Jesus Vallejo hat sich seinen Traum erfüllt: Er verlässt Eintracht Frankfurt nach nur einem Jahr wieder - weil Real Madrid fest mit ihm plant. Der 20 Jahre junge Innenverteidiger war 2015 von Real Saragossa zu den Königlichen gewechselt, die ihn sofort zurück nach Saragossa verliehen und ein Jahr später schließlich nach Frankfurt.
Trotz fehlender Kaufoption hatten sich die Eintracht-Verantwortlichen leise Hoffnungen darauf gemacht, den spanischen U-21-EM-Teilnehmer ein weiteres Jahr behalten zu dürfen, doch Real hat nun andere Pläne. Vallejo soll wie geplant sofort zurückkehren.
Eintracht Frankfurt - Die letzten Spiele
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Real Madrid - Die letzten Spiele
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Spielersteckbrief Vallejo
Bundesliga - Topspieler (Abwehr) 2016/17
"Natürlich nehmen wir diese Nachricht mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen", kommentiert das SGE-Sportvorstand Fredi Bobic. "Jesus hat eine überragende Saison gespielt und uns sehr weitergeholfen. Gerne hätten wir ihn noch ein Jahr in Frankfurt gesehen, aber es erfüllt uns mit großem Stolz, dass wir ihn so gut entwickeln konnten, dass Real ihn nun fest einplant."
Von ihnen konnte ich ganz viel lernen und den Fußball sehr genießen.
Jesus Vallejo über seine Frankfurter Mitspieler
Vallejo hatte sich in Frankfurt sofort zur Stammkraft entwickelt, war Leistungsträger in der bärenstarken Hinrunde, die die Eintracht auf Platz sechs abschloss. Doch diverse Muskelverletzungen bremsten ihn seit Februar aus - und mit ihm die Eintracht, die schlechteste Mannschaft der zweiten Jahreshälfte. In der Rückrunde kam Vallejo nur noch auf acht Spiele (insgesamt 25, ein Tor, eine Vorlage kicker-Notenschnitt 3,24), konnte aber immerhin im DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund (1:2) wieder mitwirken.
"Als ich vor zwei Jahren bei Real Madrid unterschrieben habe, war es mein Traum, ein Teil der ersten Mannschaft zu werden. Dieser Traum ist nun in Erfüllung gegangen", sagt Vallejo. "Aber ohne die Hilfe von Eintracht Frankfurt wäre das niemals möglich gewesen." Sein Dank gelte den Verantwortlichen, den Teamkollegen ("Von ihnen konnte ich ganz viel lernen und den Fußball sehr genießen") und den "großartigen" Fans: "So gerne hätten wir den Pokal für sie geholt. Und auch wenn sich unsere Wege jetzt trennen, werde ich die Eintracht immer in Erinnerung behalten und sie als neuer Fan bestmöglich unterstützen."
Aktuell kann Kovac nur Abraham als Stammspieler im Abwehrzentrum einplanen
Die Eintracht, die auch mit Vallejo in der Innenverteidigung personell hätte nachlegen müssen, ist nun auf dem Transfermarkt erst recht unter Zugzwang. Als Stammspieler kann Trainer Niko Kovac auf dieser Position aktuell lediglich Abwehrchef David Abraham einplanen. Marco Russ ist wegen seiner Tempo-Defizite wohl nicht mehr als eine Aushilfskraft, Makoto Hasebe könnte nach monatelanger Pause (Knie-OP) auch auf der Sechs gefragt sein.
jpe