kicker

Sevilla hält Anschluss - Real klettert

Xavis Kunstschuss bezwingt Granada - Martins lässt Levante jubeln

Sevilla hält Anschluss - Real klettert

Führungstreffer für Real: Benzema dreht jubelnd ab, Amat kann es nicht glauben.

Führungstreffer für Real: Benzema dreht jubelnd ab, Amat kann es nicht glauben. Getty Images

Krönender Abschluss des Sonntags hätte eigentlich der Auftritt von Real Madrid bei Rayo Vallecano werden sollen, doch Probleme mit dem Flutlicht (einige Kabel waren durchgetrennt laut Rayo-Präsident Rubén Martín Presa) sorgten für eine Absage. Mit einem Tag Verspätung traten die Kontrahenten gegeneinander an, und die "Königlichen" behielten am Montagabend beim kleinen Nachbarn aus dem Stadtteil Vallecas von Beginn an den Durchblick. Konnte Pepes Kopfball von Torwart Ruben noch geklärt werden (3.), so schlug Benzema zehn Minuten später zu. Nach einem Konter schob der Franzose einen Querpass von di Maria ein. Das erste Saisontor des Franzosen beflügelte die Madrilenen, doch Ronaldos ansatzloser Schuss aufs kurze Eck konnte Ruben parieren. Nach einer guten halben Stunde hatte die Mourinho-Elf allerdings Glück, als erst Casillas mit Mühe einen Delibasic-Kopfball entschärfte, und Xabi Alonso den Schuss von Labaka auf der Torlinie klärte.

Im zweiten Durchgang strich ein Schuss von José Carlos zunächst über die Real-Querlatte, ehe kurz später Cristiano Ronaldo einen Handelfmeter sicher zum 2:0-Endstand verwandelte (69.). Özil und Khedira durften noch kurz ihr Können zeigen, CR7 setzte noch einen Querpass unbedrängt an die Querlatte - das war's. Real feiert die ersten Auswärtspunkte, Vallecano kassiert die erste Heimpleite.

Kurioses Rakitic-Tor: Sevilla triumphiert

Nicht anders erging es Deportivo La Coruña gegen den FC Sevilla. Auch da triumphierten die Gäste mit 2:0. Dabei hatte Deportivo in Durchgang eins mit einem Lattentreffer von Aguilar die beste Chance. Die Heimelf hatte in der zweiten Hälfte mehr vom Spiel, mehr als eine abgefälschte Flanke, die den Querbalken streifte, sprang zunächst nicht heraus. Sevilla präsentierte sich eiskalt. Navas passte in die Tiefe, Cicinho legte quer und Negredo drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie (75.). Nelsons Schuss knapp über die Latte wäre die passende Antwort gewesen, vielmehr legte aber die Michel-Elf nach - kurios. Torwart Aranzubia schoss den Ex-Schalker Rakitic an, der Ball sprang ins Tor.

Gegen Xavis Kunstschuss ist auch Tono machtlos

Fabregas und Xavi

Ganz genau gezielt: Xavi zog Granada mit einem Wahnsinnstreffer den Zahn. getty images

Piqué verletzt, Puyol verletzt: Wie sieht die Innenverteidigung von Barcelona in den kommenden Wochen aus? Gegen Granada entschied sich Trainer Tito Vilanova jedenfalls gegen Nachwuchsmann Marc Bartra (21) und für den gelernten Sechser Alex Song, neben dem Arsenal-Neuzugang durfte wie erwartet Javier Mascherano ran. Erstmals nach langer Verletzungspause war auch David Villa von Beginn an mit dabei, Xavi nahm auf der Bank Platz.

Auf Herz und Nieren wurde der neue Barça-Abwehrblock wie erwartet nicht geprüft. Hinten einigeln, dann schnell kontern - auch Granada verfuhr wie so viele Teams im Camp Nou nach dieser Taktik. Das klappte in der ersten Hälfte vorzüglich: Siqueira hätte beinahe sogar für den Außenseiter getroffen. Valdes bekam gerade noch rechtzeitig den Arm hoch, um die Kugel über die Latte zu lenken. Barça agierte in den Kombinationen ungewohnt fahrig, lediglich Messi sorgte ab und an für ein wenig Betrieb. Eine hundertprozentige Torchance blieben die Katalanen aber ihren Fans schuldig, Granada bekam fast immer noch ein Bein dazwischen.

Zwist zwischen Messi und Villa: "Wir verstehen uns prima"

Die Unzufriedenheit führte sogar zur Meckerei: Kurz vor der Pause schnauzte Messi seinen Kollegen Villa an, der ließ sich das nicht gefallen und raunzte mehrmals zurück. Es ging wohl um den Zeitpunkt eines Abspiels von Villa auf Messi, der die Kugel schon früher haben wollte.

Seltene Bilder im Camp Nou. Tags darauf wurde das Ganze übrigens wieder heruntergespielt. Messi via Barça TV: "So etwas kommt in einem Spiel schon mal vor. Ich habe mit Villa überhaupt keine Probleme. Im Gegenteil, wir verstehen uns prima." Auch Vilanova sah in dem Disput alles andere als ein Drama. "Ich finde es nicht schlecht, dass es dazu kam", betonte der Trainer. "Das zeigt, dass die Mannschaft unbedingt gewinnen will."

