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Podolski trifft und feiert - Van Persie rettet Fergusons Jubiläum

Dzeko trifft bei ManCitys Déjà-vu - Spurs weiter sieglos

Podolski trifft und feiert - Van Persie rettet Fergusons Jubiläum

Zwei Neue ließen Arsenal in Anfield jubeln: Lukas Podolski (r.) und Santi Cazorla.

Zwei Neue ließen Arsenal in Anfield jubeln: Lukas Podolski (r.) und Santi Cazorla. picture alliance

Vor dem Gastspiel an der Anfield Road am Sonntag lautete das Torverhältnis des FC Arsenal nach zwei Spielen noch immer 0:0. Es war Podolski, der den Bann brach! Nach einem Ballverlust von Reds-Kapitän Gerrard schaltete Arsenal im Mittelfeld blitzschnell um. Podolski spielte den Ball zu Europameister Santi Cazorla, der dem Ex-Kölner das Spielgerät maßgerecht zurückservierte. Gegen den Podolskis Linksschuss war Liverpool-Schlussmann Reina machtlos (31.).

Die Gastgeber, bei denen Neuzugang Sahin sein Debüt gab, hatten im quirligen Sterling einen ständigen Gefahrenherd. In seiner besten Szene traf der Youngster den Außenpfosten. Als Sterling im Sechzehner nach einem Tackling von Mertesacker zu Fall kam, forderte die Anfield Road Elfmeter. Doch der deutsche Nationalspieler hatte den Ball getroffen. Korrekt, dass es keinen Straßstoß gab.

Ein guter Tag für Arsenal, ein guter Tag für mich. Ich bin sehr glücklich.

Lukas Podolski

Nach dem Wechsel drängte Liverpool zunächst auf den Ausgleich, blieb jedoch zu ideenlos. Ein dicker Patzer von Reina sorgte für die Vorentscheidung. Einen Schuss von Cazorla aus spitzem Winkel ließ der Torhüter ins Tor abprallen. Diesmal fungierte Podolski als Vorbereiter (68.). Der für Sahin eingewechselte Shelvey brachte bei Liverpool danach zwar noch einmal neuen Zug rein, doch am ersten Saisonsieg der Gunners war nicht mehr zu rütteln. Liverpool wartet nach drei Spielen indes weiter auf einen dreifachen Punktgewinn. Der schlechteste Saisonstart seit 1962!

Wahnsinn in St. Mary's: Van Persie vom Fehlschützen zum Dreierpack-Helden

Sir Alex Ferguson feierte beim Gastspiel in Southampton ein ganz besonderes Jubiläum, es war seine 1000. (!) Ligapartie als Trainer von Manchester United. Für diese nahm der Schotte einen Wechsel im Tor vor: De Gea, der beim 3:2 gegen Fulham gepatzt hatte, musste Lindegaard weichen. Und der musste nach gut einer Viertelstunde den Ball aus dem Netz holen! Lambert köpfte nach einer Flanke von Puncheon zur Führung für die Saints ein. Uniteds Antwort ließ sieben Minuten auf sich warten: Nach Valencias Hereingabe nahm van Persie den Ball mit der Brust herunter und jagte ihn in unnachahmlicher Manier ins Netz.

Wie schon bei der Auftaktpleite in Everton agierte der Rekordmeister jedoch weiterhin überraschend uninspiriert. Auch Kagawa fehlten gegen den Abwehrriegel der Saints die Ideen, der Japaner wurde nach einer Stunde ausgewechselt. Dennoch kam die erneute Führung der Gastgeber ein wenig aus dem Nichts: Nach Lamberts Flanke rutschte Evra aus, Schneiderlin bedankte sich und köpfte zum 2:1 ein.

Robin van Persie

Am Ende wurde es doch noch sein Tag: Robin van Persie feiert sein Tor zum 3:2. picture alliance

In der Schlussphase wurde es dann richtig verrückt. Hooiveld mähte van Persie im Sechzehner um, der Niederländer ließ die Ausgleichschance jedoch liegen. Seinen halbherzigen Panenka-Versuch parierte Saints-Keeper Davis (69.). Die Überraschung schien endgültig Formen anzunehmen, zumal United weiterhin wenig bis nichts einfiel. Doch van Persie hatte andere Pläne und machte seinen Fehlschuss in den Schlussminuten vergessen. Erst war der Neuzugang nach Ferdinands Pfosten-Kopfball zur Stelle und staubte ab (87.), dann nickte er nach Nanis Ecke zum umjubelten 3:2-Endstand ein (90.+1). Ein überaus schmeichelhafter Erfolg für die Red Devils. Die bemitleidenswerten Saints warten trotz toller Leistung weiterhin auf ihren ersten Punktgewinn - und zwar als einziges Team in der Liga, da Aston Villa im Parallelspiel in Newcastle ein 1:1 errang.

