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1:1 in Mexiko: Silva rettet den Weltmeister

Advocaats und Hiddinks Debüt glückt

1:1 in Mexiko: Silva rettet den Weltmeister

Traf für die Tri: Javier Hernandez (li.) im Duell mit den Weltmeistern Carlos Marchena (Mitte) und Alvaro Arbeloa.

Traf für die Tri: Javier Hernandez (li.) im Duell mit den Weltmeistern Carlos Marchena (Mitte) und Alvaro Arbeloa. picture-alliance

Der amtierende Weltmeister hat seine Serie ohne Testspiel-Niederlagen weiter ausgebaut. Spanien kam 31 Tage nach dem Final-Sieg über die Niederlande in Mexiko zu einem Last-Minute-1:1. Die quasi direkt vom Urlaub in die "Selección" zurückgekehrten WM-Helden von Trainer Vicente del Bosque lagen bis zur Nachspielzeit 0:1 hinten. Javier Hernández, Neuzugang von Manchester United, hatte den Achtelfinal-Teilnehmer von Südafrika vor heimischer Kulisse von über 100.000 Fans in Mexiko-Stadt bereits nach zwölf Minuten in Führung gebracht.

David Silva, vom FC Valencia zu Manchester City gewechselter Offensivspieler, profitierte in der zweiten Minute der Nachspielzeit von einem Fehler im Spielaufbau der "Tri" und erzielte noch das 1:1. Spanien verhinderte somit die erste Niederlage in einem Testspiel seit November 2006 (0:1 gegen Rumänien).

Türkei profitiert von Fehlentscheidung

Am 8. Oktober gastiert die Auswahl der Türkei zum mit Spannung erwarteten Qualifikationsvergleich mit Deutschland in Berlin. Im ersten Länderspiel der neuen Saison hinterließ die Mannschaft von Guus Hiddink einen guten Eindruck und bezwang in Istanbul Rumänien mit 2:0 (0:0). Emre Belozoglu in der 82. Minute per nicht berechtigtem Strafstoß und Arda Turan vier Minuten später mit einem kernigen Fernschuss sorgten für die Tore. Der Niederländer setzte Hamit Altintop vom FC Bayern München und Nuri Sahin von Borussia Dortmund ein.

zum Thema

Die beiden deutschen Gruppengegner Aserbaidschan und Belgien konnten am Mittwoch keine Siege einfahren. Das von Berti Vogts trainierte Aserbaidschan kam in Baku gegen Kuwait nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus und wartet seit über fünf Monaten auf ein Erfolgserlebnis (3. März: 2:1 gegen Luxemburg). Am 7. September stehen sich Aserbaidschan, für das Jelwin Mammadow zum 1:0 (43.) traf, und Deutschland in Köln gegenüber. Al-Mutwa glich in der 82. Minute noch aus.

Eigentor von Kompany

Ein Eigentor des ehemaligen Hamburger Bundesliga-Profis Vincent Kompany (13.) sorgte für eine 0:1 (0:1)-Niederlage Belgiens in Turku gegen Finnland. Die "Roten Teufel" mussten ohne den verletzten Innenverteidiger Daniel van Buyten (Bänderzerrung im linken Sprunggelenk) von Meister Bayern München antreten. Am 3. September kommt es in Brüssel zum Auftaktspiel in der Qualifikation für die EM-Endrunde 2012 in Polen und der Ukraine gegen das deutsche Team.

Advocaat siegt zum Einstand

Dick Advocaat

Erstes Spiel, erster Sieg: Dick Advocaat feierte ein erfolgreiches Debüt mit Russland. picture alliance

In St. Petersburg standen sich Russland und Bulgarien gegenüber. Die Russen spielten erstmals unter dem neuen Nationalcoach Dick Advocaat und gewannen mit 1:0 (1:0). Roman Shirokov von Zenit St. Petersburg traf in der 6. Minute per Volleyschuss.

Advocaat ließ mit drei Stürmern beginnen - und ohne Neuling. Der Niederländer ist Nachfolger seines Landsmannes Guus Hiddink. Advocaat hatte sich nach einem Intermezzo als Belgiens Auswahltrainer für das lukrative Locken der Russen entschieden.

Benaglio rettet Schweizer 1:0 im Alpenvergleich

Wolfsburgs Torhüter Diego Benaglio hat der Schweizer Nationalmannschaft im Nachbarschaftsduell gegen Österreich ein 1:0 gesichert. In Klagenfurt parierte er in der 64. Minute einen Foulelfmeter von Christian Fuchs vom FSV Mainz 05. Neun Minuten später gelang Moreno Costanzo der Siegtreffer der Hitzfeld-Elf. Die "Nati" bestreitet ihr erstes EM-Qualifikationsspiel am 7. September gegen England.

Lens trifft für "Oranje B"

Ohne zahlreiche Stars trat Vize-Weltmeister Niederlande in der Ukraine an und erkämpfte sich ein 1:1 (0:0). Bondscoach Bert van Marwijk hatte lediglich Torhüter Michel Vorm aus seinem WM-Kader berufen. Trotzdem gingen die Gäste durch Jeremain Lens in Führung (72.), zwei Minuten später glich Alexander Alijew für die Gastgeber aus. Die "Elftal" beginnt in der EM-Qualifikation am 3. September gegen Außenseiter San Marino.

