Int. Fußball

FIFA: Klares Nein zur Technik

Kein Chip im Ball, keine Torkameras

FIFA: Klares Nein zur Technik

Fußball: FIFA-Generalsekretär Jérome Valcke

Nein zum Chip, nein zu Torkameras: FIFA-Generalsekretär Jérome Valcke. imago

Der Weltverband entschied nach einer Sitzung mit dem für Regelfragen zuständigen International Football Association Board (IFAB), "der Technik die Tür endgültig zu verschließen", sagte FIFA-Generalsekretär Jérome Valcke. "Die Frage war, sollen wir Technik im Fußball zulassen, und die Antwort war ganz klar: Nein!", betonte Valcke auf einer Pressekonferenz in Zürich.

Auf ihrer 124. Jahresversammlung am FIFA-Sitz entschied die IFAB am Samstag, eine Entscheidung über den Einsatz von Torrichtern auf Mai zu verschieben.

Zwei Firmen hatten den Verantwortlichen der FIFA sowie der Verbände aus England, Schottland, Wales und Nordirland – die zusammen mit dem Weltverband den IFAB bilden – die neuesten Entwicklungen vorgestellt. Dies war einmal ein Chip, der signalisiert, wenn der Ball die Torlinie überquert. Die zweite Möglichkeit war eine Torkamera – das sogenannte "Hawkeye" – die Aufschluss über Tor oder Nicht-Tor geben soll.

Beide Lösungen konnten die Regelhüter nicht überzeugen – mit einer "klaren Mehrheit", aber nicht einstimmig, entschied sich der IFAB gegen beide Varianten. "Wir sind alle der Meinung, dass die Technologie aus dem Spiel herausgehalten werden muss", sagte Valcke. "Das Einzigartige sind die Menschen."

Wegen etlicher Fehlentscheidungen der Schiedsrichter auf höchstem Niveau – etwa das irreguläre aber anerkannte Tor Frankreichs in der WM-Qualifikation gegen Irland – war der Ruf nach technischen Hilfsmitteln laut geworden. "Fehler wird es immer geben", sagte Valcke, "aber lasst uns den Fußball so erhalten, wie er ist."

"Am Ende haben wir nur noch Start-und-Stop-Situationen."

Jonathan Ford, Fußball-Verband Wales

Jonathan Ford vom Waliser Verband ergänzte: "Strittige Entscheidungen sind doch gerade das Schöne an diesem Sport." Die IFAB sah nach Angaben der Beteiligten die Gefahr eines Dammbruchs. "Ein Teilnehmer sagte, wenn es mit der Torlinie losgeht, was kommt dann als nächstes", berichtete Valcke. "Am Ende haben wir nur noch Start-und-Stop-Situationen", befürchtete Ford.