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Barça setzt den Rotstift an

Spanien: Schulden der Katalanen häufen sich

Barça setzt den Rotstift an

Teuer erkaufter Sieg: Wegen der CL-Trophäe machte der FC Barcelona sogar Verluste.

Teuer erkaufter Sieg: Wegen der CL-Trophäe machte der FC Barcelona sogar Verluste. picture alliance

Im Vergleich zu den meisten anderen Vereinen erreicht Barça aber immer noch unerreichbare Dimensionen. Für Neuverpflichtungen stehen mindestens 45 Millionen Euro zur Verfügung.

Groteskerweise wirkte sich auch der 3:1-Sieg im Champions-League-Finale über Manchester United finanziell negativ aus. Der Triumph in der europäischen Elite-Liga schlug sich in den Bilanzen des Klubs mit einem Minus von vier Millionen Euro nieder. Barça hatte sich in seinem Budget von der Champions League – bei 39 Millionen Euro Einnahmen und einer Million Ausgaben – einen Nettogewinn von 38 Millionen Euro versprochen. Mit dem Titelgewinn stiegen die Einnahmen zwar auf 62 Millionen Euro, aber auch die Ausgaben erhöhten sich infolge der Prämienzahlungen für die Profis auf 28 Millionen, so dass der Gewinn unter dem Strich nur 34 Millionen Euro betrug, vier Millionen weniger als geplant.

FC Barcelona - Vereinsdaten
FC Barcelona

Gründungsdatum

29.11.1899

Vereinsfarben

Blau-Rot

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Verlust von 21 Millionen Euro in der Saison 2010/11

Trotz der Titel in der Königsklasse und in der Meisterschaft erwirtschaftete Barcelona in der abgelaufenen Saison einen Verlust von 21 Millionen Euro. "Barça kann es sich nicht leisten, dauernd rote Zahlen zu schreiben", sagte der für die Finanzen zuständige Vizepräsident Xavier Faus. In der Saison 2009/2010 hatten die Verluste gar 83 Millionen Euro betragen. Die Nettoschulden bezifferte der Verein nach Medienberichten vom Donnerstag auf 364 Millionen Euro, 67 Millionen weniger als ein Jahr zuvor.

Reicht das Geld für die Wunschspieler?

Für Neuverstärkungen stünde zusätzlich zu den 45 Millionen Euros nur dann Geld bereit, wenn Spieler verkauft werden, so Faus weiter. Interesse bekunden die Katalanen wie vor jeder neuen Saison am Kapitän des FC Arsenal, Cesc Fabregas sowie dem Chilenen Alexis Sanchez von Udinese Calcio und dem Italiener Giuseppe Rossi (FC Villarreal). Die U-21-Nationalspieler Bojan Krkic und Jeffren werden Barça möglicherweise verlassen müssen, obwohl beide von einem Wechsel nichts wissen wollen.

Vor allem das finanziell und sportlich vollkommen unrentable Tauschgeschäft mit Inter Mailand liegt noch schwer in den Mägen der Finanzjongleure. Der Schwede Zlatan Ibrahimovic kostete eine Ablösesumme von 70 Millionen Euro und ging ein Jahr später für 24 Millionen zum AC Mailand. Auch die Verpflichtungen Dmytro Chygrynskyy, Martin Caceres oder Aliaksandr Hleb erwiesen sich als wenig profitabel.

Basket- und Handballer müssen bluten

Ausbaden müssen das andere Abteilungen. Denn gespart werden soll nicht bei der Fußball-Mannschaft, sondern zum Beispiel bei den Basket- oder Handballern. Allein das Basketball-Team kostete Barça in der vorigen Saison 30,3 Millionen Euro, brachte aber nur 5,5 Millionen ein. Die Handballer hingegen wurden wie die kickende Zunft Champions-League-Sieger.