kicker

Wirbel um Rooney und Cole

Chelsea empfängt Manchester United

Wirbel um Rooney und Cole

Sorgten vor dem Topspiel in London für Negativschlagzeilen: Wayne Rooney (l.) und Ashley Cole.

Sorgten vor dem Topspiel in London für Negativschlagzeilen: Wayne Rooney (l.) und Ashley Cole. picture alliance

Aufreger I: Rooney fährt den Ellbogen aus und kommt ungestraft davon

Die Szene erregte die Gemüter. Bei Manchester Uniteds 4:0-Erfolg in Wigan fuhr Wayne Rooney im Vorbeigehen den Ellbogen gegen Gegenspieler James McCarthy aus. Schiedsrichter Mark Clattenburg sah die Szene, pfiff Freistoß für Wigan, sprach aber keine persönliche Strafe gegen den 25-Jährigen aus. Latics-Coach Roberto Martinez war allerdings nicht der einzige, der dachte, dass eine Rote Karte angemessen gewesen wäre. ManUnited-Coach Sir Alex Ferguson sah es anders: "Da war nichts. Weil es Wayne ist, wird die Presse wieder eine Kampagne starten, ihn aufhängen zu lassen oder auf den elektrischen Stuhl zu bringen, sowas in der Art."

Premier League - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Manchester United Manchester United
60
2
FC Arsenal FC Arsenal
56
3
Manchester City Manchester City
50
Spielersteckbrief Rooney
Rooney

Rooney Wayne

Spielersteckbrief A. Cole
A. Cole

Cole Ashley

Da Clattenburg der FA am Montag mitteilte, er habe die Aktion gesehen und dachte, er habe die richtige Entscheidung getroffen, ist an der Tatsachenentscheidung des Referees nicht mehr zu rütteln. Rooney kommt um eine Sperre herum und darf am heutigen Dienstagabend an der Stamford Bridge auflaufen.

Aufreger II: Cole bringt Luftgewehr zum Training und verletzt Studenten

Bei Chelsea läuft indes Ashley Cole auf, der abseits des Spielfelds für einen handfesten Skandal sorgte. Der Außenverteidiger hatte auf dem Trainingsgelände der Blues in Cobham am 20. Februar wild mit einem Luftgewehr hohen Kalibers herumgespielt. Ein Schuss löste sich und traf einen 21-Jährigen aus kurzer Distanz. Der Student musste sich in ärztliche Behandlung begeben. Der 30-Jährige behauptete, er habe nicht gewusst, dass das Gewehr geladen sei. Unerklärlich, was Cole ritt, überhaupt eine Waffe mit in die Umkleidekabine zu bringen. Die Polizei kündigte Ermittlungen an.

Chelsea-Coach Carlo Ancelotti sah sich genötigt, gegenüber den Medien zu versichern, dass das Trainingsgelände "nicht außer Kontrolle" sei, brachte am Dienstag seine Wut über den Vorfall zum Ausdruck. Der Italiener erklärte aber zugleich, Cole bleibe "einer der besten Profis", mit dem er in seiner Karriere zusammengearbeitet hätte und sicherte dem 30-Jährigen Unterstützung zu. Klubchef Roman Abramovich hatte zuvor angekündigt, "angemessene Maßnahmen" zu ergreifen. Nachdem Cole nicht aus dem Kader gestrichen wurde, dürfte es sich dabei um eine saftige Geldstrafe handeln.

Zurück zum Sportlichen: ManUnited könnte dem 19. Meistertitel der Vereinsgeschichte mit einem Sieg an der Stamford Bridge einen großen Schritt näher kommen, hat dort allerdings seit April 2002 nicht mehr gewonnen. In fünf der letzten sieben Gastspiele bei den Blues gelang United nicht einmal ein Tor. Die Red Devils liegen vier Punkte vor dem FC Arsenal, haben aber das deutlich schwierigere Restprogramm zu absolvieren als die Gunners. Am Samstag geht's zum FC Liverpool.

Für Chelsea ist die Titelverteidigung wohl außer Reichweite. Das Mindestziel ist nun die Qualifikation für die Champions League, am besten direkt über Platz drei. Da käme der erste Treffer von Rekordeinkauf Fernando Torres im Topspiel, das vor Jahresfrist wegen des Wintereinbruchs in London abgesagt worden war, gerade recht. Bislang ging der Spanier noch leer aus.