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Premier League führt Hawk-Eye ein

England: Auch Gehaltsregulierung beschlossen

Premier League führt Hawk-Eye ein

Hawk-Eye-Kameras auf dem Dach des Stadions St. Mary's in Southampton.

Hawk-Eye-Kameras auf dem Dach des Stadions St. Mary's in Southampton. Getty Images

Ab der Saison 2013/14 werden in den Stadien der obersten englischen Spielklasse mehrere Hochgeschwindigkeitskameras zum Einsatz kommen, die das Geschehen auf dem Spielfeld aus mehreren Perspektiven und Winkeln aufzeichnen. Aus den so aufgezeichneten Daten errechnet ein Computer die exakte Position des Balles. Hat dieser die Torlinie überschritten, sendet das System automatisch ein Signal an das Schiedsrichter-Gespann.

Das Hawk-Eye wird bereits in anderen Sportarten wie Tennis oder Cricket erfolgreich eingesetzt. Auf die Vereine kommen nun Kosten von mehreren Hunderttausend Euro pro Spielstätte zu.

Damit wird es im Mutterland des Fußballs kein "Wembley-Tor" mehr geben. Im Finale der WM 1966 zwischen Deutschland und England (4:2 n.V.) erzielte der Engländer Geoff Hurst in der 101. Minute das 3:2 für den späteren Titelträger. Ob der Ball allerdings die Torlinie überschritten hatte oder nicht, ist bis heute strittig.

Der Anstoß, dass die FIFA sich in den letzten Jahren technischen Hilfsmitteln öffnete, ist aber nicht das "Wembley-Tor", sondern das "Wembley-Tor-Reloaded" bzw. "Bloemfontein-Tor". Im Achtelfinale der WM 2010 in Südafrika zwischen Deutschland und England (4:1) erzielte Englands Lampard einen regulären Treffer, dem aber von Schiedsrichter Jorge Larrionda die Anerkennung verweigert wurde, obwohl der Ball klar erkennbar die Torlinie überschritten hatte.

Nach langen Diskussionen stimmte das zuständige International Football Association Board im Juli 2012 einer Regeländerung zu und machte so den Weg frei für den Einsatz technischer Hilfsmittel bei der Torerkennung.

Die FIFA hatte sich in der Vorwoche gegen Hawk-Eye sowie zwei weitere Tortechnikanbieter und für einen Einsatz von GoalControl beim Confederations Cup 2013 in Brasilien entschieden. Bewährt sich die Technik des deutschen Anbieters bei der Mini-WM im Juni, soll sie auch bei der WM 2014 eingesetzt werden. Die Bundesliga hat noch keine Entscheidung über den Einsatz von Torlinientechnik getroffen. Frühestens in der Saison 2015/16 wäre dies ein Thema.

Maximale Schuldengrenze von 123 Millionen Euro

Um der wachsenden Überschuldung englischer Vereine durch hohe Gehälter zu begegnen, beschlossen die Vertreter der Liga auch ein Regulierungskonzept. Demnach soll die maximale Schuldengrenze eines einzelnen Klubs bei 105 Millionen Pfund (123 Millionen Euro) über einen Zeitraum von drei Jahren liegen.

"Diese Regulierungen sollen zu mehr Stabilität führen. Zudem wird den Vereinen der unteren Ligen die Möglichkeit gegeben, nach oben zu kommen und vielleicht eine Meisterschaft oder den Pokal zu gewinnen", sagte David Dein, der ehemalige Vizepräsident des FC Arsenal. Bei Verstößen gegen die Schuldenbremse kündigte Liga-Boss Richard Scudamore Strafen wie Punktabzüge an.

Etliche englische Topklubs haben in den letzten Jahren aber weit höhere Verbindlichkeiten als die anvisierten 105 Millionen britischer Pfund angehäuft. Wie mit diesen Altlasten umgegangen werden soll, wurde nicht genannt.