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"Mad Jens" is back - Kroenke macht ernst

FC Arsenal: Lehmann-Comeback und Klubübernahme

"Mad Jens" is back - Kroenke macht ernst

Absolvierte elf Monate nach dem "Karriere-Ende" sein 200. Pflichtspiel für Arsenal: Jens Lehmann.

Absolvierte elf Monate nach dem "Karriere-Ende" sein 200. Pflichtspiel für Arsenal: Jens Lehmann. picture alliance

"Jens kann sehr stolz auf sich sein. Er trainiert hervorragend und hat dem Klub heute geholfen, ein wichtiges Spiel zu gewinnen, das am Ende den Ausschlag geben kann", sagte der Franzose. Als Wenger Mitte März nach den Ausfällen von Fabianski und Szczesny den im Sommer 2010 zurückgetretenen Lehmann reaktivierte, hatten es viele für einen schlechten Scherz gehalten. Doch am Sonntag trat für die Notlösung der Ernstfall ein. Weil sich Almunia, hinter dem Lehmann als Nummer zwei vorgesehen war, beim Aufwärmen am Knie verletzte, feierte der frühere deutsche Nationaltorhüter elf Monate nach dem vermeintlichen Karriere-Ende sein Comeback. Zuletzt hatte er für Arsenal am 4. Mai 2008 gegen den FC Everton zwischen den Pfosten gestanden.

"Ich hatte es nicht wirklich erwartet, aber manchmal hat das Leben Überraschungen parat", sagte Lehmann, der in seinem 200. Pflichtspiel für die Gunners allerdings nicht allzu oft eingreifen musste. Vor dem Gegentreffer foulte er den auf ihn zustürmenden Campbell im Strafraum und entging einem Platzverweis nur, weil der Ball zu Fletcher-Taylor gelangte, der einschob. Gegen den Torschützen hatte Lehmann auch seine stärkste Szene, als er ein Eins-gegen-Eins-Duell für sich entschied.

Premier League - 32. Spieltag
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Premier League - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Manchester United Manchester United
69
2
FC Arsenal FC Arsenal
62
3
FC Chelsea FC Chelsea
58
Spielersteckbrief Lehmann
Lehmann

Lehmann Jens

FC Arsenal - Vereinsdaten
FC Arsenal

Gründungsdatum

01.05.1886

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Nach dem 3:1-Erfolg in Blackpool darf Arsenal weiter von der Meisterschaft träumen. Die Gunners haben bei einem Spiel weniger sieben Punkte Rückstand auf Manchester United, das am 1. Mai noch im Londoner Emirates Stadium vorstellig wird. "Schau mich an, man weiß nie, was im Leben passiert. United muss viele Spiele in vielen Wettbewerben spielen und ich weiß aus eigener Erfahrung, wie das ist: anstrengend", meinte Lehmann.

Mit ihm kehrten Durchsetzungskraft und der Glaube zurück ins Team. Falls er auch den Geist der 'Unbesiegbaren' von 2003/04 mitgebracht hat, wird der 19. Meistertitel von ManUnited vielleicht doch keine Formalität sein.

Der "Guardian" über das Comeback von Jens Lehmann

Sollte Almunias Verletzung sich als langwieriger herausstellen, winkt Lehmann ein weiterer Einsatz im Nachholspiel gegen den FC Liverpool am kommenden Sonntag. "Wir werden sehen, was Manuels Knie bis dahin macht", sagte Wenger. Lehmann ist so oder so zufrieden: "Selbst wenn das heute mein letztes Spiel gewesen ist, bin ich trotzdem glücklich, denn wir haben gewonnen."

Kroenke übernimmt die Mehrheit und ist der zehnte ausländische Besitzer

Noch viel mehr Schlagzeilen als das Lehmann-Comeback machte bei Arsenal Anfang der Woche die Übernahme des Vereins durch den US-Amerikaner Stan Kroenke. Der 63-jährige Hauptaktionär, der 2007 Teilhaber bei Arsenal wurde und bisher knapp 30 Prozent der Vereinsanteile hielt, bestätigte am Montag den Kauf eines Aktienpakets, nach dem ihn über 60 Prozent des Klubs gehören. Auch die verbliebenen Aktien, die zum Großteil der Usbeke Alisher Usmanov besitzt, will er übernehmen.

Das Emirates Stadium

Fortan in US-amerikanischer Hand: Das Emirates Stadium des FC Arsenal. picture alliance

Kroenke, der über ein Vermögen von knapp zwei Milliarden Euro verfügen soll und dessen Ehefrau eine Erbin des Einzelhandelskonzern Wal-Mart ist, zahlt umgerechnet 13,286 Euro pro Aktie. Das entspricht einem Börsenwert des Vereins von 826 Millionen Euro. Der Firma Kroenke Sports Enterprises (KSE) gehören bereits die Denver Nuggets (NBA) und die Colorado Avalanche (NHL) und die Colorado Rapids (MLS), zudem ist Kroenke Mitbesitzer der St. Louis Rams (NFL). Nach der Übernahme Arsenals haben nunmehr zehn Premier-League-Klubs einen ausländischen Besitzer.