Int. Fußball

Genua: Fan-Krawalle nach Zwangsabstieg

Italien: Giovanni Vavassori neuer Coach für Francesco Guidolin

Genua: Fan-Krawalle nach Zwangsabstieg

Aufgebrachte Fans haben in der Nacht zum Samstag auf den Zwangsabstieg des italienischen Erstligisten FC Genua in die dritte Liga mit Krawallen reagiert. Genua hatte nach zehnjähriger Erstliga-Abstinenz am letzten Spieltag der Serie B mit einem 3:2 gegen den AC Venedig den vermeintlichen Aufstieg geschafft. Später waren jedoch Spielabsprachen ans Licht gekommen. Ein Gericht in Genua hatte am Freitag die Klage des Klubs gegen den Zwangsabstieg in die Serie C zurückgewiesen. Wie die italienischen Medien berichteten, zogen daraufhin 3000 Anhänger des Klubs durch die Innenstadt Richtung des Stadions Marassi. Die wütenden Fans errichteten in der Nähe des Bahnhofs auf den Gleisen eine Blockade und setzten Waggons in Brand. Bei anschließenden Ausschreitungen wurden mindestens 12 Polizisten verletzt. Der FC Genua hatte sich laut Fußballverband mit einem abgesprochenen 3:2-Heimsieg am 11. Juni gegen den AC Venedig den Aufstieg in die Serie A erkauft. Ein Vertreter der Venezianer war vor dem entscheidenden Spiel beim Verlassen des Firmengeländes von Genuas Klub-Präsident Enrico Preziosi mit 250.000 Euro in bar abgefangen worden. Der Verein bestreitet jegliche Manipulation. Das Geld sei eine Anzahlung für einen Spielertransfer gewesen. Trotz des Zwangsabstiegs geht der Alltag für den Klub weiter. Trainer Francesco Guidolin wurde am Freitag durch Giovanni Vavassori ersetzt. Der neue Coach, der zuletzt den Drittligisten Ternana betreute, wird am Montag das erste Training in Genua leiten. Der FC Genua ist angeblich auch auf der Suche nach einem Käufer. Klubchef Preziosi will den Verband nach Informationen italienischer Medien an einen lokalen Stahlproduzenten verkaufen.