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Tymoshchuk: "Wir müssen da alles reinlegen!"

Ukraines Kapitän bei Bayern vor ungewisser Zukunft

Tymoshchuk: "Wir müssen da alles reinlegen!"

Chef der Blau-Gelben: Ukraines Kapitän Anatoliy Tymoshchuk.

Chef der Blau-Gelben: Ukraines Kapitän Anatoliy Tymoshchuk. imago

Seit nunmehr elf Jahren hält Tymoshchuk seine Knochen für sein Heimatland hin, länger als jeder andere. Gegen die deutsche Nationalmannschaft wird er in Kiew sein 112. Länderspiel bestreiten. Und nach den jüngsten Siegen gegen Bulgarien und Estland sieht er sich und sein Team gegen den Vize-Europameister alles andere als chancenlos. "Wir sind in der Lage, Deutschland zu schlagen, wenn wir einen guten Tag erwischen. Das Spiel ist für mich sehr wichtig und ich habe den Spielern gesagt, dass wir da alles reinlegen müssen."

Die Spieler werden auf den erfahrenen Haudegen hören, denn die Ukrainer haben genügend Akteure in ihren Reihen, die nicht auf den ganz großen Erfahrungsschatz zurückgreifen können. Tymoshchuk schon - 14 Titel haben sich inzwischen in seiner Karriere angesammelt. "Es gibt viele junge Spieler, die eine Ansprache brauchen. Wir wollen Europa zeigen, dass wir eine gute Mannschaft haben", so der Bayern-Mittelfeldspieler, dem allerdings die aktuellen Verletzungssorgen vor der Partie gegen die deutsche Auswahl ein wenig zu denken geben.

Ich habe sie gewarnt, dass ich sie hart drannehmen werde.

Anatoliy Tymoshchuk über das Duell mit seinen Bayern-Kollegen

Nicht verletzt, sondern gesperrt ist Tymoshchuk aktuell in der Bundesliga. Sein Foul am Augsburger Daniel Bayer beim 2:1-Erfolg am vergangenen Sonntag blieb nicht folgenlos - drei Spiele Sperre, es sei denn der Protest der Bayern hat Erfolg. "Das war meine erste Rote Karte in der Bundesliga. Ich wollte meinen Gegner bestimmt nicht verletzen", beteuert Tymoshchuk, der seine Spielweise als hingabevoll und kompromisslos beschreibt. Das könnten auch die Kollegen vom FCB nun zu spüren bekommen. "Natürlich haben wir uns schon aufgezogen. Ich habe sie gewarnt, dass ich sie hart drannehmen werde", so die nicht ganz ernst zu nehmende "Warnung" von Tymoshchuk.

Vorschau

Ob er auch über den Sommer hinaus für den deutschen Rekordmeister spielt, ist indes noch ungewiss. "Es gibt eine Möglichkeit, dass sich der Vertrag unter bestimmten Umständen automatisch verlängert, aber grundsätzlich kann ich mir das sehr gut vorstellen." Schließlich habe er sich trotz Anfragen aus dem Ausland in München ein Haus gekauft und fühle sich dort auch heimisch.

Von einem ehemaligen Bayern-Akteur und DFB-Spieler hat er sich in jedem Falle eine Scheibe abgeschnitten: Lothar Matthäus. Jahrelang trug er eine Original-Kapitänsbinde des deutschen Rekordnationalspielers, sein ehemaliger Co-Trainer in Donezk, Alexandru Spiridon, hatte sie ihm geschenkt. Wo die jetzt liegt? "Bei mir zu Hause in meinem Banksafe."

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