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Barça: Campeon mit Punktrekord

Überblick: Malaga sichert den Klassenerhalt

Barça: Campeon mit Punktrekord

Der Titelkampf: Barça zeigt keine Nerven

Pedro und Messi

Ihre Treffer beseitigten letzte Zweifel: Pedro und Messi durften im Camp Nou jubeln. picture alliance

Zum ersten Mal seit 2006/07 wurde die Meisterschaft in Spanien wieder am letzten Spieltag entschieden. Damals setzte sich Real dank des besseren direkten Vergleichs gegen Barcelona durch. Diesmal änderten sich die Vorzeichen. Barça ließ sich den 20. Meistertitel nicht mehr vor der Nase wegschnappen.

Die Ausgangslage vor dem Ligafinale war auch denkbar günstig: Einen Punkt hatten die Katalanen mehr auf dem Konto als die Königlichen, den direkten Vergleich auch gewonnen. Nun stand nur noch Valladolid im Weg. Die akut abstiegsgefährdete Clemente-Elf begann im Camp Nou überraschend druckvoll, setzte den Katalanen gehörig zu. Umso kurioser, dass sich Valladolid selbst um den verdienten Lohn brachte. Luis Prieto fälschte eine Flanke von links ins eigene Tor ab (27.), nur vier Minuten später tunnelte Pedro im Eins-gegen-eins Schlussmann Jacobo - 2:0.

Die Entscheidung im Fernduell besorgte der "Floh" höchstpersönlich. Lionel Messi brauchte das Leder nach dem bärenstarken Solo von Yaya Touré nur noch über die Linie zu drücken (62.), in der 77. Minute erhöhte er nach einem seiner unanachahmlichen Solos auf 4:0 - sein 34. Saisontreffer. Der Argentinier sicherte sich somit auch den Titel des "pichichi" vor Gonzalo Higuain (27 Tore).

Der 38. Spieltag

Der Real-Angreifer blieb in Malaga ohne Torerfolg. Ohnehin lief es im Saisonfinale nicht besonders rund für die Königlichen. Duda traf schon in der 9. Minute für die Andalusier, die ihrerseits um den Klassenerhalt bangen mussten. Es dauerte bis zur 48. Minute, ehe van der Vaart immerhin ausgleichen konnte. Auch wenn Real mehr Tormöglichkeiten hatte - der letzte Biss fehlte der Pellegrini-Elf, die Zwischenergebnisse aus Barcelona schienen bereits die Runde gemacht zu haben. Das Starensemble beendet damit die Saison titellos. Ob Trainer Manuel Pellegrini eine Zukunft bei den Madrilenen hat, ist zweifelhaft. Angeblich steht José Mourinho schon bereit, den Chilenen abzulösen.

Fest im Sattel sitzt bei Barcelona weiterhin Pep Guardiola trotz der Pleiten in Pokal und Champions League. Seine Truppe schloss die Saison mit einem neuen Rekord von 99 eingefahrenen Punkten ab. Die Katalanen mussten in der Liga nur eine einzige Niederlage einstecken, am 22. Spieltag bezwang Atletico Madrid die Blaugrana mit 2:1.

Rodri im letzten Moment - Mallorca "Vierter der Herzen"

Frederic Kanoute traf beim 3:2 in Almeria

Beide trafen für Sevilla: Frederic Kanoute (re.) und Almerias Chico, Letzterer per Eigentor. picture-alliance

Um Platz vier, der zur Champions-League-Qualifikation berechtigt, stritten sich in einem packenden Endspurt der FC Sevilla und das vor dem finalen Spieltag einen Punkt schlechter platzierte Mallorca. Die Insulaner, die Überraschung schlechthin in dieser Runde, gewannen ihr Heimspiel gegen Espanyol Barcelona mit 2:0 und stockten ihr Heimkonto auf 46 Zähler auf (15/1/3)! Victor und Mario Suarez - Letzterer spektakulär mit einer Volleyabnahme nach Ecke - trafen zum Dreier für die Manzano-Elf. Die hatte im wahrsten Sinne des Wortes also ihre Heimaufgabe gelöst. Und Sevilla schien tatsächlich entscheidend zu patzen. 2:2 stand es in der Nachspielzeit, während die Spieler in Palma gebannt auf die Video-Leinwand blickten. Die letzten Sekunden in Almeria liefen, Sevilla war nach Negredos Roter Karte in Unterzahl unterwegs. Doch dann hatte Youngster Rodri seinen großen Auftritt, erzielte den entscheidenen Treffer zum 3:2-Sieg, der die Sevillanos jubeln und die Spieler auf Mallorca enttäuscht zu Boden sinken ließ! Die Fans in Palma reagierten prompt und feierten ihren "Vierten der Herzen" - Erinnerungen an Schalke wurden wach.

Platz sechs: Getafe locker und leicht

Und noch ein Fernduell stieg am letzten Spieltag. Europa-League-Platz sechs ging an den FC Getafe, der beim von den Europa-League-Feierlichkeiten geschwächten und mit einer B-Elf angetretenen Lokalrivalen Atletico Madrid glatt mit 3:0 siegte. Ex-Real-Profi Soldado stellte mit seinen Saisontoren 14 und 15 die Weichen auf Sieg. Der FC Villarreal schaute dadurch in die Röhre, zeigte aber zum Abschluss nochmals Moral bei Real Saragossa. Nach 0:3-Rückstand holte das Gelbe U-Boot noch ein 3:3. Santi Cazorla leitete per Doppelpack die Wende ein, Rossi glich dank Torwart-Fehler Roberto aus. Die Europa League findet freilich ohne den ehemaligen CL-Halbfinalisten statt.

Joseba Etxeberria (Athletic Bilbao)

Ein großer Baske: Joseba Etxeberria trat am Samstag in der Kathedrale San Mames von der Fußball-Bühne. picture-alliance

Abstiegskampf: Das Wunder von Xerez bleibt aus

Selten war der Abstiegskampf so spannend wie in dieser Saison. Fünf Mannschaften kämpften noch um den Klassenerhalt, selbst das ewige Schlusslicht Deportivo Xerez hatte noch theoretische Chancen. Doch das kleine Wunder blieb aus. Die Gorosito-Elf kam beim CA Osasuna nicht über ein 1:1 hinaus. In die Segunda Division muss auch Valladolid, Barcelona war zum Abschluss einfach eine Nummer zu groß. Santander vertrieb indes das Abstiegsgespenst durch einen 2:0-Erfolg gegen Gijon, Mann des Abends war Doppeltorschütze Tchité.

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich Malaga und Teneriffa bis in die Schlussphase. Als in der 90. Minute der Treffer von Alexis für Valencia gegen die Insulaner die Runde in Malaga machte, gab es dort kein Halten mehr - ein merkwürdiges Bild, denn in diesem Moment sah Torschütze Duda Rot - und die eigenen Fans begannen sich gegenseitig in die Arme zu fallen.