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Besiktas und Fener protestieren - Yildirim abgesetzt

Keine Teilnahme am Europapokal

Besiktas und Fener protestieren - Yildirim abgesetzt

Wurde von einem Zivilgericht abgesetzt: Fenerbahces Präsident Aziz Yilderim.

Wurde von einem Zivilgericht abgesetzt: Fenerbahces Präsident Aziz Yilderim. Getty Images

Der Tabellenzweite Fenerbahçe dürfe an den drei nächsten UEFA-Vereinswettbewerben, für die sich der Verein qualifiziere, nicht teilnehmen, erklärte der Kontinentalverband am Dienstag.

Besiktas wurde für die kommende Spielzeit aus der Europa League verbannt.

Hintergrund für die Entscheidung der Kontroll- und Disziplinarkammer war der Manipulationsskandal in der türkischen Liga in der Saison 2010/2011.

Fenerbahçe war in der damaligen Saison Meister geworden. Der Verein hatte den Titel erst am letzten Spieltag gegen Sivasspor eingefahren. Auch diese Partie soll manipuliert gewesen sein. Im Rahmen der Ermittlungen in dem Betrugsskandal, der den türkischen Fußball heftig erschüttert hatte, waren auch Haftstrafen gegen Vereinsfunktionäre verhängt worden. Insgesamt hatten sich 93 Angeklagten vor Gericht verantworten müssen.

Die UEFA griff nun konsequent durch. Auch im Fall von Besiktas. Dem Verein und zwei Funktionären wurde vorgeworfen, das Endspiel um den Türkischen Pokal 2011 abgesprochen zu haben. Damals gewann Besiktas mit 6:5 nach Elfmeterschießen gegen Istanbul Büyüksehir Belediyespor.

Neben den beiden Fällen aus Istanbul verhandelte die Kommission auch noch einen Verstoß gegen die Zulassungskriterien zu UEFA-Wettbewerben durch Steaua Bukarest. Der Klub aus der rumänischen Hauptstadt darf nicht an einem UEFA-Vereinswettbewerb teilnehmen, für den er sich qualifiziert. Diese Sanktion sei für fünf Jahre zur Bewährung ausgelegt, teilte die UEFA mit.

Die Vereine haben die Möglichkeit, vor der UEFA-Einspruchskammer gegen das Urteil Protest einzulegen. Diese Protestmöglichkeit nutzten die beiden Klubs, wie sie am Mittwoch auf ihrer Homepage mitteilten.

Fener-Präsident Yildirim via Zivilgericht abgesetzt

Inzwischen wurde bekannt, dass die Spielmanipulationen von Fenerbahce weitere persönliche Konsequenzen nach sich ziehen werden. Am Mittwoch wurde die Absetzung des umstrittenen Fener-Präsidenten Aziz Yilderim durch ein Istanbuler Zivilgericht bekannt. Das Urteil soll Bestand haben, bis sämtliche Ermittlungen zu Fenerbahces Meisterschaft vor zwei Jahren und Yilderims Rolle dabei zum Abschluss gekommen sind.

Yildirim bekleidete das Präsidentenamt seit 1998. Der Militärwaren-Unternehmer war im Vorjahr vom türkischen Strafgerichtshof im Zusammenhang mit den strittigen Vorgängen wegen Bildung und Leitung einer organisierten Bande zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und drei Monaten verurteilt worden.

Yildirim, der während seiner Untersuchungshaft als Fener-Präsident wiedergewählt worden ist, hat gegen das Urteil allerdings Berufung eingelegt. Seitens des türkischen Verbandes sind bislang weder gegen Fenerbahce noch die damalige Vereinsführung Sanktionen verhängt worden.