kicker

Dunne ärgert ManCity

Überblick: Chelsea distanziert Liverpool - ManUnited verliert Platz eins

Dunne ärgert ManCity

Dunne trifft gegen die Ex-Kollegen

Richard Dunne (Aston Villa)

Traf gegen die Ex-Kollegen: Villas Verteidiger Richard Dunne. imago

Am Montagabend endete der 8. Spieltag der Premier League in Birmingham. Mit Aston Villa und Manchester City standen sich zwei Teams gegenüber, die sich Hoffnungen machen, irgendwann in die Dominanz der "Big Four" eindringen zu können. Im Villa Park war Adebayor nach abgesessener Sperre wegen der Tätlichkeit gegen Arsenals van Persie wieder am Ball - im Blickpunkt stand aber zunächst nicht der Togolese, sondern Ex-ManCity-Verteidiger Dunne: Der Ire übersprang nach einer Ecke Ex-Villa-Akteur Barry und netzte per Kopf ein (15.).

Die Gäste verstärkten ihre Bemühungen um den Ausgleich gegen Ende der ersten Hälfte, doch Adebayor scheiterte an Friedel. Auch nach der Pause kam City nur langsam auf Touren, schaffte aber nach Vorarbeit von Adebayor durch Bellamy gegen die defensivstarken Hausherren trotzdem das 1:1 (68.) und ist bei einem Spiel weniger weiterhin ernstzunehmender Verfolger des neuen Spitzenreiters Chelsea.

Carvalho bewacht, Drogba legt auf, Anelka trifft

Fußball, Premier League: Nicolas Anelka (FC Chelsea) gegen Javier Mascherano (FC Liverpool)

Netzte zur Chelsea-Führung ein: Nicolas Anelka, hier bedrängt von Javier Mascherano. picture-alliance

Die Londoner haben Manchester United wieder vom Tabellenthron gestoßen. An der Stamford Bridge behielten die Blues im Topduell gegen Liverpool mit 2:0 die Oberhand. Von einem Spitzenspiel war anfangs aber wenig zu sehen, beide Mannschaften bekämpften sich hauptsächlich im Mittelfeld. Erst mit Anelkas Kopfball, den Reina entschärfte (29.), wachte das Match auf. Auch Ballack, der zuletzt mit muskulären Problemen aussetzen musste, zeigte sich erstmals gefährlich vor dem Tor, als er Decos Freistoßflanke aus fünf Metern über den Kasten setzte. Chelsea war überlegen, die beste Chance vor der Pause gehörte aber den Gästen: Riera schoss kurz vor dem Halbzeitpfiff einen Freistoß aus großer Distanz flach in Richtung Tor, Cech-Ersatz Hilario konnte aufgrund des vielen Betriebs vor seinem Tor erst in letzter Sekunde reagieren und klärte stark.

Der 8. Spieltag

Nach einer Stunde war der Bann gebrochen: Anelka schoss aus kurzer Distanz ein, nachdem Lampard im Mittelfeld den Ball gegen Mascherano erobert und Drogba stark geflankt hatte. Liverpool wurde danach etwas stärker, bekam aber keine Chancen, zu sicher agierte die Defensive der Hausherren. Auch Chelsea-Schreck Torres hatte einen ganz schweren Stand, Ricardo Carvalho ließ ihn nicht aus den Augen. Stattdessen machte Joker Malouda in der Schlussminute alles klar, indem er aus vier Metern einschob. Wieder hatte Drogba exzellent vorbereitet. Die Ancelotti-Elf ist somit wieder Erster und distanzierte nebenbei Liverpool um sechs Punkte.

Fabregas ist erst von Wenger zu bremsen

Hellauf begeistert konnten die Zuschauer von einem mitreißenden Spiel und einem Hauptdarsteller im Emirates Stadion sein. Die Blackburn Rovers gingen früh durch einen Kopfball in Führung. N'Zonzi setzte sich gegen Vermaelen im Luftduell durch (4.). In der Folge traf Fabregas nur das Aluminium für Arsenal. Zielsicherer zeigte sich Vermaelen, der zum Ausgleich einschoss (17.), der Spanier hatte vorbereitet. Durch ein Kontertor von Dunn gingen die Rovers zwar erneut in Führung (31.), diesmal schossen die Gunners jedoch postwendend zurück: Mit einem schönen Pass brachte Fabregas van Persie ins Spiel, der das 2:2 markierte (33.). Vor allem gegen Fabregas fand Blackburn während der gesamten Partie kein Mittel. Der Spanier war es auch, der Arshavins Tor zum 3:2-Pausenstand auflegte.

