Bundesliga

Der Ex-Stuttgarter und -Hannoveraner Karim Haggui: "Mein Herz schlägt für 96"

Hannover: Ex-Bundesligaprofi zum Duell seiner früheren Klubs

Haggui: "Mein Herz schlägt für 96"

Früher im Trikot von Hannover und Stuttgart, nun bei St. Gallen: Karim Haggui.

Früher im Trikot von Hannover und Stuttgart, nun bei St. Gallen: Karim Haggui. imago

Nein, nach Hannover anreisen kann er zu dieser Partie nicht. "Wir spielen schon am Samstag selbst, mit St. Gallen beim FC Thun", erzählt Karim Haggui. Die Bundesliga interessiert den Tunesier immer noch sehr. 172-mal spielte er in der höchsten deutschen Klasse und erzielte elf Treffer. Nach den Anfangsjahren bei Bayer Leverkusen (59 Spiele, drei Tore) hatte es ihn 2009 nach Niedersachsen verschlagen. Der Verteidiger sollte es nicht bereuen. "Das war definitiv meine beste Zeit", erinnert sich der 82-malige Nationalspieler, WM-Teilnehmer 2006 in Deutschland, gerne. "Mein Herz schlägt noch immer für 96." Prägend war die dortige Zeit bis 2013, in der der Innenverteidiger 104 Spiele für Hannover bestritt und dabei sieben Tore erzielte.

Den VfB sehe ich als Aufsteiger ebenfalls sehr positiv, wenn auch nicht ganz so solide wie Hannover.

Karim Haggui

Haggui erlebte die Tragödie um Robert Enke im November 2009 hautnah mit und arbeitete sich mit dem Team von Trainer Mirko Slomka in der Folgezeit von ganz unten hoch bis zur zweimaligen Teilnahme an der Europa League in den Jahren 2011 bis 2013. Weniger glücklich verlief die anschließende Zeit in Stuttgart, wo es nur noch zu neun Spielen und einem einzigen Tor im Oberhaus reichte. Und dennoch: "Auch diese Station möchte ich nicht missen. Ich habe heute überall noch meine Freunde."

Keine Sorge um Hannover

Am Freitag aber sind die Sympathien klar verteilt. "Einmal Roter, immer Roter...", lacht der sympathische 33-Jährige, der seinem Ex-Klub die Daumen drückt. "Ich hoffe, dass es in Hannover ruhig bleibt und sie ohne Stress weiter Punkte sammeln können. Sorgen mache ich mir nicht um 96, sie können im Mittelfeld der Tabelle landen." Nach dem Abstieg habe man Vieles von unten neu aufgebaut, so Haggui. "Hut ab! Ich sehe dort Spieler mit Perspektive und eine eigentlich sehr solide Defensive - das 0:4 in Bremen am Sonntag einmal ausgenommen."

VfB auf dem Weg zur Heimmacht

Überzeugt hat Haggui aber gleichermaßen der VfB, etwa beim jüngsten 2:1-Heimsieg gegen Dortmund. "Zu Hause scheinen die Stuttgarter einen guten Schritt gemacht zu haben, dort wieder eine Macht zu werden." Auswärts klappe es bislang noch nicht so gut, fehle es dem Kader von Hannes Wolf noch an Reife und Cleverness. Nichtsdestotrotz räumt der Routinier auch den Schwaben gute Chancen ein: "Den VfB sehe ich als Aufsteiger ebenfalls sehr positiv, wenn auch nicht ganz so solide wie Hannover."

Michael Richter