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Balotelli vor dem Aus

Italien: Jungstar nicht im Inter-Kader

Balotelli vor dem Aus

Aus dem Kader geflogen: Inters Jungstar Marion Balotelli.

Aus dem Kader geflogen: Inters Jungstar Marion Balotelli. picture alliance

Nach dem "Trikot-Skandal" im Champions League-Halbfinale gegen den FC Barcelona hat Inter Mailands Präsident Massimo Moratti Stürmer Mario Balotelli beurlaubt. Der 19-Jährige steht beim italienischen Fußballmeister damit für das Halbfinal-Rückspiel am kommenden Mittwoch in Barcelona nicht mehr im Kader. Das Hinspiel hatten die Italiener am Dienstagabend in Mailand mit 3:1 gewonnen.

"Das, was Mario getan hat, war ein öffentlicher Selbstmord. Mario hat gut begonnen, dann ist die Welt über seinem Kopf zusammengebrochen", sagte Moratti. Balotelli hatte nach dem Spiel sein Trikot auf den Boden geworfen, sein Verhalten aber später bedauert. "Ich entschuldige mich dafür, dass ich nicht in der Lage war, den Frust, der mich seit Monaten bedrückt, zu kontrollieren. Das ist eben eine der schwierigsten Phasen meines Lebens", sagte der 19-Jährige: "Als ich über den Platz gegangen bin und die Pfiffe und die Rufe vom Trainer gehört habe, habe ich einfach den Kopf verloren."

Das Tischtuch mit den Fans ist jedoch zerschnitten. Dass er ihnen das Inter-Trikot im Stadion buchstäblich vor die Füße geworfen hat, verzeihen ihm die Fans nicht. "Ciao Super-Mario. Wir haben dich ausgepfiffen, weil du in deiner typischen Arroganz über den Platz getrabt bist, während zehn unserer Spieler Blut gespuckt haben. Du existierst für uns nicht mehr", heißt es in einer Erklärung der Tifosi.

Bei Trainer Mourinho, der Balotelli schon einmal aus disziplinarischen Gründen wochenlang auf die Tribüne verbannt hatte, hat der Stürmer keine Chance mehr. Und auch mit den meisten Teamkollegen hat es sich das Nachwuchstalent endgültig verscherzt.

Obwohl Moratti betonte, dass man Balotelli nicht verkaufen wolle, geht man in Mailand davon aus, dass Inter Balotelli auf jeden Fall abgeben wird. Als mögliche neue Klubs waren am Samstag vor der AC Florenz und der SSC Neapel im Gespräch.