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Stadionstreit bringt Cagliari in Schieflage

Italien: Spieler warten seit drei Monaten auf Gehälter

Stadionstreit bringt Cagliari in Schieflage

Ist er für Cagliari noch zu halten? Nationalspieler Davide Astori.

Ist er für Cagliari noch zu halten? Nationalspieler Davide Astori. Getty Images

Insgesamt 18 Millionen Euro hätten Investitionen in das alte Stadio Sant'Elia (zehn Millionen) und die neue Is Arena (acht Millionen) bereits verschlungen, erklärte Generaldirektor Francesco Marroccu. Außerdem habe er zweieinhalb Millionen Euro an Fernsehgeldern an die Stadt verpfänden müssen.

Der Serie-A-Klub liegt in der Stadionfrage seit Monaten im Clinch mit der Kommune. Vergangene Saison trugen die Sarden ihre letzten Heimspiele im über 1000 Kilometer Luftlinie entfernten Triest aus, zuletzt mussten sie für die Partie gegen Juventus Turin (1:3) kurzfristig ins rund 800 Kilometer entfernte Parma ausweichen, nachdem die Kommune der Is Arena erneut grünes Licht für eine Austragung verweigert hatte. Trotz zahlreicher Umbaumaßnahmen wird die Arena weiterhin als nicht erstligatauglich eingestuft.

Serie A - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Juventus Turin Juventus Turin
44
2
SSC Neapel SSC Neapel
36
3
Lazio Rom Lazio Rom
36
Spielersteckbrief Astori
Astori

Astori Davide

Spielersteckbrief Nainggolan
Nainggolan

Nainggolan Radja

Spielersteckbrief Pinilla
Pinilla

Pinilla Mauricio

Ihren vermeintlichen Höhepunkt hatte die Stadionposse Ende September erreicht, als die Behörden verfügten, dass das Heimspiel gegen den AS Rom wegen Sicherheitsbedenken unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden müsse, Klubpräsident Massimo Cellino die Zuschauer via Vereinswebsite aber dennoch einlud zu kommen. Die Folge: Aus Furcht vor Chaos vor den Stadiontoren wurde die Partie komplett abgesagt und am grünen Tisch mit 3:0 für die Roma gewertet.

Der Stadionstreit kommt Cagliari teuer zu stehen. "Wir hatten 20 Millionen Euro gespart, um uns aus der Abstiegszone zu verabschieden und in größeren Maßstäben zu denken", sagte Generaldirektor Marroccu am Donnerstag: "Nun ist es aber erstmals hart für uns, die Spieler zu bezahlen. Noch hat aber niemand darum gebeten, gehen zu dürfen."

Anfragen anderer Klubs habe es aber schon gegeben. "Die Versuchung, einen unserer begehrtesten Spieler zu verkaufen, ist da", gestand Marroccu. Gerüchten zufolge soll der SSC Neapel an Innenverteidiger Davide Astori (zwei Länderspiele) interessiert sein. Auch der belgische Nationalspieler Radja Nainggolan und der chilenische Angreifer Mauricio Pinilla könnten schwer zu halten sein.

Cagliari überwintert in der Serie A mit nur einem Punkt vor der Abstiegszone auf Platz 16. Anfang Oktober hatten die Sarden Coach Massimo Ficcadenti entlassen und durch Ivo Pulga ersetzt.