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Vertragsauflösung: West Brom feuert Anelka

Franzose verlässt West Bromwich

Vertragsauflösung: West Brom feuert Anelka

Verlässt West Bromwich: Nicolas Anelka.

Verlässt West Bromwich: Nicolas Anelka. Getty Images

Zuletzt war der 35-jährige Anelka fünf Spiele gesperrt gewesen, weil er einen Treffer mit dem Quenelle-Gruß gefeiert hatte. Die Geste gilt in Frankreich als "verdeckter" oder "umgekehrter Nazi-Gruß". Neben seiner Sperre hatte er eine Geldstrafe in Höhe von knapp hunderttausend Euro erhalten. Anelka hatte erklärt, der spezielle Torjubel sei bloß eine Widmung für seinen Freund Dieudonné gewesen.

Nach dem Ablauf der Sperre sei Anelka von West Bromwich angeboten worden, wieder am Trainingsbetrieb des Tabellensiebzehnten teilzunehmen, teilte der Angreifer nun mit. Allerdings soll diese Option an bestimmte Bedingungen geknüpft gewesen sein, die er nicht akzeptieren wolle. Er habe den Wunsch, seine Integrität zu wahren, "deshalb habe ich entschieden, mich aus meinem Vertrag mit West Bromwich Albion zu befreien", schrieb Anelka.

Dieser Wunsch wurde ihm umgehend erfüllt. Der Klub reagierte verärgert auf die Äußerungen: "Der Verein betrachtet die Veröffentlichung eines solchen Statements in sozialen Medien als höchst unprofessionell", hieß es in einer ersten Stellungnahme. West Brom sei vorab nicht formell über die Absichten Anelkas informiert worden. Die Konsequenz fällt deutlich aus: Mit einer 14-tägigen Frist wird der Vertrag aufgrund eines "krassen Vertragsbruchs" aufgelöst.

West Bromwich war Anelkas Geste bereits teuer zu stehen gekommen. Ein Sponsor des Klubs hatte erklärt, "im Zuge der Aktion" sein Engagement nicht verlängern zu wollen. Bisher soll der Sponsor nach Schätzungen jährlich 3,6 Millionen Euro eingebracht haben.

Anelka, der am gestrigen Freitag seinen 35. Geburtstag feierte, hatte die umstrittene Geste am 28. Dezember beim 3:3 bei West Ham United nach einem seiner beiden Treffer gezeit. Das Spiel bei West Ham fand am 19. Spieltag statt. Danach bestritt Anelka noch vier Spiele, ehe er für fünf Begegnungen gesperrt wurde. Ab dem kommenden Spieltag wäre der Angreifer wieder spielberechtigt gewesen.