Als Emre Mor im Sommer 2016 seinen Dienst bei Borussia Dortmund antrat, da eilten ihm große Lobeshymnen voraus . Der 1,69 Meter kleine Dribbler erinnere an niemand Geringeren als Lionel Messi, er sei kaum vom Ball zu trennen und eines der größten Talente Europas, hieß es von einstigen Weggefährten und zahlreichen Experten. Dass er jetzt zum Tabellen-16. der Primera Division wechselt, belegt, dass zwischen Erwartung und Wirklichkeit eine teils gewaltige Lücke klaffte.
Die Spanier lassen sich Mor Medienberichten zufolge 13 Millionen Euro kosten und statten ihn mit einem Fünfjahresvertrag aus. Vor einem Jahr hatte der BVB 9,5 Millionen Euro an den dänischen Klub Nordsjaelland überwiesen, wo der inzwischen 20-Jährige zuvor gespielt hatte. Für Dortmund war es also trotz der eher enttäuschenden Zusammenarbeit - Mor kam in der Bundesliga nur 13 Mal zum Einsatz (ein Tor, drei Vorlagen) - ein durchaus erfolgreiches Geschäft.
Mailand? Turin? Vigo!
Mit Mors Wechsel in die galicische Hafenstadt Vigo endet auch ein wochenlanger Wirrwarr um seine Zukunft. Vor einigen Wochen bereits stand er kurz vor einem Wechsel zu Inter Mailand , der BVB hatte ihn deshalb sogar schon für das offizielle Fotoshooting freigestellt. Doch der Transfer platzte auf der Zielgerade - laut italienischen Medien aufgrund von Nachforderungen seines damaligen Beraters Muzzi Özcan.
Kurz darauf trennte sich Mor von Özcan und beauftragte Bektas Demirtas damit, ihm einen neuen Klub zu suchen. Am Dienstag hieß es dann zunächst, er stünde kurz vor der Unterschrift beim FC Turin. Gelandet ist er schließlich in Vigo.