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Ballack: "Gebrochen ist nichts"

DFB-Kapitän scheidet im FA-Cup-Finale verletzt aus

Ballack: "Gebrochen ist nichts"

Kevin-Prince Boateng foult Michael Ballack

Tritt mit Folgen? Kevin-Prince Boateng bringt Michael Ballack zu Fall. picture-alliance

Ballack wurde offenbar zwischen Schienbein und Knöchel getroffen, blieb zunächst minutenlang auf dem Platz liegen. Nach einer Behandlung spielte der 33-Jährige noch zehn Minuten unter Schmerzen weiter, wurde dann aber in der 44. Minute ausgewechselt. Humpelnd verließ er das Spielfeld im modernisierten Wembley-Stadion.

Näheres über die Schwere der Verletzung war während des Spiels nicht in Erfahrung zu bringen. Bei der Siegerehrung nach dem 1:0-Erfolg - Boateng hatte für Pompey beim Stand von 0:0 einen Foulelfmeter verschossen - stieg Ballack allerdings mit den Teamkollegen die Treppenstufen hoch und nahm unmittelbar vor Teammanager Carlo Ancelotti die Trophäe entgegen. Der verletzte rechte Fuß war komplett verbunden und in einen Spezialschuh verpackt.

Wenig später gab der Deutsche dann zu Protokoll: "Gebrochen ist nichts, aber wir müssen die Untersuchung am Sonntag im Krankenhaus abwarten." Eine erste Röntgenuntersuchung hatte keine Hinweise auf eine schwerwiegende Blessur gegeben. "Solange ich nicht weiß, was die Kernspin-Untersuchung ergibt, bin ich natürlich besorgt", schränkte Ballack ein. Die Teamärzte von Chelsea machen ihm und Bundestrainer Joachim Löw jedoch Hoffnung - sie sehen Ballacks WM-Teilnahme nicht als gefährdet an, die Bänder seien lediglich leicht lädiert, so ein Klubsprecher.

Für Ballack war es das dritte Double, nachdem er dieses 2005 und 2006 mit dem FC Bayern geholt hatte. Da der Vertrag des 33-Jährigen am Ende der Spielzeit bei den Blues ausläuft, könnten es für Ballack die letzten 44 Minuten im Chelsea-Dress gewesen sein.

Michael Ballack (98 Länderspiele) steht vor seiner dritten WM-Teilnahme nach 2002 und 2006. Er ist die absolute Leitfigur im deutschen WM-Kader. Wenngleich "Kaiser" Franz Beckenbauer am Samstag gegenüber "Sky" äußerte, dass er nicht damit rechne, dass der Ex-Münchner in Südafrika eine so dominante Rolle spielen werde. Auch vor vier Jahren ging Ballack angeschlagen ins Turnier im eigenen Land. Die "Wade der Nation" ließ Fußball-Deutschland bangen. Obwohl Ballack rechtzeitig wiederhergestellt schien, verzichtete der damalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann im Auftaktspiel der WM gegen Costa Rica (4:2) auf den Spielführer, was diesen leicht verstimmte.

Am Montag sollte der Mittelfeldspieler eigentlich wie die für die WM nominierten vier Bremer Spieler, die im DFB-Pokalfinale in Berlin gegen Bayern München standen, ins Regenerations-Trainingslager der DFB-Auswahl auf Sizilien nachreisen.