Bundesliga

Medizincheck: Huszti vor Abflug nach China

Frankfurt: Mittelfeldspieler plant Comeback bei Changchun

Medizincheck: Huszti vor Abflug nach China

Bis Dezember 2015 trug Szabolcs Huszti (l.) das Trikot von Changchun - und kehrt wohl dorthin zurück.

Bis Dezember 2015 trug Szabolcs Huszti (l.) das Trikot von Changchun - und kehrt wohl dorthin zurück. imago

Vor einem Jahr war Huszti spürbar erleichtert und froh darüber, dass es mit dem Wechsel zur Eintracht und der Rückkehr in die Bundesliga geklappt hatte. Im Trainingslager in Abu Dhabi sprach er ausführlich über die Gründe, dem Reich der Mitte den Rücken zu kehren. Seine Frau hatte gerade das zweite Kind zur Welt gebracht, und Huszti betonte, wie wichtig ihm die Zeit mit seiner Familie sei. Zu den Auswärtsspielen war er wegen der riesigen Distanzen oft vier Tage unterwegs, zudem stellte die Sprache eine große Barriere im Alltag dar.

Wenn man die Bundesliga verlässt, um nach China zu gehen, ist der Hauptgrund das Geld.

Szabolcs Huszti
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"Wenn meine Frau krank war, konnte sie niemanden anrufen, und im Krankenhaus hat sie niemand verstanden", erzählte Huszti damals. Er machte auch kein Geheimnis daraus, weshalb er 2014 von Hannover 96 zu Changchun Yatai gewechselt war: "Wenn man die Bundesliga verlässt, um nach China zu gehen, ist der Hauptgrund das Geld."

Offenbar hat ihm sein Ex-Klub nun ein so lukratives Millionen-Angebot unterbreitet, dass er zu dem rund 270 Kilometer nördlich der nordkoreanischen Grenze beheimateten Klub zurückkehren will. Nach kicker-Informationen aus China wird Huszti zeitnah zum Medizincheck nach Changchun fliegen.

Kovac hält sich bedeckt

Die Eintracht ist mit dem Wechsel des zurzeit an einer Achillessehnenreizung laborierenden Mittelfeldspielers somit offenbar einverstanden und wird ein halbes Jahr vor Vertragsende noch eine Ablöse kassieren. Trainer Niko Kovac gab sich am Mittwochmittag allerdings noch sehr verschlossen: "Szabi ist hier. Wieso soll ich über ungelegte Eier reden? Es gibt nichts Offizielles. Sollte sich etwas ergeben, werden wir schauen."

Kovacs Begeisterung dürfte sich in Grenzen halten, sollte der Verkauf tatsächlich über die Bühne gehen. Schließlich kann die Eintracht jetzt nicht mehr auf dem Transfermarkt nachlegen – und die Personaldecke im zentralen defensiven Mittelfeld ist ohnehin schon dünn. Sollte Omar Mascarell mal längerfristig ausfallen, hätte der Trainer ein faustdickes Problem. In der Hinrunde war Huszti gesetzt und zeigte im Vergleich zu seinem ersten halben Jahr in Frankfurt eine deutliche Leistungssteigerung. Wegen der langwierigen Achillessehnenprobleme, die ihn seit knapp einem Monat plagen, ist die Ungewissheit jedoch groß, wann er wieder auf dem Platz stehen kann. Und da sich sein Kontrakt in Frankfurt nur bei einer gewissen Anzahl von Spielen per Option verlängert, hätte ihm im Sommer bei der Eintracht möglicherweise ohnehin das Aus gedroht.

Julian Franzke

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