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Wettskandal erschüttert Griechenland

Olympiakos Volou droht der Rausschmiss aus der Europa League

Wettskandal erschüttert Griechenland

Die UEFA hat die Akten: Darf Olympiakos Volou in der Europa League antreten?

Die UEFA hat die Akten: Darf Olympiakos Volou in der Europa League antreten? imago

Manch ein Verdächtigter gab wichtige Geschäftstermine außerhalb Griechenlands an, doch die Athener Justiz scheint nicht mitzumachen. Alle Angeklagten des "größten Skandals aller Zeiten", wie von der griechischen Presse treffend beschrieben, müssen im Land bleiben und auf die Vorladungen warten. Die ersten sollen schon am kommenden Montag aussagen bzw. vernommen werden. Gleichzeitig stellen sich einzelne Personen selbst der Justiz oder erstatten Selbstanzeige.

Unterdessen hat auch die griechische Steuerfahndung SDOE alle Hände voll zu tun. Wie die Sportzeitung "Goalnews" am Samstag schrieb, wurden im Zuge des Skandals Scheinverträge mit Spielern abgeschlossen und fast komplette eigentliche Vertragssummen unter dem Tisch bezahlt. Dabei sollen in einem gesonderten Verfahren bis zu 170 Personen mit dem Verdacht der Steuerhinterziehung kontrolliert werden.

Ein Mann, eine halbe Milliarde Euro

Wie die gleiche Zeitung weiter berichtet wurden schon alle möglichen Bankkonten der Verdächtigen durchforstet. Dabei soll allein ein Einziger der 85 Angeklagten auf seinen Konten Ersparnisse in Höhe von 550 Millionen Euro haben. Dabei soll es sich um den Klubchef eines mittelmäßigen Klubs handeln. Zudem soll ein aktiver Durchschnittskicker, der in seiner Karriere noch nie einen hoch dotierten Vertrag unterschrieben hat, ein Vermögen von mehr als 15 Millionen Euro in einem seiner Konten aufgebaut haben.

Olympiakos Volou droht der Rausschmiss aus der Europa League

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Unterdessen soll die UEFA die 130-seitige Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Athen schon erhalten haben. Dabei geht es dem europäischen Fußballverband weniger um den drohenden Zwangsabstieg der bislang involvierten Vereine Olympiakos Volou, Kavala und dem Zweitligisten Ilioupoli. Die Entscheidung darüber wird die Disziplinarkommission des griechischen Verbandes EPO treffen. Vielmehr scheint es der UEFA um die anstehende Teilnahme von Olympiakos Volou in der zweiten Qualifikationsrunde zur diesjährigen Europa League zu gehen. Der mittelgriechische Klub soll schon am 14. Juli auf den Sieger der Partie Rad Belgrad - Tre Penne treffen. Angesichts der vernichtenden Beweislage um die Aktivitäten des inhaftierten Klubchefs Achileas Beos scheint dies momentan mehr als fraglich.

Georgios Vavritsas