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Napoli rückt Juve auf die Pelle - Entdeckung Icardi

22. Spieltag: Chievo beendet Lazios Serie - Juve nur remis

Napoli rückt Juve auf die Pelle - Entdeckung Icardi

Lasst mal hören: Edinson Cavani (Mi.) führte Napoli mit seinem späten Treffer zum Sieg.

Lasst mal hören: Edinson Cavani (Mi.) führte Napoli mit seinem späten Treffer zum Sieg. getty images

Neapel hatte am Samstagabend eine Steilvorlage präsentiert bekommen. Juve gelang nur ein 1:1 gegen den CFC Genua, somit konnte der SSC auf drei Punkte an den amtierenden Meister heranrücken. Das gelang Napoli beim FC Parma, wenn auch nur mit sehr viel Mühe. Hamsik hatte zwar in der 20. Minute das richtige Näschen, eine Viertelstunde vor Schluss glich jedoch Sansone für die Schinkenstädter aus. Dass Neapel am Ende doch die Nase vorn hatte, war dem Torschützen vom Dienst zu verdanken. In der 85. Minute machte Cavani mit seinem 101. Treffer in der Serie A den Auswärtssieg zugunsten der Mazzarri-Elf perfekt. Selbstverständlich war das nicht: Parma war bis dato das einzige Team, das zuhause noch ungeschlagen war. Das lag auch an Angreifer Belfodil, an dem unlängst auch der VfB Stuttgart Interesse gezeigt hatte. Nach vier Toren in fünf Spielen ging er diesmal leer aus.

El Shaarawy beendet seine Torflaute - Viererpack von Icardi

Auch Milan bleibt in der Spur. Dem Sieg gegen Bologna folgte nun ein 1:0-Erfolg in Bergamo, da El Shaarawy in der 29. Minute zur Stelle war. Zuvor war der Milan-Star viermal in Folge leer ausgegangen. Das Team der Stunde bleibt aber Catania. Die Sizilianer fuhren beim 2:1 gegen Florenz - Aquilani sah beim Stand von 1:1 die Rote Karte wegen Meckerns - den dritten Sieg in Folge ein, und das sogar ohne den formstarken, aber gesperrten Stürmer Bergessio. Castro war in der 88. Minute mit dem Siegtreffer zur Stelle. Florenz wartet im neuen Jahr hingegen weiterhin auf den ersten Dreier.

Der Spieler des Spieltags kam aber ganz klar aus Genua, ist ein 19-jähriger Argentinier und hört auf den Namen Mauro Emanuel Icardi. Dem Angreifer von Sampdoria gelangen beim 6:0-Erfolg gegen Aufsteiger Delfino Pescara satte vier Treffer! Erstmals auf sich aufmerksam gemacht hatte der vom FC Barcelona ausgebildete Icardi zuvor mit seinen beiden Toren bei Sampdorias sensationellem 2:1-Auswärtssieg bei Juventus zum Jahresauftakt am 19. Spieltag. "Samp" brachte durch den Kantersieg vier Punkte zwischen sich und das weiter abstiegsgefährdete Pescara.

Meggiorini versagt Inter den Pflichtsieg

Inter Mailand schloss den 22. Spieltag in der Serie A ab und ließ dabei unerwartet Punkte liegen. Dabei begann alles nach Plan, als Chivu schon nach fünf Minuten einen Freistoß wunderbar direkt ins Netz beförderte. Doch Torino-Stürmer Meggiorini hatte einen guten Tag erwischt. Zunächst jagte er das Leder nach einem Ballverlust von Guarin unter die Latte (23.), später veredelte er eine Cerci-Hereingabe aus rund fünf Metern (52.). Es waren die ersten Saisontore des 27-jährigen Angreifers, Torino führte plötzlich im Giuseppe Meazza. Und Meggiorini hatte sogar einen dritten Treffer auf dem Fuß, verzog jedoch. Die erfahrenen Inter-Spieler sorgten so zumindest noch für einen Punkt: Der 39-jährige Zanetti bereitete vor, der 32 Jahre alte Cambiasso traf zum 2:2 (67.). Das hatte auch beim Schlusspfiff bestand, weil Handanovic in der Nachspielzeit parierte - natürlich gegen Meggiorini.

