"Ich kann die Momente und Gefühle, die ich in den letzten anderthalb Jahre hatte, kaum in Worte fassen", meinte Bartra, dessen Abschied in Dortmund am Dienstag laut BVB-Meldung "sehr emotional" ausfiel. "Ich hätte es nie für möglich gehalten, so viel Liebe und Unterstützung von einer der besten Fußball-Familien der Welt zu erhalten. Ihr seid ein Vorbild für alle!", wird der 27-Jährige in der Meldung auf der Dortmunder Vereinswebsite zitiert.
Hinter Bartra liegen anderthalb bewegende Jahre in Deutschland: Angefangen mit dem Bundesligadebüt gegen Mainz 05 (2:1) im August 2016, über den ersten Treffer im BVB-Dress beim furiosen 6:0 im Champions-League-Gruppenauftakt bei Legia Warschau, bis hin zum dramatischen Bombenanschlag auf die Dortmunder Mannschaft am 11. April 2017.
Ich hätte es nie für möglich gehalten, so viel Liebe und Unterstützung von einer der besten Fußball-Familien der Welt zu erhalten. Ihr seid ein Vorbild für alle.
Marc Bartra
Bartra selbst war vom Attentat vor dem Viertelfinal-Hinspiel gegen Monaco körperlich am meisten betroffen: Der inzwischen 27-Jährige erlitt dabei unter anderem einen offenen Bruch des Unterarms und lag mehrere Tage im Krankenhaus. Mit dem Pokalsieg in Berlin (2:1 gegen Frankfurt) fand seine Debütsaison immerhin einen versöhnlichen Abschluss. "Diesen Moment und alle anderen werde ich nie vergessen", sagte Bartra, der die Manschette, die er zum Schutz des beim Anschlag verletzten Armes im Pokalfinale trug, am Dienstag dem Vereinsmuseum übergab.
In der laufenden Spielzeit stand der 2016 vom FC Barcelona gekommene Abwehrmann zwar auch in 20 Pflichtspielen auf dem Feld, war aber im neuen Jahr unter Peter Stöger in der Hierarchie nach hinten gewandert - spätestens nach dem Transfer von Basel-Talent Manuel Akanji - und durfte sich einen neuen Verein suchen.
"Deutliches Entgegenkommen": Ablöse bei 10,5 Millionen Euro
Das hat er nun getan: Bartra, der in insgesamt 49 Pflichtspielen fünf Tore für den BVB erzielte, wechselt zu Real Betis nach Sevilla. Die Andalusier müssen für den 13-maligen spanischen Nationalspieler 10,5 Millionen Euro an den BVB überweisen.
Als Marco Bartra beim Anschlag auf den Mannschaftsbus verletzt wurde, wünschten ihm die BVB-Fans "Gute Besserung". imago
"Marc Bartra ist ein wundervoller Mensch und ein toller Fußballer, der unsere BVB-Herzen sofort für sich gewonnen hat", betonte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke: "Leider ist ihm in Dortmund durch den feigen Anschlag auf noch immer unfassbare Weise Schreckliches widerfahren. Vor diesem Hintergrund respektieren wir Marcs Wunsch, in sein Heimatland zurückzukehren und alles hinter sich zu lassen. Weil wir uns Marc in besonderer Weise verpflichtet fühlen, haben wir bei den Ablöseverhandlungen deutliches Entgegenkommen gezeigt. Borussia Dortmund wünscht Marc Bartra und seiner Familie alles Gute für die Zukunft. Wir werden immer miteinander verbunden bleiben."
Betis steht in La Liga derzeit auf dem 13. Rang; nach dem fulminanten 5:3-Derbysieg bei Stadtrivale FC Sevilla erlitt das Team von Trainer Quique Setien zuletzt zwei Rückschläge im Kampf um einen Europa-League-Startplatz. Von Rang sieben trennen die Verdiblancos lediglich vier Zähler.