Bundesliga

Bundesliga - Nuri Sahin verlässt Borussia Dortmund und wechselt zu Werder Bremen

Überraschender Wechsel innerhalb der Bundesliga

Bremer Transfercoup: Sahin kommt vom BVB!

Abschied vom BVB: Nuri Sahin geht nach Bremen.

Abschied vom BVB: Nuri Sahin geht nach Bremen. imago

"Es hat sich nichts Passendes ergeben", hatte Werder-Manager Frank Baumann noch am Donnerstag über die abgebrochene Suche nach einem neuen Sechser gesagt. "Auf der Einkaufsseite wird nichts mehr passieren. Wir fühlen uns mit dem Kader, so wie er jetzt steht, sehr, sehr wohl." Es sei außerdem wichtig, erklärte Baumann weiter, "nicht zu viele unzufriedene Spieler im Kader zu haben". Ole Käuper etwa werde in dieser Saison "der nächste Schritt" zugetraut.

Ob Baumann dabei die Finger gekreuzt hat, ist nicht übermittelt. Fest steht allerdings: Seine Aussagen sind ein Tag später überholt, denn zum einen wird Käuper (Teilruptur des Außenbandes im rechten Sprunggelenk) doch länger ausfallen als zunächst angenommen, und zum anderen hat Werder am Freitag nochmal zugeschlagen und Ur-Borusse Nuri Sahin ablösefrei aus Dortmund verpflichtet.

Spielersteckbrief Sahin
Sahin

Sahin Nuri

Käuper-Verletzung mit ausschlaggebend für den Sinneswandel

"Wir hatten immer betont, dass wir, wenn sich eine interessante Konstellation ergibt, uns damit beschäftigen werden", erklärt Baumann nun. "Dies war so eine Konstellation. Wir sind froh, dass wir einen Spieler von dieser Qualität von Werder überzeugen konnten."

Der 29-jährige Deutsch-Türke hat am Freitag den Medizincheck absolviert und für zwei Jahre an der Weser unterschrieben; er wird demnächst mit der Rückennummer 17 auflaufen. Unter Trainer Lucien Favre waren Sahins Dienste beim BVB nicht mehr gefragt; im Pokal (2:1 n. V. in Fürth) und beim Bundesliga-Auftakt (4:1 gegen Leipzig) stand der 52-malige Nationalspieler nicht im Kader. Gerade auf seiner Position hatte der BVB mit Ex-Bremer Thomas Delaney und Axel Witsel (Tianjin Quanjian) aufgerüstet.

Kommentar zu Sahins Werder-Wechsel: Ein sinnvoller Deal - mit einem Haken

In der 2011er Meistersaison unter Jürgen Klopp gehörte Sahin (nach wie vor der jüngste Bundesliga-Torschütze aller Zeiten) zu den Garanten im Team und wechselte im Anschluss zu Real Madrid. Dort hatte er sich nicht durchsetzen können und kehrte nach einem halben Jahr Leihe beim FC Liverpool im Januar 2013 zum BVB zurück.

Kohfeldts Lob und Sahins Begründung

"Ich denke, über die Qualitäten von Nuri muss man nicht viel sagen", lobt Trainer Florian Kohfeldt. "Er hat in der Bundesliga fast alles erlebt, wurde mit Dortmund Meister und Pokalsieger, hat dazu bei Real Madrid und dem FC Liverpool gespielt. Er hat das Potenzial, uns noch weiter zu verbessern und ermöglicht uns weitere Optionen. Für die Partie gegen Frankfurt ist er noch keine Option, die Fans werden ihn dann voraussichtlich beim Testspiel in Leer erstmals im Werder-Trikot erleben können."

"Die Gespräche mit den Verantwortlichen und dem Trainer waren sehr gut", begründet Sahin seine Entscheidung. "Werder ist immer noch ein großer Verein, bei dem man aktuell auch das Gefühl hat, dass hier etwas heranwachsen wird. Ich freue mich darauf, dabei mitwirken zu können."

Sahin ist der neunte und letzte Neue

Sahin ist nach Davy Klaassen (Everton), Yuya Osako (Köln), Felix Beijmo (Djurgardens), Martin Harnik (Hannover), Stefanos Kapino (Nottingham), Jan-Nikas Beste (BVB U 19), Kevin Möhwald (Nürnberg) und Claudio Pizarro (zuvor vereinslos) bereits der neunte Bremer Neuzugang.

mkr

Die Karriere von Nuri Sahin in Bildern