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Dank Xavis Zuckerpässen - Barça schubst die Königlichen vom Thron

Mallorca schlägt Valencia

Dank Xavis Zuckerpässen - Barça schubst die Königlichen vom Thron

Lionel Messi und Pedro

Das Bernabeu zum Schweigen gebracht: Lionel Messi und Pedro hießen die Torschützen bei Barcelona. picture alliance

Es war die erwartet umkämpfte Partie im Estadio Santiago Bernabeu. Real, das ohne den verletzten Kaka auskommen musste und auf der Spielmacherposition auf van der Vaart setzte, begann "El Clasico" gegen den FC Barcelona aggressiv, Pedro bekam dies durch Xabi Alonso schon in der 3. Minute zu spüren. Die Katalanen versuchten, ihr gewohntes Kurzpassspiel aufzuziehen. Das gelang zunächst selten. Zu kompakt standen die Königlichen, Chancen waren lange Zeit Mangelware. Ein erster Aufreger dann in der 13. Minute: Messi kam im Strafraum nach einem Zweikampf mit Raul Albiol zu Fall, Referee Mejuto Gonzalez ließ aber zurecht weiterspielen. Ansonsten fehlte Barça ohne den verletzten Angreifer Zlatan Ibrahimovic ebenfalls lange die Durchschlagskraft in der Offensive.

Xavi und Messi knacken den Abwehrbund

Doch die Guradiola-Elf wusste sich zu steigern, legte den Respekt vor der Kulisse immer mehr ab. In der 33. Minute wurde der engagierte Auftritt vor 80.000 Zuschauern im Bernabeu belohnt. Messi spielte 30 Meter vor dem Tor quer zu Xavi und startete durch. Der gefühlvolle Heber des Spielmachers landete punktgenau beim Argentinier, der die Kugel geschickt mit der Brust an Raul Albiol vorbeimanövrierte und aus kurzer Distanz Keeper Iker Casillas keine Chance ließ - 1:0 für Barça!

Der 31. Spieltag

Die Königlichen reagierten wenig souverän auf den Rückstand. Real wirkte verunsichert, leistete sich viele leichte Fehler oder agierte zu umständlich. Bestes Beispiel war ein vorgetragener Konter über Gonzalo Higuain. Marcelo bekam den Ball in aussichtsreicher Position zugespielt, hatte aber nicht den Schneid, aufs Tor zu ziehen. Sein schwacher Querpass landete im Seitenaus (44.). Zwei Minuten zuvor hatte Higuain aus guter Position das Leder in den Madrider Nachthimmel gefeuert.

Cristiano Ronaldo

Ironisches Lachen: Cristiano Ronaldo verstand nach dem Klassiker die Welt nicht mehr. picture alliance

Reals Aufstellung blieb nach der Pause unverändert, selbiges galt für den Spielverlauf. Barça hatte die Partie weiter im Griff - und zeigte sich vor dem Tor eiskalt. Wieder war Xavi der Ausgangspunkt, sein perfekter Pass in den Lauf war ein gefundenes Fressen für Pedro. Allein vor Casillas behielt der 22-Jährige die Nerven, versenkte die Kugel mit links im linken unteren Eck (57.). Was folgte, war ein wütender Sturmlauf der Madrilenen nach dem anderen. Doch am starken Keeper Valdes bissen sich die Königlichen die Zähne aus. Die Parade gegen den vollkommen freien van der Vaart kurz nach dem 0:2 war nur eine von vielen glanzvollen Aktionen. Auch Ronaldos mehrfache Schussversuche, egal ob per Freistoß (65.) oder aus dem Spiel heraus (69.) waren sichere Beute für den Barça-Schlussmann.

