kicker

Kauft China die Reds?

Bieterkreis um Liverpool weitet sich aus

Kauft China die Reds?

Er bietet für China um den FC Liverpool: Kenny Huang.

Er bietet für China um den FC Liverpool: Kenny Huang. picture-alliance

Wie das renommierte Londoner Blatt am Donnerstag berichtet, hat sich die chinesische Regierung in den Bieterkampf um den FC Liverpool eingeschaltet. Hinter dem Geschäftsmann Kenny Huang, der sein Interesse an dem überschuldeten Kultverein angemeldet hatte, stehe die China Investment Corporation (CIC). Diese verwaltet die Auslandsinvestitionen Chinas, hieß es. Huang wollte das zunächst nicht kommentieren, bezeichnete den Bericht "als reine Spekulation" und bestritt, ein offizielles Angebot gemacht zu haben.

Dabei wäre Huangs Interesse an einem der traditionsreichsten Fußballvereinen der Welt beileibe nicht sein erster Ausflug in die Welt des Sports. So war er 2002 involviert, als der chinesische Basketball-Superstar Yao Ming in die NBA zu den Houston Rockets transferiert wurde.

Neben Huang, der in den achtziger Jahren als erster Chinese an der New Yorker Börse als Broker arbeitete, sollen auch ein Investor aus Kuwait und eine US-amerikanische Private-Equity-Group um den FC Liverpool werben. Allerdings werden die Chancen Huangs laut der "Times" am besten eingeschätzt.

Zielmarke 780 Millionen Euro

Im April 2010 machten die aktuellen Besitzer des FC Liverpool, die bei den Liverpool-Fans extrem unbeliebten Tom Hicks und George Gillett Jr., bekannt, den Klub von der Anfield Road verkaufen zu wollen. Angestrebt werde ein Verkaufswert von 780 Millionen Euro, allerdings wird bezweifelt, dass diese Summe tatsächlich zustande kommt.

Die Reds waren wie andere britische Klubs auch durch die internationale Finanzkrise in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. So haben die Reds bei der Royal Bank of Scotland und bei der Bank Wachovia rund 286 Millionen Euro Schulden.

Eine Reduzierung der Schuldenlast um etwa 120 Millionen Euro wird seitens der Institute dringend angemahnt, wiewohl dies jedoch nicht durch Spielerverkäufe realisiert werden soll. So hat sich gerade erst der spanische Nationalstürmer Fernando Torres klar zum FC Liverpool bekannt.