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Rassismus bei Zenit: Beiersdorfer spricht Klartext

Russland: Nach "Manifest" von Klubanhängern

Rassismus bei Zenit: Beiersdorfer spricht Klartext

Lehnt den Fanclub-Brief vehement ab: Dietmar Beiersdorfer.

Lehnt den Fanclub-Brief vehement ab: Dietmar Beiersdorfer. imago

"Wir wählen unsere Spieler ohne Rücksicht auf Herkunft, Religion oder Hautfarbe aus", sagte der ehemalige Sportchef des Hamburger SV, der seit August als Sportdirektor in St. Petersburg arbeitet. "Es gibt absolut keine Politik bei Zenit, die Spielerauswahl in irgendeiner oberflächlichen Weise zu beschränken. Die einzige Beschränkung ist die Qualität eines Spielers."

Der Fanclub "Landskrona", der größte des russischen Klubs, hatte am Montag in einem "Manifest" erklärt, dass man dunkelhäutige und homosexuelle Spieler bei Zenit ablehne. "Wir sind keine Rassisten", behaupteten die Anhänger in dem Brief, "aber wir halten es für eine wichtige Tradition, dass es bei Zenit keine schwarzen Spieler gibt." Schwule Spieler seien "unserer großartigen Stadt unwürdig", hieß es außerdem.

Der Verein, der bis zur Verpflichtung des brasilianischen Millionenneuzugangs Hulk im Sommer der einzige russische Erstligist ohne dunkelhäutigen Spieler war, lehnte den Forderungskatalog ab. Trainer Luciano Spalletti warb für Toleranz und versprach, dass Zenit gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit gerichtete Initiativen unterstützen werde. "Ich selbst versichere, dass ich alles tun werde, um denjenigen zu helfen, die versuchen, den Leuten zu erklären, was Toleranz ist."