Di Maria schießt Gauchos zum Sieg in Dublin

Angel di Maria, Ezequiel Lavezzi

Angel di Maria (li.) feiert das argentinische Siegtor mit Ezequiel Lavezzi. picture-alliance

Spiel eins nach Diego Maradona: Argentinien gewann in Dublin gegen Irland mit 1:0 durch einen Heber von Real-Neuerwerb Angel di Maria nach Assist von Higuain (20.). Das Team der "Albiceleste" betreute Interimscoach Sergio Batista. Argentiniens Superstar Lionel Messi vom FC Barcelona wurde in der 58. Minute ausgewechselt. Die Iren, für die Robbie Keane in der Schlussphase im 100. Länderspieleinsatz das 1:1 auf dem Fuß hatte, mussten auf ihren Coach Giovanni Trapattoni verzichten. Der 71-jährige Italiener musste sich am selben Tag wegen eines Narbengewebes und daraus resultierenden Magenschmerzen einer Operation unterziehen. Die Operation verlief nach Angaben des irischen Fußball-Verbandes FAI erfolgreich.

England schlägt Ungarn dank Gerrard

Steven Gerrard

Der Kapitän geht voran: Steven Gerrard trifft doppelt gegen Ungarn. picture-alliance

Ebenso wie Argentinien war England bei der WM an Deutschland gescheitert. Nach der Blamage gegen die DFB-Elf waren die "Three Lions" auf Rehabilitation aus. Es wurde ein knappes 2:1 (0:0) im Londoner Wembleystadion gegen Ungarn. Kapitän Steven Gerrard bewahrte den Weltmeister von 1966 mit zwei Toren nach Rückstand vor einer weiteren bitteren Enttäuschung. Ein Eigentor von Jagielka (62.) hatte die Magyaren in Führung gebracht. Doch Gerrards Doppel-Pack (69./73.) sorgte noch für den Sieg. Nationaltrainer Fabio Capello hatte vor dem Anpfiff die Karriere von David Beckham im Nationaltrikot praktisch für beendet erklärt.

Equipe Tricolore verliert in Oslo

Ungleich heftiger blamiert als England hatte sich Frankreich beim desaströsen Auftritt in Südafrika, der sogar die Politik des Landes beschäftigt. Der Ex-Weltmeister unterlag ohne einen einzigen WM-Fahrer bei der Premiere seines neuen Coaches Laurent Blanc in Norwegen mit 1:2 (1:2). Hatem Ben Arfa brachte die mit sechs Neulingen angetretenen Franzosen in Führung (48.), die Gastgeber drehten durch zwei Tore von Erik Huseklepp (51., 71.) das Spiel. Die Diskussionen in der "Grande Nation" werden nicht enden.

Hellas siegt ohne Otto

Griechenland kam im Spiel eins nach Otto Rehhagel zu einem 1:0-Sieg in Serbien. Hellas gewann in Belgrad in einem munteren Spiel dank eines Treffers von Salpingidis (45.). Die Griechen erwischten dabei den besseren Start und waren vor allem im ersten Durchgang die bessere Mannschaft, was sich nach dem Seitenwechsel jedoch änderte. Serbien drückte vor 10.000 Zuschauern auf den Ausgleich, kam aber nur durch den Ex-Kölner Tosic zu einem Lattentreffer (54.). Aus der Bundesliga waren Subotic (Dortmund), Kuzmanovic (Stuttgart) und Kacar (HSV) im Einsatz. Auf griechischer Seite durfte Frankfurts Gekas ab der 46. Spielminute ran.

Abseits des Feldes kam es zu lautstarken Parolen der Fans, die sich klar zu Serbiens Nationaltrainer Radomir Antic bekannten und den Rücktritt von Verbandspräsident Tomislav Karadzic forderten. Dieser hatte zuletzt über eine Absetzung Antics nachgedacht, weil dieser von der FIFA für die kommenden vier Spiele gesperrt worden war. Der Coach selbst hielt sich im Hinblick auf seine Zukunft bedeckt, wollte dabei aber nichts ausschließen.

Hleb-Doppelpack in Litauen

In einem weiteren Testspiel bezwang Südkorea im Duell der WM-Teilnehmer Nigeria mit 2:1 (2:1). Weißrussland setzte sich in Litauen dank zweier Treffer des früheren Stuttgarter Bundesliga-Profis Alexander Hleb (74./90.+2) mit 2:0 durch. WM-Gastgeber Südafrika bezwang Ghana in Johannesburg mit 1:0 (1:0). Die "Bafana Bafana" kam beim Debüt von Nationaltrainer Pitso Mosimane durch Katlego Mphela nach Pienaar-Zuspiel in der 42. Minute zum einzigen Treffer der Partie. Ghana war ohne seinen WM-Star Kevin-Prince Boateng und den verletzten Michael Essien angetreten.

EM-Qualifikation: Färöer schrammt knapp an Coup vorbei

Neben den vielen Testspielen ging es in Estlands Hauptstadt Tallinn auch schon um erste Punkte in der Qualifikation zur EM-Endrunde 2012. Dabei gelang den Hausherren erst im allerletzten Moment ein 2:1 (0:1)-Erfolg gegen Außenseiter Färöer, das durch Johan Edmundsson (28.) bis zur 90. Minute geführt hatte. Ein Doppelpack von Kaimar Saag in der Schlussminute brachte den Balten noch den Sieg. Estland und den Färöer spielen gemeinsam mit Ex-Weltmeister Italien, Serbien, Nordirland und Slowenien in der Gruppe C.