Déjà-vu in Manchester: City bezwingt QPR

Edin Dzeko feiert mit Carlos Tevez und Samir Nasri (v.l.)

Souveräner Heimsieg - mit ein paar Déjà-vus: Edin Dzeko feiert mit Carlos Tevez und Samir Nasri (v.l.). picture alliance

Erinnern Sie sich noch an den 13. Mai 2012? Für einen Manchester-City-Fan wäre diese Frage eine Beleidigung: In einem der verrücktesten Spiele der Premier-League-Geschichte sicherten sich die "Himmelblauen" in allerletzter Sekunde die erste Meisterschaft seit 1968. Bis in die zweite Minute der Nachspielzeit hinein hieß es gegen die Queens Park Rangers 1:2 - ehe Dzeko und Aguero trafen. Am Samstagabend kamen die angenehmen Erinnerungen wieder hoch: QPR war beim Titelträger zu Gast.

Und einige Parallelen taten sich tatsächlich auf: ManCity kontrollierte das Spiel, das beinahe nur in der Gäste-Hälfte stattfand, nach Belieben, Yaya Touré staubte nach einer Ecke zum 1:0 ab (16.). Viele Chancen (Silva zu ungenau, 27.; Zabaleta an die Latte, 52.) folgten - doch, wie schon im Mai, auch der urplötzliche Ausgleich: City-Keeper Hart konnte einen abgefälschten Schuss nur vor Zamoras Kopf boxen (59.). Bahnte sich da etwa ein Drama an? Mitnichten, weil wieder Dzeko ein entscheidender Treffer gelang: Der Ex-Wolfsburger nickte nur zwei Minuten nach dem 1:1 eine Tevez-Flanke zum 2:1 ein.

Auch ein Nachspielzeittreffer durfte nicht fehlen: Diesmal lenkte Tevez einen Dzeko-Schuss ins Netz und stellte vor den Augen von José Mourinho (mit Real wie der BVB CL-Gruppengegner) den soliden Sieben-Punkte-Start des Titelverteidigers sicher.

Friedel und Dembelé retten den Spurs ein 1:1 - Lennon verlängert

Gareth Bale (l.) im Duell mit Norwichs Jonny Howson

Harte Gegenwehr: Gareth Bale (l.) kam mit seinen Spurs-Kollegen daheim gegen Norwich nur zu einem 1:1. picture alliance

In der vergangenen Woche wirbelte Tottenham den internationalen Transfermarkt durcheinander (u.a. Lloris, Dembelé und Dempsey kommen, van der Vaart und Modric gehen), in der Liga geht es dagegen nicht voran: Nach drei Spielen haben die Spurs nur zwei Punkte, auch gegen Norwich erreichten sie am Samstag nur ein mageres 1:1. Vor der Pause zeigte Keeper Friedel mehrfach, dass er seinen Platz auch mit 41 Jahren nicht einfach so an Lloris abgeben wird. Nach Wiederanpfiff gelang dem eingewechselten Neuzugang Dembelé ein sehenswertes Debüttor - das aber nicht hielt: Snodgrass glich ohne große Gegenwehr kurz vor Schluss aus, Huddlestone sah bei Tottenham noch Rot. Beste Nachricht des Tages für Trainer André Villas-Boas: Nationalspieler Lennon verlängerte vor dem Spiel bis 2016.

Verletzung, Gegentore, Rot: Erste Rückschläge für Swansea

Zwei Spiele, zwei Siege, 8:0 Tore - so unerwartet gut war Swansea City nach dem Sommer-Umbruch in die Saison gestartet. Am dritten Spieltag gab's daheim gegen Sunderland erste Rückschläge: Linksverteidiger Taylor verletzte sich offenkundig schwer am Knöchel, Gäste-Neuverpflichtung Fletcher schenkte den "Schwänen" die ersten beiden Treffer ein (den ersten auf großzügige Rückpass-Einladung von Williams) und Chico sah nach üblem Tackling Rot. Immerhin: Mittelfeldspieler Michu rettete mit seinem vierten Saisontor ein 2:2.

Nach zwei Auftaktsiegen kassierte derweil Everton in West Brom ein 0:2 und rutschte in der Tabelle sogar hinter den ebenfalls stark gestarteten Gegner ab. Huths Klub Stoke glich in Wigan zweimal aus - 2:2.

Eröffnet wurde der dritte Spieltag am Samstag von West Ham United, das gleich auf Liverpool-Leihgabe Carroll setzte und gegen Fulham (mit Petric und Riether, noch ohne Dejagah) einen 3:0-Sieg feierte. Bei den Gästen debütierte Neuzugang Berbatov nach der Pause - da stand es aber schon 0:3.