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"Angola? Kein Problem"

Kamerun: Interview mit Mo Idrissou (SC Freiburg)

"Angola? Kein Problem"

Mit Optimismus nach Angola: Freiburgs Stürmer Mo Idrissou im Kameruner Dress.

Mit Optimismus nach Angola: Freiburgs Stürmer Mo Idrissou im Kameruner Dress. picture alliance

kicker: Mit welchen Gefühlen reisen Sie zur Afrika-Meisterschaft nach Angola, Herr Idrissou?

Mohamadou Idrissou: Ich freue mich total auf das Turnier. Ich bin hundertprozentig zufrieden, dass ich wieder zu den Auserwählten gehöre.

kicker: Waren Sie von der Nominierung genauso überrascht wie viele Insider in der Heimat?

Idrissou: Nee, nee. Wieso?

Afrika-Cup

kicker: Weil Sie seit zwei Jahren, seit dem Finale der Afrika-Meisterschaft 2008, nicht mehr dabei waren.

Idrissou: Ich gehöre seit sieben Jahren dem Team der "unzähmbaren Löwen" an und habe in Freiburg meine Leistungen gebracht. Und vor allem Tore gemacht.

kicker: Hatten Sie im Vorfeld der Nominierung denn Kontakt mit Trainer Paul Le Guen?

Idrissou: Ja klar. Er hat ja in der Qualifikation schon einiges ausprobiert und verschiedene Spieler berufen. Aber er hat mir gesagt, dass ihm so einer, wie ich es bin, in der Mannschaft noch fehlte. Ein Stürmer, der kämpft, ackert, keine Zweikämpfe scheut und auch noch Tore macht. Es hat doch jeder gesehen, wie wertvoll ich für Freiburg bin.

kicker: Mit welchen Zielen gehen Sie jetzt das neue Jahr 2010 an?

Idrissou: Ich habe drei Dinge im Kopf. Erstens endlich mit Kamerun mal diese Trophäe, den Afrika-Cup zu holen - das wird mal wieder Zeit. Zweitens will ich mit Freiburg den Klassenerhalt schaffen. Und dann geht der Blick natürlich in Richtung Weltmeisterschaft in Südafrika.

kicker: Ist es nicht ein Handicap, dass Sie Freiburg zu Beginn der Rückrunde fehlen?

Idrissou: "Ich werde gleich wieder Gas geben"

Idrissou: Nein, das glaube ich nicht. Wenn ich aus Angola zurückkomme, werde ich gleich wieder Gas geben, so dass der Trainer nicht an mir vorbeigehen kann.

kicker: Fürchten Sie nach der Verpflichtung des senegalesischen Stürmers Papiss Cissé vom FC Metz nicht um Ihren Stammplatz?

Idrissou: Egal wer kommt, ich fürchte keine Konkurrenz. Ich bin da, ich habe mich immer durchgesetzt. Papiss ist nach meinen ersten Eindrücken ein guter Mann, aber nicht gut genug für mich. Ich gehöre zu den "intouchable", zu den Gesetzten im Freiburger Team.

kicker: Obwohl es heißt, Sie würden den SFC im Sommer in Richtung Schalke 04 verlassen?

"Für mich zählt nur der Klassenerhalt"

Idrissou: Im Moment zählt für mich nur Freiburg. Alles andere ist Spekulation. Ich bin froh, dass ich in Freiburg wieder mein Niveau gefunden habe, und das wird auch so bleiben. Für mich zählt hier nur der Klassenerhalt mit dem SCF.

kicker: Sie haben Ihr letztes Länderspiel im Finale der Afrika-Meisterschaft 2008 in Ghana bestritten. Hatten Sie überhaupt noch Kontakte zu den Mitspielern bei den Kamerunern?

Idrissou: Der ist nie abgerissen. Wenn auch nur telefonisch, aber ich habe immer Kontakt zu Rigobert Song oder Samuel Eto'o und den anderen gehabt. Ich freue mich auch schon wieder richtig auf die "Löwen". Wir haben immer viel Spaß zusammen.

kicker: Und welches Team haben Sie auf der Liste der Favoriten für die Afrika-Meisterschaft 2010?

Idrissou: Ich denke vor allem an die Elfenbeinküste. Die Ivorer haben eine sehr starke Mannschaft. Ghana ist gut und Nigeria. Und wir - eigentlich so wie immer.

kicker: Sehen Sie keinen Heimvorteil für die Angolaner?

Idrissou: Nein, die sind kein Problem. Die haben wir in Ghana beim Turnier 2008 schon in der Vorrunde geschlagen.

Interview: Hardy Hasselbruch