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Podolski "schon ein Idol", Gomez "in verwirrtem Zustand"

Italien: Inter-Neuzugang feiert vielversprechendes Debüt

Podolski "schon ein Idol", Gomez "in verwirrtem Zustand"

Brachte Inter viel Schwung: Das Serie-A-Debüt verlief für Lukas Podolski zufriedenstellend.

Brachte Inter viel Schwung: Das Serie-A-Debüt verlief für Lukas Podolski zufriedenstellend. imago

54 Minuten musste sich Podolski in Turin gedulden, dann war es so weit: Der deutsche 121-malige deutsche Nationalspieler, dessen Wechsel erst am Montag als fix vermeldet werden konnte, kam für den Ex-Stuttgarter Zrdavko Kuzmanovic - und brachte auf der linken Außenbahn spürbaren Schwung ins Spiel der Mailänder. Die Gäste hatten zur Pause noch froh sein können, dass sie beim Rekordmeister nur mit 0:1 in Rückstand lagen. Am Ende wäre im Juventus Stadium sogar noch ein Sieg drin gewesen. Nach Vorarbeit von Podolski verpasste Mauro Icardi neun Minuten vor Schluss aus kurzer Distanz den Treffer zum 2:1. Der Angreifer hatte zehn Minuten nach Podolskis Einwechslung den 1:1-Ausgleich für Inter erzielt, das den Punktgewinn nach der Roten Karte gegen Mateo Kovacic (86./grobes Foulspiel) mit zehn Mann über die Zeit brachte.

Ein Scorerpunkt blieb dem Neuzugang vom FC Arsenal beim Debüt somit versagt. Als gelungen war die Premiere nach monatelangem Bankdasein in London dennoch zu bezeichnen. Als die Nerazzurri nach dem Spiel zu den Inter-Tifosi in die Kurve liefen, wurde Podolski mit viel Applaus und Sprechchören gefeiert. Balsam für eine geschundene Weltmeister-Seele. Wie auch das Lob von Roberto Mancini: "Er hat sich schon sehr gut eingefügt, er kann der Mannschaft sehr viel geben", sagte der Inter-Trainer, der gleichwohl noch Luft nach oben sieht: "Er ist noch nicht in optimaler Verfassung, weil er zuletzt wenig gespielt hat und erkältet war."

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Für die Interisti ist er schon jetzt ein Idol.

Die "Gazzetta dello Sport" über Podolski

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Auch die italienischen Sportzeitungen stellten Podolski beim Debüt ein gutes Zeugnis aus. "Seine Einwechslung hat das Gesicht des Spiels verändert. Poldi hat ein Signal an seine Teamkollegen gesendet. Mit ihm auf der linken Seite traten die Nerazzurri viel mutiger auf", befand die "Gazzetta dello Sport", deren Leistungsbeurteilung positiv ausfiel: "Aufsteigende Leistung, ausreichende Physis und ein goldener Pass für Icardi." Der "Corriere della Sera" sah das ähnlich: "Nach Podolskis Einwechslung begann Inter endlich zu wachsen."

Nach dem so enttäuschenden ersten Halbjahr der Saison ist bei Inter, das sich auch um den Münchner Xherdan Shaqiri bemüht, wieder Aufbruchstimmung zu verspüren. Nach dem guten Start ins neue Jahr hängen die Mailänder aber weiter im Mittelmaß der Tabelle auf Platz elf fest. "Der dritte Platz (und die Champions-League-Qualifikation, d.Red.) ist noch weit entfernt, aber wir müssen bis zum Ende darum kämpfen", sagte Torschütze Icardi. Am Sonntag geht es mit dem Heimspiel gegen den CFC Genua weiter. Dann dürfte Podolski erstmals im Inter-Trikot in San Siro auflaufen.

Nach dem Seuchenjahr: Auch 2015 beginnt für Gomez suboptimal

Für Podolski läuft es in Mailand also schon ganz gut. Gleiches kann Mario Gomez in Florenz leider nicht für sich Anspruch nehmen. Nach dem Seuchenjahr 2014 begann auch 2015 für den einstigen Bundesliga-Torschützenkönig schlecht. Der Angreifer verschoss bei der peinlichen 0:1-Pleite bei Schlusslicht Parma einen Elfmeter und vergab eine Großchance. Hohn und Spott waren die Folge. Zum Beispiel von der "Gazzetta": "Super-Mario ruiniert das erste Spiel des Jahres für seinen Klub. Er ist ein Meister in verwirrtem Zustand."

ski/sid

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