Der Trainer hatte dennoch wohl eher Messi im Recht gesehen, Villa und Thiago mussten für Xavi und Pedro schon wenige Minuten nach Wiederanpfiff das Feld räumen. Und so langsam kamen die Hochkaräter: In der 65. Minute brannte es erstmals bei Granada, als Messi allein vor dem Tor an Keeper Tono scheiterte. Der Schlussmann der Gäste reagierte nicht nur in dieser Szene prächtig. Zehn Minuten später lenkte Tono einen Versuch von Fabregas mit den Fingerspitzen um den Pfosten, auch Xavi fand seinen Meister im Neuzugang aus Santander. Zunächst. Denn nachdem auch Valdes eine Großchance von Orellana zu vereiteln wusste (86.), knallte Xavi das Leder aus 16 Metern fulminant ins Tordreieck. Der K.o.-Schlag für Granada und den traurigen Tono, der zudem noch einmal vom eigenen Mitspieler Gomez überwunden wurde - 2:0 in der Nachspielzeit, der Endstand im Camp Nou.

Niederlagen, Platzverweise - Osasuna und Espanyol kriseln weiter

Zuvor musste Osasuna in Saragossa die nächste Pleite quittieren. Der Tabellensiebte der Vorsaison ist nach dem 1:3 in Aragonien weiter Letzter, und auch Getafe steckt nach dem 1:2 bei Celta Vigo mit hinten drin. Der eingewechselte Arsenal-Neuzugang Chu-Young Park (68.) traf mit seinem ersten Ballkontakt zum Sieg für den Aufsteiger, beide Treffer von Celta hatte Krohn-Delhi vorbereitet. Bei Getafe sah Alexis in der Nachspielzeit zu allem Überfluss noch glatt Rot.

Auch Espanyol spielte die Partie bei Betis nicht mit elf Mann zu Ende, Wakaso sah in der 67. Minute eine umstrittene Gelb-Rote Karte. Es war nicht das einzige Mal, dass die Katalanen vom Pech verfolgt waren: Bakaso hatte in der 53. Minute beim Stand von 0:1 den Pfosten getroffen, Simao zwei Minuten später die Latte. Einem Treffer von Verdu wurde zu Unrecht wegen Abseits nicht anerkannt. Doch auch für Betis gab es einen Wermutstropfen zu schlucken. Kopfballtorschütze Paulao (19.) musste noch vor dem Seitenwechsel mit einer schweren Knöchelverletzung raus.

Mallorcas Höhenflug hält an - Levante beißt sich durch

Auf dem Höhenflug: RCD Mallorca um den Ex-Kölner Geromel (Bildmitte).

Auf dem Höhenflug: RCD Mallorca um den Ex-Kölner Geromel (Bildmitte). Getty Images

Den Sonntag eröffneten zur Mittagsstunde Mallorca und Valencia auf der Urlaubsinsel. Die Balearen-Kicker gingen ungeschlagen und daher mit breiter Brust ins Rennen, die Gäste traten nach dem 1:2 in München ersatzgeschwächt an. Da spielte Mallorca das frühe Tor durch Victor (8.) in die Karten. Pech hatte Valencia bei einem Kopfball von Nelson Valdez an die Lattenunterkante (32.). Im zweiten Abschnitt bewies Gastgebercoach Joaquin Caparros ein feines Händchen, als er den aus Getafe gekommenen bulligen Angreifer Arizmendi einwechselte. Der vollstreckte rund zehn Sekunden nach seiner Einwechslung mit einem platzierten Schrägschuss flach ins linke Eck zum vorentscheidenden 2:0 (55.). Valencia kam danach nicht mehr zurück und bleibt bei fünf Punkten und nur einem Saisonsieg stehen. Mallorca stockte auf elf Zähler auf.

Obafemi Martins schießt Levante zum Sieg

Luft zu den Abstiegsrängen verschaffte sich das durchwachsen gestartete UD Levante, Anfang Oktober in der Europa League zu Gast in Hannover. Mit dem Ex-Herthaner Lell in der Startformation war jedoch ein hartes Stück Arbeit zu verrichten, ehe der 2:1-Sieg über Real Sociedad unter Dach und Fach war. Nach Halbzeitrückstand musste ein Foulelfmeter verwandelt durch Barkero herhalten, um den Gleichstand zu erzwingen. Der eingewechselte ehemalige Wolfsburger Obafemi Martins, gekommen von Rubin Kasan, tankte sich fünf Minuten vor dem Ende energisch im Strafraum durch und traf flach ins linke untere Eck zum umjubelten 2:1.

Im ersten Abendspiel wurde Atletico Madrid seiner Favoritenrolle gegen Real Valladolid (ohne den angeschlagenen Ebert) gerecht - allerdings mit Mühe. Die Colchoneros gewannen nach gutem Beginn und 2:0-Führung durch Godins Lupfer nach Kokes-Traumzuspiel sowie Falcaos Elfmetertor am Ende knapp mit 2:1. Spannend wurde es in Hälfte zwei, weil Atletico-Keeper Courtois einen an sich harmlosen Bueno-Flachschuss passieren ließ und die Hausherren nach vorne nicht mehr sehr druckvoll agierten. Am Ende standen drei weitere Punkte sowie das erfolgreiche Ende einer englischen Woche nach dem 3:0 in der Europa League bei Hapoel Tel Aviv.

Malaga punktet auch in der "Kathedrale"

Richtig rund läuft es momentan für den FC Malaga, und das ist der Mannschaft allemal hoch anzurechnen. Trotz der Finanzquerelen und einiger namhafter Abgänge (u.a. Rondon, Santi Cazorla, Mathijsen, Maresca) stehen die Andalusier geradezu glänzend da. Auch bei Athletic Bilbao konnte die Pellegrini-Elf, die am Mittwoch einen tollen Einstand in der Champions League feierte (3:0 gegen Zenit St. Petersburg) einen Zähler entführen. Damit bleibt Malaga in der Spitzengruppe der Liga, die Basken hingegen verharren vorerst weiter im hinteren Mittelfeld der Tabelle.