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Van-Persie-Hattrick bringt ManUnited Titel Nr. 20

Tottenhams irre Aufholjagd - Suarez: Genie und Wahnsinn

Van-Persie-Hattrick bringt ManUnited Titel Nr. 20

Auftakt: Nach 81 Sekunden erzielt Robin van Persie das erste Tor zu seinem Hattrick gegen Aston Villa.

Auftakt: Nach 81 Sekunden erzielt Robin van Persie das erste Tor zu seinem Hattrick gegen Aston Villa. picture alliance

Citys 1:3 in Tottenham vom Sonntag war die Vorlage, Manchester United und vor allem Torjäger Robin van Persie verwandelten sicher: Manchester United hat sich durch ein 3:0 am Montagabend im Heimspiel gegen Abstiegskandidat Aston Villa zum 20. Mal die englische Meisterschaft gesichert. Die Red Devils ließen von Beginn an gar keine Zweifel an dem Erfolg aufkommen. Nach gerade einmal 81 Sekunden stand es schon 1:0: Eine ganz weite Rafael-Flanke nahm Giggs direkt und brachte den Ball flach parallel zur Torlinie herein. Am zweiten Pfosten lauerte van Persie, der seinen Torriecher mit zwei Toren in zwei Spielen zuletzt wiedergefunden hatte, und schob locker ein. Kurz darauf setzte der Torjäger eine Direktabnahme knapp über den Kasten (3.).

Besser machte es van Persie, als er einen langen Rooney-Pass - aus abseitsverdächtiger Position gestartet - in vollem Lauf volley aus 18 Metern in die Maschen jagte (13.). Mit seinem 24. Saisontor schnürte der Niederländer dann in 33. Minute den lupenreinen Hattrick und beseitigte allerletzte Zweifel am Sieg und dem Titelgewinn ManUniteds.

Am kommenden Wochenende kehrt van Persie nun als frischgebackener Meister - es ist sein erster Meistertitel in der zwölfjährigen Profikarriere - erstmals an seine alte Wirkungsstätte zum FC Arsenal zurück, nachdem er die Gunners im Sommer in Richtung Old Trafford verlassen hatte. Dann wird die Ferguson-Elf ein weiteres Ziel verfolgen: Gewinnen sie ihre letzten vier Spiele, stellen sie einen neuen Punkterekord in der Premier League auf (dann 96, aktueller Rekordhalter: Chelsea mit 95).

"Beißer" Suarez zwischen Genie und Wahnsinn

Luis Suarez

Luis Suarez fletscht die Zähne. Beim 2:2 gegen Liverpool stand er in vielerlei Hinsicht im Mittelpunkt. Getty Images

In seinem Bestreben, das Minimalziel Champions-League-Qualifikation zu schaffen, musste Chelsea in Liverpool einen späten Rückschlag hinnehmen. Aber der Reihe nach. Ein Kopfballtor von Oscar (26.) brachte das Team von Rafa Benitez bei dessen Rückkehr an seine geliebte Anfield Road in Führung. Und die war verdient, denn die Gastgeber verschliefen die erste Hälfte völlig.

Dass es nach der Pause besser wurde, lag insbesondere an der Hereinnahme des starken Sturridge, dem in der 52. Minute nach sehenswertem Zuspiel von Suarez der Ausgleich gelang. Zuvor hatte Sturridge bereits den Pfosten getroffen. Der Assistgeber aus Uruguay stand kurz darauf auch auf der anderen Seite im Mittelpunkt, als er nach einer Ecke einen Handelfmeter verursachte, den Hazard souverän verwandelte (57.).

Wenig später lieferte Suarez dann die unrühmlichste Aktion des Tages ab, als er Gegenspieler Ivanovic nach einem Gerangel vom Schiedsrichter unbeobachtet in den Arm biss. Wie sehr Wahnsinn und Genie bei ihm mitunter beieinanderliegen, zeigte Suarez in der 97. (!) Minute, als er nach Flanke von Sturridge zum 2:2 einnickte. Die Szene, über die in England nach dem Spiel jeder sprach, war dennoch die Beißattacke. Liverpools Angreifer darf sich mal wieder auf einigen Gegenwind einstellen, die Saison dürfte für ihn mit großer Wahrscheinlichkeit beendet sein - auch wenn er sich via Vereinswebsite noch am Abend offiziell entschuldigte . Im November 2010 hatte er, damals noch im Trikot von Ajax Amsterdam, schon einmal einen Gegenspieler gebissen und war daraufhin für sieben Spiele gesperrt worden.

Chelsea schmerzt der Ausgleich im Kampf um ein CL-Ticket. Die Blues liegen derzeit einen Punkt hinter Arsenal auf Rang vier, haben aber auch noch ein Nachholspiel in der Hinterhand.

Wahnsinn bei Bales Comeback: Tottenham ist weiter im Rennen!

