Die Bayern-Stars erwartet am morgigen Samstag in Paderborn (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) ein gewohntes Bild. Zum 275. Mal in Folge spielen sie in der Bundesliga vor ausverkauftem Haus. Am 30. Januar 2007 sahen 60.000 Zuschauer ein ödes 0:0 gegen den VfL Bochum, seitdem bleibt kein Sitz mehr leer. Aufsteiger Paderborn verkommt in der Pressekonferenz zur Randnotiz, nur anfangs muss Guardiola auf den nächsten Gegner eingehen. "Eine sehr gute Mannschaft, gefährlich. Sie haben eine sehr gute Organisation, ich habe großen Respekt." Eine Floskel Guardiolas? Mit dem bayerischen Mia-san-Mia vertragen sich solche Sätze eigentlich nicht, ein seriöser Auftritt seiner Mannschaft sollte zu drei Punkten reichen, das muss und wird Guardiola wissen.
Drei Rückkehrer kündigen sich an
Positive Nachrichten vermeldet er zu Thiago, der in dieser Woche bekanntlich nach München zurückgekehrt ist. "In zwei oder drei Wochen, vielleicht in einem Monat" rechne er wieder mit dem Mittelfeldspieler. Bereite dessen Knie keine Probleme, werde Thiago schon bald wieder mit der Mannschaft trainieren. "Der Doktor ist sehr optimistisch, dann bin ich es auch." Zwar betont Guardiola, er könne es nicht ändern, dass Thiago, Philipp Lahm und Javi Martinez weiter fehlen, seine Mannschaft sei aber trotzdem erfolgreich.
Spielersteckbrief Xabi Alonso
Spielersteckbrief Thiago
Spielersteckbrief Lahm
Bundesliga - 22. Spieltag
Bundesliga - Topspieler (Mittelfeld) 2014/15
Ein Satz entlarvt dann doch, dass er das Comeback dieses für seine Spielweise so wichtigen Trios herbeisehnt. "Wenn wir ins Viertelfinale der Champions League einziehen, dann kann das eine super Saison werden." Die Runde der letzten Acht steigt Mitte April, Lahm wird sicher, die beiden anderen vielleicht wieder dabei sein. "Sie haben Lösungen für das Spiel auf kleinem Raum, kontrollieren die Konter des Gegners. Aber wir haben es auch ohne sie überragend gemacht, in den letzten drei Spielen hatte der Gegner insgesamt nur drei Chancen."
Guardiola stellt sich vor seine Spieler
Einzelkritik an seinen Spielern lässt Guardiola nicht zu. Beispiel Dante, der zuletzt ins Hintertreffen im Kampf um einen der beiden Innenverteidigerplätze geraten ist. "Er ist ein sehr wichtiger Spieler. Mit ihm haben wir in der Hinrunde nur vier Gegentore bekommen. Wenn er wie in Wolfsburg ins Eins-gegen-eins mit De Bruyne muss, ist das eher ein Konzeptproblem oder eines des Trainers."
Auch ein schlechtes Verhältnis zu Robert Lewandowski will sich Guardiola nicht andichten lassen. "Er kennt meine Meinung, ich habe keine Zweifel an ihm. Wenn ich Müller, Götze oder Ribery in Donezk draußen gelassen hätte, hätte ich jetzt ein Problem mit ihnen. Ich weiß, dass die Spieler, die nicht spielen, sauer und enttäuscht sind. Aber das ist normal."
Wir haben ihn geholt, um zu dirigieren, zu dominieren, den Ball zu kontrollieren. Der Ball ist immer schneller als die Beine.
Pep Guardiola über Xabi Alonso
Auch den zuletzt formschwachen und zu Recht kritisierten Xabi Alonso nimmt Guardiola in Schutz. "Wir haben ihn nicht fürs Hinterlaufen geholt, da ist er der schlechteste Spieler der Welt. Wir haben ihn geholt, um zu dirigieren, zu dominieren, den Ball zu kontrollieren. Der Ball ist immer schneller als die Beine." Und selbstverständlich könnten Alonso und Bastian Schweinsteiger entgegen vieler Expertenmeinungen auch gemeinsam erfolgreich spielen. "Kein Problem, beide sind intelligent. Basti hat alle Freiheiten, dann vorne reinzulaufen. Er hat eine große Qualität, mit dem Kopf Tore zu erzielen."
Mit einer schnellen Meisterschaft rechnet Guardiola übrigens nicht. "Wir werden bis zum Ende gegen Wolfsburg kämpfen und die Bundesliga nicht im Februar gewinnen." Angespannt wirkt er auch bei dieser These nicht…
