Bundesliga

Hoeneß: Entspannt bei Müller, Attacke bei Sammer

Bayern-Präsident beim Sponsorentermin in Shanghai

Hoeneß: Entspannt bei Müller, Attacke bei Sammer

Gewohnt offene Worte: Bayern-Präsident Uli Hoeneß vor der Skyline von Shanghai.

Gewohnt offene Worte: Bayern-Präsident Uli Hoeneß vor der Skyline von Shanghai. Getty Images

Durch die Verpflichtung von James von Real Madrid hat sich der Konkurrenzdruck in der Offensive des deutschen Rekordmeisters nochmals verschärft. Neben dem gesetzten Robert Lewandowski rangeln sich vor allem Franck Ribery, Arjen Robben, Thiago, Kingsley Coman und eben das Duo James und Thomas Müller um die (drei) Plätze.

Dass besonders Müller ins Hintertreffen geraten könnte, sieht Hoeneß indes nicht. "Ich kann die Diskussion um Thomas Müller nicht ganz verstehen, weil ich habe das Gefühl, dass Thomas sehr, sehr gut beieinander, in guter Verfassung ist. Und ich bin ziemlich sicher: Wenn Thomas so spielt wie in Gladbach bei dem Turnier oder auch gegen Arsenal über einige Zeit, dann wird er meiner Meinung nach sich über seinen Stammplatz keine Sorgen machen müssen."

Spielersteckbrief T. Müller
T. Müller

Müller Thomas

Spielersteckbrief James
James

Rodriguez James

Trainersteckbrief Ancelotti
Ancelotti

Ancelotti Carlo

Zuletzt mahnte unter anderem Matthias Sammer via Eurosport an, dass die Münchner im Umgang mit Müller aufpassen müssten. "Müller ist ein irrationaler Spieler, ein Freigeist. Er muss diese Freiheiten spüren und dann kann es auch sein, dass er im Spiel einmal eine Zeitlang untertaucht. Das ist sein Typus, aber er ist so wichtig für diesen Klub, er ist ein Idol und mit einigen anderen die Seele und Zukunft dieses Klubs. Das sollte der FC Bayern auch verstehen", schwärmte Sammer von der Rolle des 27-jährigen Weltmeisters bei den Bayern.

Hoeneß kann die gemischten Gefühlslagen bei Müller zwar nachvollziehen ("Die Situation in den letzten Jahren war für ihn sicherlich nicht ganz befriedigend. Gar keine Frage."), dennoch glaubt der Bayern-Präsident, dass der schlaksige Offensivmann derzeit "die Herausforderung angenommen" hat. Denn: "Wenn er Ernst macht, braucht er sich meiner Meinung nach um seinen Platz keine Sorgen zu machen", so Hoeneß.

Ich würde dem Matthias dringend raten, in seinem neuen Job relativ wenig über Bayern zu reden.

Uli Hoeneß

Hoeneß wäre aber nicht Hoeneß, würde er nicht auch ein paar verbale Salven in Richtung "Ratgeber Sammer" abgeben: "Ich würde dem Matthias dringend raten, in seinem neuen Job relativ wenig über Bayern zu reden. Weil ich überzeugt bin, dass er gegen Bayern gar nichts hat. Aber dass er für das Geld, das er jetzt verdient, immer wieder provokative Fragen zum FC Bayern kriegen wird, aus denen er sich nicht immer herauswinden kann. Und das führt dann zu solchen Geschichten wie gestern. Und wenn er gut beraten ist, wird er in Zukunft über den FC Bayern wenig reden."

Kein Sportdirektor? "Wir sehen das Problem"

Redebedarf hat Hoeneß auch in Sachen Sammer-Nachfolger. Nach dessen krankheitsbedingtem Ausstieg beim FC Bayern ist der Posten des Sportdirektors verwaist, Wunschkandidat Philipp Lahm war noch nicht bereit für die Übernahme des Jobs direkt nach dem Ende seiner aktiven Karriere im Mai diesen Jahres. "Wir sehen das Problem (keinen Sportdirektor zu haben, d. Red.). Karl-Heinz Rummenigge und ich haben hier ja viel Zeit. Wir fahren viel mit dem Auto gemeinsam durch die Gegend - stundenlang. Sie können versichert sein, dass dabei was Vernünftiges rauskommen wird."

bst