Clint Dempsey überwindet Joe Hart

Der Anfang von verrückten sechs Minuten und 20 Sekunden: Clint Dempsey überwindet Joe Hart zum 1:1. picture alliance

"Bale is back" hieß es an der White Hart Lane, wo Tottenham im Duell Fünfter gegen Zweiter Manchester City empfing. Gut zwei Wochen hatte der Waliser mit Knöchelproblemen gefehlt, ohne ihn hatten sich die Spurs zu einem 2:2 gegen Everton gemüht und waren in Basel aus der Europa League geflogen. Doch auch mit Bale in der Startelf lief es für die Spurs zunächst alles andere als rund: Nasri schoss die Gäste schon in der fünften Minute in Führung. Danach war City das bessere Team und hätte die Führung auch durchaus noch ausbauen können.

Mit einem Doppelwechsel samt damit verbundener Systemumstellung leitete Spurs-Coach André Villas-Boas nach einer Stunde die Wende ein. Holtby und Huddlestone kamen in die Partie, und bei Tottenham, das nun im 4-3-3 agierte, war nun wesentlich mehr Zug im Spiel. Die dramatische Wende war trotzdem kaum vorherzusehen. Und es war Bale, der sie eine Viertelstunde vor Schluss einleitete. Mit dem Außenrist passte er an den zweiten Pfosten, wo Dempsey heranrutschte und City-Keeper Joe Hart zum 1:1 überwand. Wenig später hatten die Spurs die Partie komplett gedreht: Holtby schickte den inzwischen auch noch eingewechselten Defoe auf die Reise, der platziert zur Führung einschoss. Als Bale den Ball nach Traumpass von Huddlestone über Hart zum 3:1 ins Netz hob, stand die Lane endgültig Kopf. Sechs Minuten und 20 Sekunden lagen zwischen Dempseys Ausgleich und Bales Schlusspunkt! Durch den Sieg mischt Tottenham im Rennen um die Champions-League-Plätze weiter kräftig mit. Die Spurs liegen einen Punkt hinter Chelsea, zwei hinter Arsenal.

Matchwinner Mertesacker: Arsenal klettert auf Platz drei

Per Mertesacker lässt sich für sein Führungstor im Craven Cottage feiern

Kommt ein "Merte" geflogen: Per Mertesacker lässt sich für sein goldenes Kopfballtor gegen Fulham feiern. picture alliance

14-mal in Folge waren die Gunners zuletzt für die Champions League qualifiziert, für Trainer Arsene Wenger ist diese Leistung ", gleichbedeutend mit 14 Titeln . Und der 15. rückt näher: Am Samstagnachmittag fuhr die Wenger-Elf erneut einen eminent wichtigen Dreier ein. Das 1:0 beim Londoner Nachbarn Fulham war ein klassischer Arbeitssieg, den ein deutscher Nationalspieler perfekt machte: Mertesacker, im Gegensatz zu Podolski in der Startelf, stand nach einem von Koscielny unfreiwillig verlängerten Walcott-Freistoß goldrichtig und köpfte im Flug aus kürzester Distanz ein (43.). Keeper Schwarzer, der als insgesamt neunter Spieler sein 500. Premier-League-Spiel verzeichnete, war chancenlos.

Zu diesem Zeitpunkt war Arsenal bereits in Überzahl, weil Fulhams Sidwell, der erstmals seit seiner letzten Rotsperre wieder dabei war, Arteta mit einer harten Grätsche von den Beinen holte und erneut glatt Rot sah (12.). Nach der Pause ließen die Gäste die Zügel zwar schleifen, brachten die Big Points aber über die Zeit, wenngleich nicht in voller Besetzung: Giroud, der vor der Pause am Pfosten gescheitert war, traf Manolev am Knöchel und sah ebenfalls Rot.

Di Canio siegt weiter - Befreiungsschlag für Huth & Co.

Zupass kamen den Gunners auch die Ereignisse in Sunderland: Paolo di Canio, ebenso umstrittener wie gefeierter neuer Trainer der Black Cats, gewann nach dem Derbysieg in Newcastle (3:0) auch seine Heimpremiere - 1:0 gegen Arsenal-Konkurrent Everton. Kurz vor dem Pausenpfiff nutzte Sessegnon einen Baines-Fehlpass zu einem nicht unhaltbaren Distanzschuss, der dennoch einschlug. Evertons leise Champions-League-Träume sind damit ausgeträumt, Sunderland dagegen befreit sich im Abstiegskampf.

Das gelang parallel auch Stoke und Norwich, die in ihren Duellen bei QPR bzw. gegen Reading den Abstieg ihrer Gegner quasi besiegelten. Während Norwich dank eines 90-Sekunden-Doppelschlag unmittelbar nach der Pause mit 2:1 gewann, holte Stoke beim 2:0 gegen QPR den ersten Dreier seit Anfang Februar. Aufatmen pur bei Huth & Co. also, Crouch (42.) und Walters (77., Foulelfmeter im zweiten Versuch verwandelt) trafen. Huth hatte Sekunden vor dem Elferpfiff den Pfosten getroffen. Und weil der Drittletzte Wigan bei West Ham 0:2 verlor, trennt Stoke nun sechs Punkte von den Abstiegsrängen.

Manchester United gewinnt seine 20. Meisterschaft