Munteres Scheibenschießen in Bologna

AS-Coach Zdenek Zeman stand vor der Partie in Bologna im Fokus. In einer Pressekonferenz hatte er sich beschwert, es gebe "keine Regeln" bei der Roma. Am Fuße des Apennin musste er ohne die verletzten Destro, De Rossi (verletzt) und Lamela (gesperrt) auskommen. Die Roma startete dennoch erfolgreich: Florenzi eröffnete auf Zuspiel von Totti den Torreigen (9.), acht Minuten später glich Gilardino per Abstauber für Bologna aus. Weiter ging's Schlag auf Schlag. Nur eine Zeigerumdrehung später brachte Osvaldo die Römer per Kopf erneut in Front, dann war wieder Bologna in Person von Gabbiadini (26.) dran - 2:2, gleichzeitig der Pausenstand.

Bologna hatte nun Lunte gerochen und ging in der 54. Minute erstmals selbst in Führung. Der kurz zuvor eingewechselte Pasquato nutzte ein Missverständnis von Goicoechea and Burdisso zu seinen Gunsten. Der Schlusspunkt blieb aber den Giallorossi in Person von Tachtsidis vorbehalten, der Grieche traf per Kopf zum 3:3 (74.).

Chievo schlägt Lazio - mal wieder

Alberto Paloschi

Mission erfüllt: Dank Alberto Paloschi konnte Lazio erneut zuhause gegen Chievo nicht gewinnen. Getty Images

Lazio Rom musste zum Auftakt des Spieltages am frühen Samstagabend erneut ohne den weiter an Oberschenkelproblemen leidenden Miroslav Klose auskommen. Und ohne den deutschen Nationalspieler setzte sich das kleines Chievo-Trauma fort: Seit Oktober 2003 - nun zum zehnten Mal in Folge - gelang den Laziali gegen Chievo kein Heimsieg mehr. Mit 0:1 ging Lazio geschlagen vom Platz, der Matchwinner für Chievo war Paloschi in der 61. Minute. Schon in der ersten Hälfte hätte der Stürmer der Gäste sein Team in Führung bringen können, doch sein Volleyschuss ging knapp über das Tor (11.). Für Lazio war es zugleich die erste Niederlage nach 16 ungeschlagenen Spielen in Folge.

Auch Juve lässt Punkte liegen

Lazios Rückstand auf die Tabellenspitze wuchs am Abend - allerdings nur um einen Punkt auf sechs. Juventus musste sich im Heimspiel gegen Abstiegskandidat CFC Genua nämlich überraschend mit einem Unentschieden begnügen. Die Klubspitze hat seit Wochen ein Sturmproblem bei der "Alten Dame" ausgemacht. Llorente kann es erst in der kommenden Saison beheben , kurzfristig soll Anelka (am Montag im Medizincheck) die Probleme auf der Baustelle Angriff beheben. Am Samstagabend begannen Vucinic und Quagliarella in vorderster Front - und Letzterer war es auch, der die Bianconeri in der 54. Minute nach Vorarbeit von Lichtsteiner in Führung brachte. Doch eine Viertelstunde später glich der eingewechselte Borriello gegen seinen Ex-Klub per Flugkopfball aus.

Tumulte in Turin

Tumulte nach Schlusspfiff: Die Turiner, allen voran Trainer Conte, beschwerten sich über einen ausgebliebenen Elfmeterpfiff. Getty Images

In der Schlussphase agierte der Favorit dann sogar in Überzahl: Floro Flores musste verletzt runter, Genua hatte aber bereits dreimal gewechselt. Juve-Nationalspieler Giovinco zirkelte den Ball an seinem 26. Geburtstag an den Pfosten. Ein Tor wollte trotz Belagerung des gegnerischen Sechzehners nicht mehr fallen. Als Granqvist sich den Ball in der 93. Minute im Strafraum nach einem Stolperer gegen die Hand schoss, forderten die Turiner vehement Elfmeter - vergeblich.

Beim Gast aus Ligurien saß im Übrigen mal wieder ein neuer Trainer auf der Bank. Gigi Delneri hatte nach dem 0:2 gegen Catania seinen Posten räumen müssen . Der bei den eigenen Fans ungeliebte Spielzeug-Fabrikant Enrico Preziosi hat in den letzten zweieinhalb Jahren zum siebten Mal den Trainer gewechselt. Für den neuen Coach Davide Ballardini begann seine zweite Amtszeit in Genua mit dem 1:1 beim Meister schon mal nicht schlecht.