich Ajax-Coach Frank de Boer nach Spielschluss von den Hooligans. Als Ausrede für das Debakel wollte er die Vorfälle jedoch nicht gelten lassen: "Das kann und darf keine Ausrede sein."
Auf ein Bad mit dem Pott: Zwolles Spieler feiern den sensationellen Pokalsieg. Getty Images