Cesc Fabregas

Der Mann des Tages bei den Gunners: Cesc Fabregas. imago

Nach dem Wechsel machte es der Arsenal-Kapitän dann mit einem Volleyschuss aus 18 Metern selbst (57.). Unter großem Applaus kam schließlich Walcott zu seinem ersten Einsatz nach Rückenproblemen und durfte sechs Minuten später bereits über seinen ersten Treffer jubeln (75.). Vorbereitet von Arshavin und klar - Fabregas! In der 76. Minute war der Albtraum für die Rovers vorbei: Ramsey ersetzte Fabregas. Ohne den Vorlagengeber des Tages dachte der ebenfalls eingewechselte Bendtner um. Im Alleingang setzte sich der Däne gegen zwei Defensivstatisten der Rovers durch und schoss zum 6:2-Endstand ein (89.).

Huth trifft für Stoke

Im Stadtduell zwischen West Ham United und Fulham brachte Carlton Cole die Heimelf zunächst in Führung. Es folgte ein Platzverweis für Kagisho Dikgacoi bei seinem ersten Einsatz für die Cottagers. Also beste Voraussetzungen für den zweiten Saisonsieg für West Ham. Doch per Elfmeter glich Murphy für Fulham aus (47.). Und es kam noch schlimmer für die Hammers, als Gera sogar das 2:1 für die dezimierten Gäste erzielte (57.). In der letzten Minute rettete Stanislas noch einen mageren Punkt. Einen Zähler gab es auch für Stoke City beim FC Everton. Huth erzielte per Kopf die Führung für die Gäste (50.), die von Osman wenig später egalisiert wurde (55.).

Portsmouth holt die ersten Punkte

David James (FC Portsmouth) im Getümmel

Rein ins Getümmel: Portsmouth-Keeper David James hielt seinen Kasten sauber. picture alliance

Der FC Portsmouth hat eine turbulente Woche hinter sich. Die Spielergehälter konnten erst verspätet gezahlt werden, finanzielle Probleme bahnen sich an. Davon unbeeindruckt beendete das Team von Coach Paul Hart seine Negativserie und fuhr bei den Wolverhampton Wanderers am Samstag nach sieben Niederlagen in Folge den ersten Saisonsieg ein. Yebda bescherte den Gästen beim Aufsteiger mit seinem Kopfball nach Flanke des starken Kevin-Prince Boateng die ersten Punkte der Spielzeit.

Tottenham-Coach Harry Redknapp trieb zuletzt vor allem eine Frage um: Wen aufstellen im Sturm? Beim Auswärtsspiel in Bolton löste sich Redknapps Luxusproblem von selbst: Da Defoe verletzt ausfiel, durfte Crouch an der Seite von Keane ran. Im Reebok Park trafen jedoch andere: Die beiden Kroaten Krancjar und Corluka erzielten ihre ersten Treffer im Spurs-Trikot und glichen jeweils die Führung der Hausherren aus. So nahmen die Gäste letztlich einen Punkt zurück mit nach London.

Bei Hull City geriet Teammanager Phil Brown nach drei Niederlagen in Folge und der peinlichen Vorstellung beim 1:6 in Liverpool zuletzt mächtig in die Schusslinie. Sein Team sorgte mit dem 2:1-Erfolg gegen Wigan Athletic für ein wenig Entlastung. Neuzugang Vennegoor of Hesselink und der Brasilianer Geovanni trafen für die Tigers, die damit vorerst aus der Abstiegszone klettern. Ein wichtiger Sieg gelang auch dem FC Burnley, der das Aufsteigerduell gegen Birmingham City mit 2:1 für sich entschied.

Sunderland verpasst die Überraschung knapp

Der FC Sunderland lieferte am Abend im Old Trafford eine bärenstarke Vorstellung ab. Das Team von Steve Bruce, der gegen seinen alten Lehrmeister Sir Alex Ferguson in zwölf Vergleichen zuvor noch nicht gewonnen hatte, ging durch Bent schon nach acht Minuten in Führung. Manchester United enttäuschte über weite Strecken auf ganzer Linie, leistete sich zu viele leichte Ballverluste und versprühte nur wenig Gefahr. Erst ein Traumtor von Berbatov, der per Fallrückzieher traf, brachte den Meister nach dem Wechsel wieder ins Spiel.

Dimitar Berbatov (Manchester United)

Traumtor zum Ausgleich: Dimitar Berbatov traf gegen Sunderland zum 1:1. picture alliance

Nur sieben Minuten später gingen die Gäste allerdings erneut in Führung. Jones setzte sich kurz vorm Fünfmeterraum robust im Luftduell gegen United-Keeper Foster durch und köpfte ein. Richardson erwies seinem Team dann allerdings einen Bärendienst, als er den Ball wegtrat und dafür Gelb-Rot sah. In Überzahl machte United dann noch einmal mächtig Dampf - und rettete tatsächlich noch einen Punkt. In der zweiten Minute der Nachspielzeit zog Evra im Sechzehner ab, der bis dahin starke Anton Ferdinand, der kleine Bruder von United-Verteidiger Rio, lenkte den Ball ins eigene Netz. Ein glücklicher Punktgewinn für die Ferguson-Elf, die zumindest bis Sonntag Tabellenführer bleibt.