Casillas verhindert die Vorentscheidung

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Dass auch Casillas ein starker Rückhalt ist, bewies er in der 71. und in der 77. Minute in Duellen mit Messi, der die endgültige Entscheidung zweimal auf dem Fuß hatte. Beide Male rettete Reals Keeper glänzend. Die Pellegrini-Elf fügte sich schließlich der Niederlage, auch die eingewechselten Offensivkräfte Raul und Benzema brachten keinen neuen Schwung mehr. Christoph Metzelder schmorte wie erwartet 90 Minuten auf der Bank.

Barcelona hat die Königlichen damit vom Thron geschubst und liegt nun mit drei Punkten vor Real. Auch den direkten Vergleich haben die Katalanen gewonnen, was bei Punktgleichheit Barça zum Meister machen würde.

Traurige Bilder beim Sieg von Sevilla

Der Abend des großen Spiels wurde am Samstag durch traurige Nachrichten aus Andalusien getrübt. Ein Fan von Sevilla schwebt nach einem Messer-Attentat beim FC Malaga in Lebensgefahr. Als die beiden verhassten Fangruppen vor der Partie aufeinander trafen, soll es laut Medienberichten zu dem Zwischenfall gekommen sein, er wurde umgehend in ein Krankenhaus gebracht. Als die Nachricht von dem Vorfall nach dem 2:1-Sieg Sevillas die Runde machte, kam es zu weiteren Krawallen rund ums Estadio Rosaleda. Die Polizei versuchte energisch, die rivalisierenden Anhänger zu trennen.

Zwischen Krawallen und dem Klassiker siegte Villarreal dank eines Treffers von Godin (16.) gegen Gijon. Das Gelbe U-Boot hält genauso Anschluss an die internationalen Plätze wie Getafe, das bei Schlusslicht Xerez gewann. Keine Tore fielen beim Kellerduell zwischen Teneriffa und Valladolid, Gästecoach Javier Clemente musste sich somit bei seinem Debüt mit einem Punkt begnügen.

Nach dem Klassiker: Teilerfolg für Depor

Aritz Aduriz

Der König von Mallorca: Aritz Aduriz ist der Toptorjäger der Insulaner. imago

Und auch das Dessert des Klassikers konnte sich sehen lassen. Am Sonntag suchten Deportivo La Coruna gegen Racing Santander sowie Athletic Bilbao gegen UD Almeria den Weg aus dem Tief. Depor konnte die Talfahrt nur teilweise stoppen. Trotz der frühen Führung durch Riki (1.) musste sich La Coruna mit einm 1:1 begnügen. Anders Bilbao! Atletic antwortete auf das 1:4 gegen Barcelona mit einem 4:1 gegen Almeria und untermauerte Platz sechs. Javi Martinez stellte mit seinem ersten Saison-Doppelpack die Weichen auf Sieg.

Am Sonntagabend heißt es dann nochmal Barcelona gegen Madrid. Und wieder kommt der Sieger aus Katalonien: Espanyol besiegte Atletico mit 3:0. Drei Tage nach dem Einzug ins Europa-League-Halbfinals gab es für die Madrider nichts zu holen. Victor Ruiz (47.), Osvaldo (67.) und Ivan Alonso (90.) sorgten für einen klaren Sieg Espanyols. Fünf Minuten vor Schluss sah Atleticos Ex-Hamburger Ujfalusi die Rote Karte.

Mallorca siegt im Verfolgerduell

Am Abend bewies Mallorca im Verfolgerduell mit Valencia beim 3:2-Erfolg Heimstärke. Castro (8.) und Webo (22.) trafen in der ersten Hälfte für die Insulaner, ehe Jordi Alba (46.) Valencia unmittelbar nach Wiederanpfiff ins Spiel zurück brachte. Doch Manuel Fernandes entwickelte sich zum Pechvogel: In der 64. Spielminute unterlief ihm ein Eigentor, kurz vor Schluss flog er mit Rot vom Platz. Mehr als ein Treffer von Pablo Hernandez (87.) sprang für Valencia nicht mehr heraus. Mallorca rangiert nun punktgleich hinter Sevilla (beide 51) fünf Zähler hinter Valencia auf Rang fünf.