"Es ist eine große Enttäuschung", sagte Buffon nach Spielende: "Wir dachten, alles gemacht zu haben, um dieses Finale zu gewinnen." Am Ende aber war Real Madrid um den überragenden Cristiano Ronaldo doch mindestens eine Nummer zu groß und wies die "Alte Dame" mit 4:1 in die Schranken .
Juve kommt gut rein
Nach einem eigentlich vielversprechenden Start mit gleich drei Torchancen in den Anfangsminuten geriet der italienische Double-Sieger erst unglücklich in Rückstand, bügelte diesen aber in Person von Mario Mandzukic durch einen artistisch sehenswerten Treffer wieder aus. "Wir haben eine großartige erste Hälfte gespielt, in der wir Real mächtig in Schwierigkeiten gebracht haben", so Buffon, der bis auf den Gegentreffer zum 0:1 nahezu beschäftigungslos geblieben war. Juve-Coach Massimiliano Allegri hatte seine Mannschaft bis dato optimal auf den Gegner eingestellt und so das brandgefährliche Umschaltspiel der Königlichen nicht zur Entfaltung kommen lassen.
Spielersteckbrief Buffon
Spielersteckbrief Dani Alves
Juventus Turin - Die letzten Spiele
Juventus Turin - Vereinsdaten
Gründungsdatum
01.11.1897
Vereinsfarben
Weiß-Schwarz
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild nahezu komplett. "In der zweiten Hälfte zeigte sich ihre ganze Klasse und Stärke. Sie wissen, wie man solche Spiele gewinnt", erklärte Buffon. Juventus kam phasenweise überhaupt nicht mehr hinten heraus und sah sich einer gewaltigen Angriffswelle des Titelverteidigers ausgesetzt. "Die erste Hälfte war offen, in der zweiten waren wir die klar bessere Mannschaft", analysierte auch Madrids Toni Kroos den Spielverlauf .
Doppeltes Pech: Zwei abgefälschte Real-Tore
Dass die Königlichen aber erneut in Führung gingen, war auch mit ein bisschen Glück verbunden. Wie schon beim 1:0 von Ronaldo, bei dem Juves Abwehrmann Leonardo Bonucci unglücklich abfälschte, hatte auch beim 2:1 der Fußballgott etwas gegen die Bianconeri. Einen Distanzschuss von Casemiro bekam Sami Khedira beim Abwehren an den Absatz und erteilte dem Spielgerät damit eine unnatürliche Flugkurve genau ins eigene Tor. "Mit dem 2:1 hat Juve einen kleinen Knacks bekommen", meinte Kroos, der letztlich auch resümierte: "Hinten raus war es relativ eindeutig."
Somit musste Juventus Turin schon die fünfte CL-Finalniederlage hinnehmen - und baute damit seinen eigenen Negativrekord im 50. Finale der Vereinsgeschichte weiter aus. "Wenn man den Henkelpott gewinnen will, muss man stärker sein", sprach Buffon Klartext, der damit weiterhin auf den Gewinn der größten europäischen Trophäe im Vereinsfußball warten muss. Ein weiterer Versuch bleibt dem italienischen Rekordnationalspieler wohl noch, denn erst nach der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr plant er seine Karriere zu beenden.
Trost nach einer Finalniederlage: Das kannte Dani Alves bislang nicht. Getty Images
Ungewohntes Bild für Dani Alves
Zwar konnte Mitspieler Dani Alves die Königsklasse in seiner langjährigen Profilaufbahn schon dreimal mit dem FC Barcelona gewinnen, dennoch war die 1:4-Pleite etwas neues für den Brasilianer, der bis dato noch nie ein großes internationales Finale verloren hatte. Seine ersten zehn Endspiele, darunter zwei UEFA-Cup- (2006 und 2007 mit dem FC Sevilla) sowie zwei Champions-League-Finals (2011 und 2015; 2009 fehlte er verletzt) hatte er stets siegreich gestaltet.
