Bundesliga

Kramaric darf weiter dribbeln

Hoffenheims Torjäger durchlebt eine Phase ohne Abschlussglück

Kramaric darf weiter dribbeln

Hier im Duell mit Bayerns David Alaba: Andrej Kramaric von der TSG Hoffenheim.

Hier im Duell mit Bayerns David Alaba: Andrej Kramaric von der TSG Hoffenheim. imago

Für Andrej Kramaric war es das erste Auswärtsspiel mit der TSG Hoffenheim überhaupt. Ende Januar war das, als der soeben vom angehenden englischen Meister Leicester City ausgeliehene Neuzugang zum Gastspiel beim FC Bayern München anreiste. Die fehlende Spielpraxis war dem Kroaten da noch anzumerken. Und nach 68 Minuten war dann auch schon Schluss für den Hoffnungsträger, der helfen sollte, die TSG aus dem Tabellenkeller zu schießen. Was Kramaric später auch gelang.

Aber selbst mit noch eingeschränkter Schaffenskraft deutete Kramaric schon damals an, welch ein überdurchschnittlicher Techniker er ist. Mit einem Instinkt für Torszenen. Zweimal tauchte die TSG vor Torhüter Manuel Neuer auf, immer war es Kramaric, der den Rekordmeister zumindest mal in Verlegenheit bringen konnte. Doch einmal scheiterte er an Neuer, einmal verzog er den Ball haarscharf am langen Eck vorbei.

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Am Samstag nun reist Kramaric mit einer ganz anderen Mannschaft an. Voller Selbstvertrauen und getragen von neun Spielen ohne Niederlage und fünf Siegen am Stück. Aber ausgerechnet jetzt durchlebt der 25-Jährige eine Phase ohne Abschlussglück. Zuletzt ließ Kramaric doch einige Chancen liegen, die dickste am Sonntag gegen Berlin, als er aus kurzer Distanz völlig frei am überragend reagierenden Torhüter Rune Jarstein scheiterte.

Nagelsmann: "Das ist seine Art zu spielen"

Zudem trennte sich der Techniker bei seinen Dribblings zuweilen zu spät vom Ball. Kein Problem für Trainer Julian Nagelsmann: "Das ist einfach seine Art zu spielen, die will ich ihm auch nicht nehmen", erklärt der TSG-Coach, "weil er den Fokus vieler Gegenspieler auf sich zieht. Dadurch entstehen woanders Freiräume, die wir dann nutzen können. Sicher kommt es auch mal zu Ballverlusten oder er könnte sich mal früher vom Ball trennen. Aber Dinge, die Spieler besonders gut machen, lasse ich ihnen. Das wird er auch in Zukunft machen dürfen."

Schließlich ist Kramaric weiter Hoffenheims bester Scorer mit bislang drei Toren und fünf Vorlagen. Und Chancen erarbeitet er sich in jedem Spiel. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis er wieder trifft, womöglich beim zweiten Anlauf in München...

Michael Pfeifer