Als Mannschaft, die sich auch im Duell mit den Großen des spanischen Fußballs üblicherweise nicht zurückzieht, präsentierte sich der FC Girona auch gegen Spitzenreiter Barça. Von Beginn an nach Spielanteilen gleichwertig war es einer Zufallsaktion geschuldet, dass die Gäste durch Rechtsverteidiger Semedo, der sein Premieren-Tor (im 59. Einsatz) erzielte, nach neun Minuten in Führung gingen. Zuvor war die Kugel nach einer Suarez-Hereingabe unkoordiniert hin und her gesprungen, schließlich fiel sie Barcelonas Nummer zwei vor die Füße. Wenig später hatten die Hausherren etwas Pech, als ein Trikotziehen Albas an Stuani ungeahndet blieb - dennoch keine gravierende Fehlentscheidung (12.).
ter Stegen und Piqué halten die Null
Beinahe gelang den "kleinen" Katalanen der zeitnahe Ausgleich dennoch, Juanpe köpfte alleine vor ter Stegen aber über den Querbalken (14.). Barça indes verpasste es, seine Führung auszubauen, als Coutinho nach einem tollen Zuspiel von Messi im Eins-gegen-eins seinen Meister in Bono fand (16). Der Argentinier selbst scheiterte per Schlenzer (24.) und Freistoß (30.) mit seinen Abschlüssen im ersten Durchgang. Während der Ausgleich Gironas sogar mehrere Male in der Luft lag: Ter Stegen parierte Espinosas Kopfball aus kurzer Distanz reflexartig (36.) und später auch per Fußabwehr Stuanis Flachschuss (43.). In der direkten Folge, Pons setzte nach, rettete Piqué geistesgegenwärtig auf der Linie (43.).
Platzverweis für Bernardo - Messi mit dem 2:0
Auch nach dem Seitenwechsel machte Girona zunächst den gefährlicheren Eindruck, allen voran Stuani: Der Top-Knipser der Hausherren tankte sich halbrechts im Strafraum durch, scheiterte dann wuchtig, aber zu mittig, an ter Stegen (50.). Dann sah sich der Underdog plötzlich dezimiert, als Bernardo für ein Einsteigen gegen Suarez die Gelb-Rote Karte gezeigt bekam - hart, aber zumindest relativ linientreu (51.). Doch Girona ließ sich kaum beirren, verpasste durch Stuani, ter Stegen parierte erneut (55.), und Garcia, Busquets grätschte in letzter Sekunde dazwischen (56.), wiederholt den hochverdienten Ausgleich.
Barça hingegen, das lange Zeit nur "so hoch sprang" wie ein gutes Pferd, wurde offensiv lange in Schach gehalten, ehe Alba über den linken Flügel enteilte und in der Mitte keiner bei Messi stand - feiner Heber, 2:0 (68.). Suarez (75., 90.+3), Messi (78.) und Coutinho (90.+2) gelang es in der Folge nicht, das Ergebnis weiter in die Höhe zu schrauben, was angesichts des Aufwands auch nicht verdient gewesen wäre. Barcelona zieht an der Tabellenspitze (fünf Punkte Vorsprung) weiter seine Kreise, Girona steht vier Zähler vor einem Abstiegsplatz.