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Eklat um Balotelli: Auswechslung nach Hackentrick

England: Streit mit ManCity-Coach Mancini

Eklat um Balotelli: Auswechslung nach Hackentrick

Was war das denn? Edin Dzeko (l.) beschwert sich bei Mario Balotelli nach dessen Hackentrick.

Was war das denn? Edin Dzeko (l.) beschwert sich bei Mario Balotelli nach dessen Hackentrick. Getty Images

Kaum hatte Balotelli sich im Eins-gegen-eins um die eigene Achse gedreht, in Bolzplatz-Manier einen lustlosen Kunstschuss mit der Hacke klar am Tor vorbeigesetzt und fragende Blicke seiner Kollegen - allen voran von Sturmkollege Edin Dzeko - geerntet, veranlasste Roberto Mancini schon die Auswechslung seines italienischen Landsmanns. Gerade einmal eine halbe Stunde war zu diesem Zeitpunkt gespielt. "Fußball sollte man immer ernsthaft betreiben, und wenn man die Chance auf ein Tor hat, sollte man sie nutzen", begründete Mancini seine knallharte Entscheidung - die Folgen hatte: Balotelli, von seinem Trainer bei der Auswechslung ignoriert, stellte Mancini zur Rede und provozierte damit ein hitziges Wortgefecht, "auf Italienisch", wie Mancini hinterher betonte.

Balotelli hatte zu seiner Verteidigung offenbar beteuert, sich bei seinem Fauxpas im Abseits gewähnt zu haben. "Er ist gerissen", sagte Mancini dazu nur, "er wusste genau, dass er nicht im Abseits war." Zu guter Letzt warf Balotelli noch eine Wasserflasche auf den Rasen. Kurios: Zuvor hatte der streitbare Angreifer noch die 1:0-Führung für ManCity besorgt - mit einem fast überheblich verwandelten Elfmeter. Auf einen Torjubel verzichtete er.

Trainersteckbrief Mancini
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Spielersteckbrief Balotelli
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Damit setzt sich die abenteuerliche Reihe der Balotelli-Eskapaden fort, noch bevor die neue Premier-League-Saison überhaupt begonnen hat. Im Vorjahr überzeugte der hochveranlagte Nationalspieler zwar in seiner Debüt-Saison mit zehn Toren in 28 Einsätzen, sammelte aber auch elf Gelbe und zwei Rote Karten - der besonders unsinnige Platzverweis in Kiew kostete ManCity letztlich sogar das Weiterkommen in der Europa League. Und nicht zuletzt wurde Balotelli dabei erwischt, wie er auf dem Trainingsgelände mit Dartpfeilen nach Jugendspielern warf.

Wenn Spieler ohne den nötigen Ernst spielen, können sie sich neben mich auf die Bank setzen.

ManCity-Coach Roberto Mancini

"Ich hoffe, das war ihm eine Lehre", sagte Mancini nach dem Aufsehen erregenden Vorbereitungsspiel, das City nach einem 1:1 erst im Elfmeterschießen für sich entschied. "Im Fußball muss man sich immer professionell verhalten und mit dem nötigen Ernst bei der Sache sein, und er weiß, dass er das in diesem Moment nicht war", kritisierte er Balotelli. "Er muss verstehen, dass sein Verhalten in jedem Spiel gut sein muss - nicht nur in einem Finale oder Halbfinale." Er wolle Balotelli helfen, die frühe Auswechslung sei "Bestrafung genug".

Mancinis Fazit: "Wenn Spieler mannschaftsdienlich und mit dem nötigen Ernst spielen, können sie 90 Minuten auf dem Platz bleiben. Wenn nicht", warnte der Fußballlehrer sein Team, "können sie sich neben mich auf die Bank setzen."