kicker

Holt Inter Mihajlovic? Lazio verpflichtet Lulic

Italien: Ravennas Sportdirektor bestätigt Spielabsprachen

Holt Inter Mihajlovic? Lazio verpflichtet Lulic

Kloses künftiger Flankengeber: Senad Lulic, hier gegen Lang (FC St. Gallen, li.).

Kloses künftiger Flankengeber: Senad Lulic, hier gegen Lang (FC St. Gallen, li.). imago

Lulic unterzeichnete am Tiber einen Fünfjahresvertrag, nachdem er den medizinischen Check bestanden hatte. "Ein Traum wird wahr", gestand der 25-Jährige gegenüber "Lazio Style Radio" und präzisierte: "In einem großen Serie-A-Klub zu spielen und hier in Rom zu leben."

Lulic wurde bei seinem Dienstantritt in der Hauptstadt mit dem ehemaligen Lazio-Profi Aleksandar Kolarov verglichen, der im vergangenen Sommer zu Manchester City gewechselt war. "Warten wir ab, wie sich die Dinge entwickeln", hällt der Bosnier den Ball flach. "Ich bin ein Linksfuß, der sowohl defensiv als auch weiter vorne eingesetzt werden kann."

Trainersteckbrief Mihajlovic
Mihajlovic

Mihajlovic Sinisa

Spielersteckbrief Lulic
Lulic

Lulic Senad

Lazio Rom - Vereinsdaten
Lazio Rom

Gründungsdatum

09.01.1900

Vereinsfarben

Hellblau-Weiß

mehr Infos
Inter Mailand - Vereinsdaten
Inter Mailand

Gründungsdatum

09.03.1908

Vereinsfarben

Blau-Schwarz

mehr Infos

Corriere dello Sport: Inter an Mihajlovic dran

Ein begnadeter Linksfuß war Sinisa Mihajlovic in seiner aktiven Zeit, zwischen 1998 und 2004 spielte der Serbe auch für Lazio und verwandelte viele Freistöße. Danach ließ er seine Laufbahn bei Inter ausklingen und wechselte 2006 ins Trainerfach. Nach zwei Jahren als Co-Trainer bei den "Nerazzurri" hieß seine erste Cheftrainer-Station FC Bologna (08/09). Es folgte Catania Calcio und anschließend der AC Florenz. Dort steht der 42-Jährige noch bis 2012 unter Vertrag.

Sitzen diese beiden Herren künftig gemeinsam im Inter-Boot? Fiorentina-Coach Sinisa Mihajlovic und Maicon (re.).

Sitzen diese beiden Herren künftig gemeinsam im Inter-Boot? Fiorentina-Coach Sinisa Mihajlovic und Maicon (re.). imago

Doch nach einem Bericht des "Corriere dello Sport" will Inter ihn in die Lombardei zurücklotsen. Gespräche sollen schon stattgefunden haben, wenngleich Inter-Präsident Massimo Moratti angesichts der Medienberichte über das Inter-Interesse unterstrich: "Er arbeitet für einen anderen Klub, und aktuell mache ich diesem Trainer keine Avancen."

Inters Sportdirektor Marco Branca suche jedoch offenbar nach einem Weg, Mihajlovic aus dem Kontrakt herauszubekommen. Inter-Trainer Leonardo hatte in den vergangenen Tagen seinen Willen signalisiert, zum neuen Generaldirektor des französischen Klubs Paris St. Germain aufzurücken.

Mit dem früheren argentinischen und chilenischen Nationaltrainer Marcelo Bielsa kam Inter nicht auf einen gemeinsamen Nenner.

Wettskandal: Ergebnisabsprachen unter Klubs

All diese Meldungen werden momentan vom Wettskandal in Italien überlagert. Dieser zieht immer weitere Kreise. Wettbetrüger ziehen offenbar ebenso die Fäden wie mafiöse Organisationen - und auch die Vereine selbst sollen Spielabsprachen getroffen haben.

Dies bestätigte der Sportdirektor des Drittligisten Ravenna, Giorgio Buffone, in einem Verhör der Staatsanwaltschaft Cremona. "Der Präsident des Klubs aus Alessandria hat mir gesagt, dass sie gewinnen wollen und mir 50.000 Euro geboten", sagte Buffone. Er habe das Angebot ausgeschlagen, weil "50.000 zu wenig waren". Aus Neugierde habe er danach selbst versucht, ein Spiel vom Liga-Konkurrenten Verona zu kaufen. Der Verein sei aber nicht darauf eingegangen. Staatsanwalt Roberto Di Martino sieht sich nun in seinen Vermutungen bestätigt. Seine Ermittlungen haben nach Angaben der "Gazzetta dello Sport" vom Freitag abermals belastendes Material gegen Ex-Nationalspieler Beppe Signori ans Tageslicht gebracht. So soll Signori bei einer Bande von rund 30 mutmaßlichen Wettbetrügern unter dem Spitznamen "Chinese" bekannt sein, weil er die Wetten auf die manipulierten Spiele in Asien platziert haben soll.

Die Polizei hatte bei Signori eine "Anleitung" für die Abwicklung der Wetten gefunden. Signori bestreitet die Vorwürfe weiterhin.

Derzeit stehen in Italien bereits 60 Erst-, Zweit- und Drittligaspiele unter Manipulationsverdacht. In einer landesweiten Razzia hatte die Staatsanwaltschaft Cremona vor zwei Wochen 16 Personen festgenommen. Zum Teil sitzen diese Personen nach wie vor in U-Haft.